Der „Bares für Rares“-Moderator, Schauspieler Peter Bongartz und Minister Herbert Reul sprachen in Bergheim über Gefahren für Senioren im Verkehr.
Senioren im VerkehrAls Horst Lichter in Bergheim seinen ersten Moped-Unfall hatte
„Ich habe hier meinen ersten Mopedunfall gehabt, genau da!“, sagte Horst Lichter und zeigte aus dem Fenster des Medio Rhein Erft in Bergheim. „Da ging an der Erft ein Mädchen. Ich weiß nicht wieso, ich musste kurz hingucken.“ Kurz lässt sich in diesem Fall übersetzen mit: einen Moment zu lange.
Mittlerweile ist der Moderator der in Pulheim produzierten Sendung „Bares für Rares“ mit seinen 62 Jahren etwas weiser geworden. Zusammen mit NRW-Innenminister Herbert Reul und dem aus dem „Tatort “, „Traumschiff “ und von den Städtischen Bühnen Köln bekannten Schauspieler Peter Bongartz sprach er am Mittwochnachmittag (20. November) über die Sicherheit von Senioren im Straßenverkehr. Die Polizei Rhein-Erft-Kreis und die Kreisstadt Bergheim luden dazu ins Bergheimer Medio ein, und viele Senioren waren der Einladung gefolgt.
Bergheim: Herbert Reul gesteht sich die Veränderungen des Alters ein
Denn wie Reul in seiner Rede betonte: „Wenn man älter wird, ändert sich doch alles ein bisschen.“ Er bestreite das zwar immer, aber die Augen würden schlechter und der Kopf würde langsamer werden. „Die Gefahren auf den Straßen nimmt man nicht immer so wahr. Ich finde es wichtig, dass man das einsieht.“ In NRW seien allein im Jahr 2023 6700 Pedelec-Fahrer verunglückt. „Viele der Beteiligten waren, so wie ich, so wie Sie, älter.“
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Neben den Promis kamen verschiedene Akteure zusammen und informierten über die Themen rund ums Älterwerden. Um für die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs zu werben, parkte ein Bus vor der Tür, der mit der Aufschrift „Deutschlandticket statt Führerschein“ an die Tauschaktion der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) erinnert. Senioren ab 60 Jahren bekommen damit im Tausch für ihren Führerschein ein halbes Jahr lang ein Deutschlandticket. Auch der neue Kraftraum-Shuttle parkte vor dem Medio, der ähnlich wie die Anrufsammeltaxis gebucht werden kann, um von A nach B zu kommen.
Im Medio selbst boten unter anderem die Fachstelle Älterwerden oder die Radler des ADFC viele Informationen an ihren Ständen. So auch das Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL), das sich für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention einsetzt. Wie der Bergheimer Bürgermeister Volker Mießeler in seiner Rede betonte: „Sicherheit im Straßenverkehr, das ist ein Thema, das uns alle betrifft. Mobilität spielt eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft.“ Sie sei ein Faktor für Unabhängigkeit, auch im Alter.
Horst Lichter und Peter Bongartz wirken in Film zu Verkehrssicherheit mit
Einen wichtigen Verkehrstipp für den dunklen Novembernieselregen gaben einige Schaufensterpuppen, die neongelbe und pinke Jacken tragen. Die Signalkleidung soll mit den auffälligen Farben dabei helfen, dass andere Verkehrsteilnehmer einen sehen. Sogar ein Plüschhund an der Leine eines der Puppen trägt ein auffällig oranges Halsband.
Dazu hat die Polizei gemeinsam mit Warner Bros, Horst Lichter und Peter Bongartz auch einen kleinen Präventionsfilm gedreht. Da sich Horst Lichter bereits mit seinem Moped-Unfall auf der Betroffenenseite präsentierte, war es diesmal Peter Bongartz, der im Film wegen seiner dunklen Kleidung fast von einem Fahrrad übersehen und über den Haufen gefahren wurde. Die Polizei rückte sofort an, um die beiden Spaziergänger mit neongelben Leibchen auszurüsten. „Guck mal hier, Peter, das ist ein Orden“, bemerkt Lichter, als er seinem Mitspaziergänger Bongartz eins umhängt. Der Film wird auf der Internetseite der Polizei Rhein Erft zu sehen sein, gemeinsam mit zwei bereits produzierten Filmen mit Horst Lichter.
Und wie Herbert Reul betonte: Auch wenn man die Funktionskleidung nicht immer schick finde, könne Sicherheitskleidung die Unfallgefahr deutlich verringern. „Tragen Sie auf dem Fahrrad oder Pedelec einen Helm. Sorgen Sie dafür, dass man sie gut sieht.“ Zudem bedankte er sich herzlich bei den Hauptdarstellern des Films, die pro bono mitgewirkt hätten. „Sie haben uns einen Riesengefallen getan.“