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2:0-Arbeitssieg gegen PragBayer 04 steht als einziges deutsches Team direkt im Achtelfinale – dort droht Hammer-Los

Lesezeit 3 Minuten
Nathan Tella, Torschütze des 2:0 für Bayer 04

Nathan Tella, Torschütze des 2:0 für Bayer 04

Leverkusen setzt sich glanzlos gegen Sparta Prag durch und beendet die Liga-Phase der Champions League als Sechster.

Bayer 04 hat seine Hausaufgaben erledigt und damit einen Platz in Europas Elite sicher: Mit einem Arbeitssieg und als bester deutscher Vertreter schloss Leverkusen am Mittwochabend die Liga-Phase der Champions League ab. Am achten und letzten Spieltag gelang dem Werksklub ein 2:0 (1:0)-Heimerfolg gegen Sparta Prag, der Leverkusen Platz sechs und damit die direkte Qualifikation für das Achtelfinale der Königsklasse (4. bis 11. März) sicherte – der Umweg über die Playoffs bleibt Bayer 04 erspart. Im Gegensatz zum FC Bayern. Die Münchener müssen rund um den wegweisenden Bundesliga-Gipfel in der Bay-Arena (15. Februar/18.30 Uhr) in der Champions League in zwei zusätzlichen englischen Wochen nachsitzen.

Im Achtelfinale droht Leverkusen aufgrund der Abschlusstabelle allerdings ein Hammerlos: Bayer 04 wird auf die Bayern, Real Madrid, Manchester City oder Celtic Glasgow treffen.

Xabi Alonso hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 2:2 bei RB Leipzig auf fünf Positionen verändert. Im Tor durfte Matej Kovar gegen seine tschechischen Landsleute ran. Jeremie Frimpong, Exequiel Palacios, Alejandro Grimaldo und Nathan Tella verdrängten Robert Andrich, Aleix Garcia und Arthur auf die Bank, Piero Hincapie fehlte nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Atlético (1:2) gesperrt. Nicht im Kader war Victor Boniface aufgrund der Verhandlungen mit Al-Nassr über einen Wechsel. Der Transfer platzte jedoch im Laufe des Mittwochs. Auf der Leverkusener Bank durften aufgrund Xabi Alonsos Personalmangel gleich vier Minderjährige platznehmen: Ben Hawighorst (16), Artem Stepanov (17), Francis Onyeka (17) und Kerim Alajbegović (17).

Florian Wirtz bringt Bayer 04 in Führung

Die Werkself hatte in der ausverkauften Bay-Arena erwartungsgemäß Feldvorteile, tat sich aber zunächst schwer mit der vielbeinigen Prager Abwehr. Sobald es in Richtung des Strafraums ging, wurden die Zuspiele ungenau. Gefährlich wurde es folglich zunächst durch eine Einzelaktion, nach 25 Minuten hatte Florian Wirtz viel Platz im Mittelfeld, trat an und visierte aus über 20 Metern den rechten oberen Winkel an. Sparta-Keeper Peter Vindahl musste weit fliegen und übergreifen, um den Ball zu entschärfen.

Der Schlenzer war Startschuss zu einer aufregenderen Phase. Zunächst wurde ein Handelfmeter für Bayer 04 zurückgenommen, Jaroslav Zeleny hatte den Ball klar mit dem Kopf und nicht mit dem Arm geblockt – dann schlug Leverkusens Hochgeschwindigkeits-Duo zu. Frimpong hatte auf dem rechten Flügel viel freie Wiese vor sich, der Niederländer legte den Ball zurück an die Strafraumkante, wo Wirtz präzise vollendete (31.). Der Doublesieger, der in der Livetabelle zwischenzeitlich aus den Top acht gerutscht war, katapultierte sich zurück auf die begehrten Plätze. Nach der Führung wirkte das Leverkusener Offensivspiel etwas zielstrebiger, auch wenn Großchancen Mangelware blieben. Die größte Möglichkeit hatte Grimaldo mit einem satten Linksschuss in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, doch Vindahl parierte reaktionsschnell.

Leverkusen muss zwei Schreckmomente überstehen

Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste die Werkself zwei Schreckmomente überstehen, jeweils verursacht von Edmond Tapsoba. Zunächst ließ sich der Verteidiger vom kantigen Victor Olatunji abschütteln, dessen Schuss zwang Kovar zur ersten Parade des Abends. Nur wenige Augenblicke stand Tapsoba nach einem Ball hinter die Leverkusener Abwehrreihe wieder schlecht – ebenso wie Keeper Kovar, der im Niemandsland des Strafraums herumirrte. Olatunji erkannte seine Chance, doch sein Lupfer landete links neben dem verwaisten Tor. Eine Standardsituation führte nach 64 Minuten zur Vorentscheidung. Grimaldo schoss aus halblinker Position flach aufs Prager Tor, der bis dahin starke Vindahl konnte den Ball nur nach vorne abprallen lassen. Tella reagierte am schnellsten und staubte zum 2:0 ab. Nachdem Bayer 04 zuletzt gegen Atlético und Leipzig Führungen hergeschenkt hatte, spielte der Deutsche Meister diesmal das Ergebnis souverän über die Zeit.