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Besuch im ImpfzentrumSpahn mit Laschet auf Inspektionstour

Lesezeit 4 Minuten
Spahn Laschet Impfzentrum

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn besuchte zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (l.) das geplante Impfzentrum im Düsseldorfer Stadion.

  1. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Jens Spahn haben das „Impfzentrum Düsseldorf“ besucht.
  2. In Nordrhein-Westfalen sollen insgesamt 53 Impfzentren entstehen.
  3. Bis zu 2400 Impfungen sind in Düsseldorf täglich vorgesehen.

Düsseldorf – Der Check-In ähnelt dem Abfertigungsbereich in einem Flughafen. Jenny Meyer sitzt hinter einer Plexiglasscheibe und begrüßt den Mann, der bei dem Fototermin auf sie zukommt. „Aller klar für den Start?“, fragt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), während er in die Kameras lächelt. Jenny Meyer nickt freundlich. „Impfzentrum Düsseldorf“ steht an den Schaltern. Sobald ein Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung steht, sollen hier die ersten Impfdosen verabreicht werden.

In Nordrhein-Westfalen sollen insgesamt 53 Impfzentren entstehen. In jedem Kreis beziehungsweise jeder kreisfreien Stadt wird nach bisheriger Panung zumindest ein Impfzentrum entstehen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist mit den Vorbereitungen für das schon besonders weit vorangekommen. Das Impfzentrum wurde in der Merkur-Spiel-Arena errichtet, wo normalerweise der Zweitligaklub Fortuna Düsseldorf spielt. Den Standort im Norden der Stadt kennt fast jeder Düsseldorfer, das Stadion ist zudem hervorragend mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem eigenen Auto zu erreichen.

Feuerwehr hilft bei der Organisation

Da die Fußballspiele derzeit ohne Publikum stattfinden, kann der Logenbereich an der Osttribüne komplett für die Impfungen genutzt werden. „Ab dem 15. Dezember sind wir einsatzbereit“, sagt Klaus Göbels, der Leiter des Gesundheitsamtes in Düsseldorf. Vor ihm liegt die Herkulesaufgabe, den Impfbetrieb zusammen mit der Feuerwehr zu organisieren. Der Internist und Infektiologe war zuvor an der Charité in Berlin und später am Universitätsklinikum Düsseldorf tätig.

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Zusammen mit dem Ministerpräsidenten ist auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur Besichtigung des Vorzeigestandorts gekommen. Bis zu 2400 Impfungen sind in Düsseldorf täglich vorgesehen. Die anstehende Impfkampagne sei einen „logistische Herausforderung historischer Dimension“, sagt Laschet. Es dürfe „keine Sekunde Verzug sein, wenn der Impfstoff zur Verfügung stehe. Derzeit sei damit zu rechnen, dass die Impfdosen wohl erst zum Jahreswechsel bereit stünden.

Spahn rechnet daher damit, dass zum Jahreswechsel oder Mitte Januar mit ersten Corona-Impfungen begonnen werden kann. Erste Priorität hätten Ältere, Personen mit Vorerkrankungen, Beschäftigte in der Pflege und in Krankenhäusern sowie Menschen, die die öffentliche Ordnung aufrechterhalten. Von der Merkur-Spiel-Arena sollen auch ambulante Teams starten, um Bewohner in Pflegeheimen zu besuchen. In Deutschland sollen nach derzeitigem Stand in den ersten Wochen der Kampagne fünf bis acht Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Rund eine Million davon wäre dann für Nordrhein-Westfalen vorgesehen.

Laschet Impfzentrum

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

Wie der Impfprozess genau organisiert werden soll, ist bislang im Detail noch nicht entschieden. An den Check-In-Schaltern hängen Piktogramme, die die Besucher dazu auffordern, eine Impfeinladung, den Personalausweis und das Impfbuch bereit zu halten. „Die Einladungen zu den Impfungen sollen von der Kassenärztlichen Vereinigung an Risikopatienten verschickt werden“, sagt Klaus Göbels. Gleichzeitig soll es auch eine Hotline geben, bei der man telefonisch einen Termin vereinbaren kann. Keinesfalls sollten Bürger ohne Termin an den Impfzentren erscheinen.

Nach dem Check-Inn werden die Impfbereiten in einem Informationsraum mit einem Videofilm über die Risiken informiert. Dann geht es auf die zweite Tribünenebene. Dort wurden zwölf Impfkabinen mit insgesamt 30 Impfstellen hergerichtet. Wer die Dosis erhält, hat einen guten Blick auf das Fußballfeld und leere Westtribüne. Das Impfzentrum erstreckt sich auf rund 8000 Quadratmeter.

„Impfstraße“ soll mehrere Monate in Betrieb bleiben

Die „Impfstraße“ soll mindesten drei Monate, vielleicht auch sechs Monate in Betrieb bleiben. Wer Fieber hat, soll nicht zur Impfung kommen, aber es bestehe auch keine Gefahr für Corona-Infizierte, wenn sie eine Impfdosis erhielten, erklärte Göbels. Er rechnet damit, dass der Corona-Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech zum Einsatz kommt. Diese würden sich besonders schnell produzieren lassen. „Der Körper baut den eigentlichen Impfstoff dann selber zusammen. Das ist im Vergleich zur Impfung eines Lebenimpfstoffs ungefährlich“, so der Leiter des Düsseldorfer Gesundheitsamts.

Für Probleme sorgt allerdings die komplizierte Lagerung des mRNA-Impfstoffs. Der muss bei minus 70 Grad aufbewahrt werden und wird daher wohl zentral gelagert. Spahn kündigt an, dass die Transporte wohl von der Bundespolizei gesichert würden. Der wertvolle Stoff müsse vor Kriminellen gesichert werden – und wohl auch vor Impfgegnern.

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Der Besuch von Laschet und Spahn wird von Protesten begleitet. „Schluss mit Panik. Corona-Pandemie ist eine Lüge“, stand auf einem Transparent. Ein Wortführer ruft in Mikrofon, es ein Zeichen einer Freimaurer-Verschwörung, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre Hände oft zu einer Raute falte. Spahn äußert für die Proteste von dem Stadion nur wenig Verständnis. Der Gesundheitsminister bekräftigt: „Einen Ausweg aus der Pandemie gibt es nur mit einer hohen Impfbereitschaft in der Bevölkerung.“