AboAbonnieren

Spanisches Königspaar eröffnet Frankfurter Buchmesse

Lesezeit 2 Minuten

Frankfurt/Main – Das spanische Königspaar, König Felipe VI. und Königin Letizia, will im Oktober die Frankfurter Buchmesse eröffnen. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde zur Eröffnung am 18. Oktober kommen, kündigten die Organisatoren am Donnerstag an. Spanien ist Ehrengast der 74. Frankfurter Buchmesse (19. bis 23. Oktober 2022).

Nach „zwei sehr schweren Jahren” werde die Buchmesse in diesem Jahr wieder „größtenteils physisch” stattfinden, kündigte Buchmessen-Direktor Juergen Boos an. Wegen der Pandemie konnten in den beiden Vorjahren Teile der Messe nur online durchgeführt werden. Auf dem Messegelände gab es wegen Corona diverse Beschränkungen. In diesem Jahr gebe es offiziell keine Auflagen, sagte Boos.

Die Buchmesse erwartet etwa 4000 Aussteller aus rund 85 Ländern. 70 Länder seien mit Nationalständen vertreten. Die Zahl der Anmeldungen bei den Fachbesuchern liege derzeit „fast auf dem Niveau von 2019”, sagte Boos. Im letzten Jahr vor der Pandemie hatten mehr als 300.000 Menschen die Buchmesse besucht. Im vergangenen Jahr zählte die Messe 70.000 Besucher, weitere 130.000 nutzen die digitalen Angebote.

Russische Verlage werden in diesem Jahr nicht dabei sein: Wegen der Nähe der Organisatoren zum Putin-Regime gebe es keinen Gemeinschaftsstand, sagte Boos. Und dissidente Verleger hätten es schwer, Visa zu bekommen. Ukrainische Verlage dürfen sich auf einem 100 Quadratmeter großen Stand mit Bühne präsentieren. Im zentralen Veranstaltungs-Pavillon im Innenhof der Messe gibt es einen ganztägigen Programmschwerpunkt mit ukrainischen Autoren.

Ehrengast Spanien sei weniger als Nationalstaat denn als Sprachraum eingeladen, sagte Boos. Auch die Regionalsprachen wie Katalanisch oder Baskisch seien vertreten. Das Motto des Gastlandauftritts lautet „überbordende Kreativität”. Rund 200 Autoren und andere Buchschaffende gehören laut Boos zur spanischen Delegation. Der Prado stellt Repliken der berühmtesten Gemälde des Museums aus.

Publikums-Events wie „Bookfest” oder „Open Books” sollen in diesem Jahre wieder uneingeschränkt stattfinden. Angekündigt sind etwa Donna Leon, die keinen neuen Krimi vorstellt, sondern über ihr Leben und ihre Arbeit berichtet, oder die Schauspielerin Diane Kruger, die ein Kinderbuch vorstellen will. Die Buchmesse endet am 23. Oktober mit der Verleihung des Friedenspreises an den ukrainischen Schriftsteller Serhij Zhadan.

© dpa-infocom, dpa:220907-99-668612/4 (dpa)