Düsseldorf – Ab Ende dieser Woche soll in Nordrhein-Westfalen die Soforthilfe an Unternehmer zur Überbrückung corona-bedingter Auftragseinbrüche ausgezahlt werden. Das kündigte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag an.
Von 285 000 Anträgen auf Soforthilfe, die seit dem vergangenen Wochenende in NRW eingegangen seien, hätten bereits 256 000 bewilligt werden können. Laschet dankte den rund 700 Mitarbeitern der Bezirksregierungen und dem Statistischen Landesamt, die dafür Sonderschichten gefahren hatten. „Das ist eine Riesenleistung.“
Experten sollen Maßstäbe für Zeit nach der Krise erarbeiten
Zudem will er einen „Expertenrat Corona“ ins Leben rufen, der in Nordrhein-Westfalen bei der Bewältigung der Corona-Krise helfen soll. Jetzt müssten Maßstäbe erarbeitet werden, wie und wann es nach der Krise weitergehe, sagte er.
Dazu brauche es nicht nur Virologen, sondern auch Soziologen, Ethiker, Juristen und Experten aus vielen anderen Fachdisziplinen. Der Rat solle seine Arbeit noch diese Woche aufnehmen, kündigte Laschet an. Jetzt gehe es darum, heute schon über den Tag hinauszuschauen.
Eine solche tiefe Wirtschaftskrise hat Deutschland noch nie erlebt
„Das Ifo-Institut prognostiziert, dass jede zusätzliche Woche Shutdown (zu Deutsch: Stilllegung) ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts kosten würde - also rund 35 Milliarden Euro“, sagte Laschet. „Im schlimmsten Fall sinkt die Wirtschaftsleistung um 20 Prozent. Eine solche tiefe Wirtschaftskrise hat Deutschland noch nie erlebt.“
Die Politik könne nicht Ende April einfach verkünden, aus den Beschränkungen auszusteigen und alles wieder zu öffnen, sagte Laschet. „Man muss nachvollziehen können, warum man das macht und was abgewogen wird.“ Dafür sei der Expertenrat nötig.
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Zuerst hatte die „Welt“ über das Gremium berichtet. Nach Informationen der Zeitung sollen dem zwölfköpfigen Expertenrat unter anderem der Direktor des Bonner Instituts für Virologie, Hendrik Streeck, der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, und der frühere Richter am Bundesverfassungsgericht, Udo di Fabio, angehören. (dpa)