Wiedenbrück/Köln – Daniel Brinkmann konnte der akustischen Untermalung in den Kabinen nicht viel abgewinnen. „Ich hasse es, wenn der Gegner Musik in unseren Katakomben spielt. Das hat nichts mit euch zu tun, ich mag es einfach nicht. Da muss bei uns die Musik sein, das wäre auch möglich gewesen“, sagte Wiedenbrücks Trainer nach dem 1:0-Sieg des SC Fortuna im Jahnstadion in Richtung des Südstadt-Klubs um Coach Markus von Ahlen. Die Kölner feierten am Samstagnachmittag nach zuvor drei Pleiten und zwei Unentschieden ihren ersehnten ersten Saisonsieg.
„Wir haben in den letzten Wochen überlegenere Spiele gespielt, konnten uns da aber nicht mit den Punkten belohnen“, sagte von Ahlen. „Wir mussten in den letzten Wochen viel Kritik einstecken, die auch berechtigt war. Wir haben uns das zu Herzen genommen, uns aber nicht klein kriegen lassen Es war ein enges, zweikampfbetontes Spiel. Das hat meine Mannschaft riesig angenommen. Und sich verdientermaßen mit dem Sieg belohnt.“
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Die Partie hatte mit einem Wechselbad der Gefühle begonnen. Zunächst herrschte Kölner Freude, als Arnold Budimbu in der fünften Minute einen Foulelfmeter herausholen konnte. Abgelöst wurde die Euphorie schnell durch Ernüchterung – denn Lars Lokotsch setzte den Strafstoß an den Pfosten. Bei der Niederlage in Wattenscheid hatte bereits Sascha Marquet einen Handelfmeter vergeben – sinnbildlich für Fortunas bisherige Saison.
Doch in Wiedenbrück minimierten die Kölner die Defensiv-Fehler und kamen gleichzeitig immer wieder gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Kurz vor dem Halbzeitpfiff rehabilitierte sich Lokotsch dann für seinen frühen Fehlschuss: Nach einer Flanke von Maik Kegel schraubte sich der Mittelstürmer hoch und traf per Kopf zum 1:0.
Kingsley Sarpei feiert Debüt
Nach dem Seitenwechsel hatte zunächst Wiedenbrück die besseren Möglichkeiten. Doch Fortuna-Keeper André Weis hielt sein Tor sauber. In der Schlussphase kam noch Neuzugang Kingsley Sarpei, Neffe des früheren Bundesliga-Profis Hans Sarpei, zu seinem Debüt beim Südstadt-Klub und half, die drei Punkte über die Zeit zu retten. „Ein Sieg ist nicht gleich die Kehrtwende. Aber das Spiel hat uns gezeigt, auf welche Art und Weise wir den Weg beschreiten müssen: mit dieser hohen Intensität, aber auch über das Fußballspielen“, mahnte Trainer von Ahlen.
Am Freitag ist der 1. FC Kaan-Marienborn, Aufsteiger und Überraschungs-Zweiter, zu Gast im Südstadion (19.30 Uhr). Und der SC Fortuna wird alles daransetzen, dass erneut aus der Kölner Kabine die Sieger-Musik dröhnt.