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„Er ist eine große Stütze”: Wirtz tröstet Schwester

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Leverkusen – Juliane Wirtz hatte Tränen in den Augen, doch Florian Wirtz tröstete sie. Er ist zwar eigentlich der kleine Bruder. Doch während der 18-Jährige schon vier A-Länderspiele absolviert hat und mit Bayer Leverkusen 14 Mal im Europacup spielte, hatte die zwei Jahre ältere Schwester gerade das größte Spiel ihrer bisherigen Fußball-Karriere auf die unglücklichste und denkbar bitterste Art und Weise verloren.

„Es ist ein sehr schönes Gefühl, dass er da war”, sagte Juliane Wirtz nach dem 3:4 im Elfmeterschießen des Pokal-Halbfinals mit Bayer gegen den 1. FFC Turbine Potsdam. Der derzeit verletzte Bruder hatte das Spiel auf der Tribüne verfolgt: „Das ist eine Geschwisterverbindung. Er nimmt mich in den Arm und hört mir zu. Er ist eine große Stütze.”

Bayer hatte im Spiel mit 1:0 geführt und im Elfmeterschießen mit 2:0, dennoch blieb der Traum vom ersten Endspiel unerfüllt. Auch das hat Florian Wirtz Juliane voraus, wobei er im Pokal-Finale 2020 in Berlin gegen den FC Bayern (2:4) als damals 17-Jähriger nicht eingewechselt wurde. Am Ende erreichte Potsdam das Endspiel direkt bei Bayer um die Ecke - am 28. Mai in Köln gegen Seriensieger VfL Wolfsburg.

„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, sonst fang ich an zu heulen”, sagte Juliane Wirtz bei Sky: „Es ist einfach bitter. Wir waren so nah dran. Es ist ein Schlag ins Gesicht und tut verdammt weh. Aber ich bin verdammt stolz auf uns Mädels.” Das war sicher auch ihr kleiner Bruder.

Potsdam steht zum insgesamt achten Mal und zum ersten Mal seit 2015 im Finale. Seit dem dritten Sieg 2006 gingen vier Endspiele in Folge verloren. Final-Gegner Wolfsburg holte dagegen in den vergangenen sieben Jahren immer den Titel.

© dpa-infocom, dpa:220419-99-958712/2 (dpa)