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Bundespräsident SteinmeierGut gelaunter Antrittsbesuch am Dienstsitz Nummer Zwei

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender (l.) suchen am Mittwoch auf dem Bonner Marktplatz das Gespräch mit den Bürgern.

Bonn – Die Big Band der Bonner Musikschule haute Eddi Harris „Cold Duck Time“ raus, Handys wurden hastig in die Höhe gehalten, als Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch auf dem Bonner Marktplatz die ersten Hände schüttelte. „Guten Morgen, wie geht es Ihnen? Schön, Sie zu sehen“ – der deutsche Bundespräsident war nach einer Nacht in der noblen Villa Hammerschmidt sichtlich gut gelaunt.

Steinmeier Hammerschmidt dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Schülern der Marie-Kahle-Gesamtschule vor der Villa Hammerschmidt in Bonn

Straffes Programm für Steinmeier

Es ist Steinmeiers Antrittsbesuch an seinem zweiten Dienstsitz und das Programm ist ehrgeizig gestaltet: Elf Uhr Empfang im Rathaus und Eintrag in der Goldenen Buch der Stadt, 12.45 Uhr Besuch des ehemaligen Plenarsaals des Deutschen Bundestags im World Conference Center Bonn. Ein Abstecher zum Museum König und anschließend Diskussion mit Schülern einer Gesamtschule in der Villa Hammerschmidt.

Punkt elf Uhr war die Limousine mit Steinmeier und seiner Ehefrau Elke Büdenbender vor dem Bonner Rathaus vorgefahren, wo Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan mit Ehefrau Petra bereits auf ihn wartete. Rund um die Absperrgitter hatten sich zahlreiche Zuschauer versammelt: Rentnerinnen und Rentner in robuster Wanderkleidung, Hausfrauen, aus deren Einkaufstaschen frischer Spargel und knackige Rhabarberstangen herausragten, Studenten und ein paar japanische Touristen.

Er sei froh, wieder einmal in Bonn zu sein, versicherte der Bundespräsident. Immerhin, sagte er in einer launigen Rede im Rathaus, habe hier Ende der 90er Jahre seine politische Laufbahn auf Bundesebene begonnen. „Wenn ich an Bonn denke, habe ich zunächst viele Schwarz-Weiß-Bilder von früheren Bundespräsidenten mit hohen Staatsgästen vor Augen.“

Nun stehe er selber hier. Ihm sei bewusst, was Deutschland dieser Stadt zu verdanken habe. „Bonn steht für die Geschichte unseres Landes, aber auch für Zukunft und Innovation.“ Deutschland könne mit Stolz auf das schauen, was in Bonn entstanden sei: eine politische Kultur, hart im Wettbewerb, aber gleichzeitig von Vernunft und der Bereitschaft geprägt, auf andere zuzugehen. „Es gilt, diese Politik in die Zukunft zu retten.“

Er werde wieder kommen, versprach der zwölfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, ehe er sich in das Goldene Buch der Stadt eintrug. Ein Gastgeschenk von Ashok Sridharan wird ihn an dieses Versprechen erinnern. Der Bonner Oberbürgermeister überreichte Steinmeier zum Abschied ein Werk des Bonner Künstlers Karl Theo Stammer – „eine Hommage an unseren Kurfürsten Clemens August“.