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„Oh ja, leider schon!“Paar aus Nörvenich bekommt bei „Bares für Rares“ üblen Dämpfer

Lesezeit 3 Minuten
Antonius König (v.r.) mit Angelika Rehmhaus bei der „Bares für Rares“-Expertise mit Horst Lichter und Colmar Schulte-Goltz.

Antonius König (v.r.) mit Angelika Rehmhaus bei der „Bares für Rares“-Expertise mit Horst Lichter und Colmar Schulte-Goltz.

Die Keramikfigur aus den 1930er-Jahren sorgte für Begeisterung – doch der Experte schaute ganz genau hin.

Angelika Rehmhaus und Antonius König waren sich über einen Verkauf bei „Bares für Rares“ in der ZDF-Sendung vom Montag (2. Dezember) ziemlich sicher. Das Paar aus Nörvenich im Kreis Düren hatte sogar bereits genaue Pläne, was es mit dem Erlös machen wollte. Das Geld solle in die Reisekasse kommen. „Weil wir sehr gerne verreisen, auch mal ein bisschen weiter weg“, so Angelika Rehmhaus.

Im Gepäck hatten die Verkäufer aus Nörvenich, wo ja auch der Fliegerhorst des „Boelcke“-Geschwaders der deutschen Luftwaffe untergebracht ist, eine kleine Keramikfigur. Auf ZDF-Moderator Horst Lichter und Experte Colmar Schulte-Goltz machte die Figur einen guten Eindruck – aber konnte die Reisekasse des Paars durch einen Verkauf wirklich so aufgefüllt werden, wie erhofft?

„Bares für Rares“: Paar aus Nörvenich erhielt Keramikfigur als Dankeschön für Umzugshilfe

Die modisch gekleidete Skifahrerin aus den 1930er-Jahren hatte Angelika Rehmhaus vor rund 10 Jahren von einer älteren Dame geschenkt bekommen, als Dankeschön für ihre Hilfe bei einem Umzug, berichtete die Nörvenicherin im Gespräch mit Lichter.

Es handele sich um eine Statuette aus Keramik, nicht aus Porzellan, hob „Bares für Rares“-Experte Schulte-Goltz hervor. Polychrom staffiert. Doch die Figur sei nicht nur modisch ausstaffiert wie eine Frau in der damaligen Zeit, sie sei auch in den 1930er-Jahren entstanden.

Das kleine Kunstwerk stamme von dem österreichischen Bildhauer und Keramiker Stephan Dakon für die Manufaktur Goldscheider in Wien, so der Experte weiter.

„Bares für Rares“-Experte findet mehrere Beschädigungen

Leider fände sich jedoch die ein oder andere Beschädigung an dem schönen Stück, so Colmar Schulte-Golz auf Nachfrage von Horst Lichter. „Oh ja, leider schon!“ Die linke Hand muss einmal abgebrochen sein und sei wieder angeklebt worden, in der Frisur fehle eine Locke. Auch an den Füßen finde sich eine Rissbildung.

Die Keramikfigur einer eleganten Skifahrerin der 1930er-Jahre bei „Bares für Rares“.

Die Keramikfigur einer eleganten Skifahrerin der 1930er-Jahre bei „Bares für Rares“.

Ob bei dem großen Makel wirklich der Wunschpreis des Paares aus Nörvenich drin war? Die hatten sich nämlich den stattlichen Preis über 800 Euro vorgestellt.

Die Expertenschätzung von „Bares für Rares“ lag schließlich bei 500 bis 560 Euro. Ein Preis, der schon für etwas Ernüchterung sorgte, doch das Paar wollte es dennoch im Händlerraum versuchen.

„Bares für Rares“: Begeisterung für „Marlene Dietrich“-Figur

Vermutlich eine gute Entscheidung. Darauf ließen zumindest die ersten Reaktionen der Händlerinnen und Händler schließen. Viele Ohs und Ahs waren aus der Runde zu hören. Händlerin Sarah Schreiber erinnerte die Figur sofort an Marlene Dietrich. „Die Locken, die Hose, die Augenbrauen: Alles genau aus der Zeit“, schwärmte Schreiber.

Doch beim Blick auf die Beschädigungen folgte auch im Händlerraum schnell Ernüchterung. Händler Jan Cizek erklärte, er sei bei den Verhandlungen leider nicht dabei, obwohl ihm die Figur an sich sehr gut gefiel.

Beschädigungen fallen bei „Bares für Rares“ schwer ins Gewicht

Händler Fabian Kahl stieg unterdessen mit 200 Euro ein. Auch Susanne Schreiber und Elke Velten beteiligten sich an den Geboten. Bei 300 Euro kam die Verhandlung jedoch bereits wieder ins Stocken. „Ich tue mich einfach schwer, beschädigte Ware zu kaufen“, erklärte Sarah Schreiber.

Fabian Kahl erhöhte noch auf 420 Euro, nachdem die Expertenschätzung bekannt wurde. Aber mehr schien einfach nicht drin zu sein. Ein Preis, mit dem sich das Paar aus Nörvenich schließlich zufrieden zeigte.