400 Gäste feierten im Festzelt den 50. Geburtstag der Karnevalsgesellschaft Löstige Breddemänn mit einer gelungenen Sitzung.
Karneval Nöthen/GilsdorfDie Löstige Breddemänn feiern eine rauschende Geburtstagsparty
Von Manfred Görgen
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Dieter Bohlen und Thomas Anders waren auch dabei: Für ihre Parodie zahlreicher Stars verdiente sich das Duo „Heddemer twixx“ Bestnoten.
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50 wird man nur einmal. Auch wenn es keines der bei den Karnevalisten eigentlich höher geschätzten – weil durch elf teilbaren – jecken Jubiläen war, wollen die Nöthener und Gilsdorfer die Feste feiern, wie sie fallen. Nun also das 50-jährige Bestehen der Karnevalsgesellschaft Löstige Breddemänn. Um dem Ansturm auf die Tickets gerecht zu werden, reagierten die Breddemänn pragmatisch: Das mit Hunderten von Luftballons in den Vereinsfarben Blau und Gelb geschmückte Zelt wurde kurzerhand um eine Bahn erweitert, sodass alle mitfeiern konnten. So fanden fast 400 Menschen Platz und hatten dank des abwechslungsreichen Programms reichlich Freude.
Eine Menge Spaß hatten auch die befreundeten Vereine, die den Nöthen/Gilsdorfern zum Geburtstag ihre Aufwartung machten: Ob mit oder ohne Tollitäten – unter anderem hatten sich die Karnevalisten aus Kommern, Houverath, Eiserfey, Iversheim, Holzheim, Arloff und Zingsheim auf den Weg gemacht.
Fünfstündiges Sitzungsprogramm zum 50. Vereinsgeburtstag
Dass bei der Sitzung nicht alles perfekt war, machte überhaupt nichts. Dass aber alles sympathisch war, lag auch an Michael Blaeser. Der Vorsitzende und Sitzungsleiter hatte sich mit Glitzer-Jackett fein herausgeputzt, aber im Verlauf des Abends mal mit seiner Stimme, mal mit dem Programm zu kämpfen. Dass die Zeitfenster im fünfstündigen Sitzungsprogramm nicht alle minuziös eingehalten wurden, lag bestenfalls indirekt am Präsidenten und seinem Team.
Jetzt müsst ihr euch wohl oder übel dazu auch noch die nötige Vereinsfahne anschaffen.
Da die Breddemänn sich nämlich als ausgezeichnete Gastgeber präsentierten, gab's auch schon mal etwas mehr Redefreiraum. In einem speziellen Fall verwunderte das überhaupt nicht: Kommerns Prinz Günter Schmitz kommt ursprünglich aus Gilsdorf. Er genoss dieses Heimspiel in vollen Zügen – und sprengte mit seinen Kollegen den Sitzungsablauf mal eben um fast 45 Minuten.
Die „Randale-Girls“ aus Nöthen sorgten für den ersten Höhepunkt
Ein Highlight des Abends im Breddemänn-Zelt war gleich zu Beginn und nach dem Einzug des Jubiläums-Elferrats der Auftritt der „Randale Girls“ aus Nöthen. Die machten allerdings keineswegs Randale, sondern boten tänzerisch Gutes. Sie und das Männerballett aus Holzheim begeisterten mit ihren Darbietungen gleich zu Beginn, bevor nach „Ne Spätzünder“ die seit 20 Jahren unter verschiedenen Namen auftretende Kölner Band Volljaas ihrem Namen alle Ehre machte.
Zu den Gründungsmitgliedern der Löstige Breddemänn gehören Renate Kurth und Brigitte August.
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Präsident und Sitzungsleiter Michael Blaeser zeigte sich als guter Gastgeber.
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Gerne hatten die Streetdancer aus Antweiler der Band wegen ihrer anschließenden Auftritte den Vorrang überlassen. Was wohl auch gut so war, da deren Auftritt etwas länger dauerte: Die Streetdancer zeigten eine derart gute Show, dass es aufgrund der frenetisch geforderten Zugaben vorerst keinen Bühnenabgang gab.
Zu den zahlreichen unterhaltsamen Programmpunkten zählten neben Schamör auch „Mir sind Jeck“, die Prinzengarde Zingsheim, die von Natalie Golbach trainierten Gin Girls, die Tanzgarde Leev Maries und die Showtanzgruppe der KG Schwerfe bliev Schwerfe. Einen anständigen Kreisch-Alarm lösten die von Sandra Blaeser und Verena Bresgen ausgebildeten Tänzer der Bitboys aus.
Duo aus Hessen persiflierte Stars von Modern Talking bis Roland Kaiser
Was nun der beste Auftritt bei den Breddemänn war, ist wohl Geschmackssache. Doch das aus Frankfurt angereiste Duo „Heddemer twixx“ hat sich bei vielen Jecken Bestnoten verdient. Die beiden schlüpften in verschiedene Rollen, um nationale und internationale Stars auf die Bühne zu bringen: Ob als DJ Ötzi, Thomas Anders und Dieter Bohlen, Brings oder Roland Kaiser mit Maite Kelly. Wer nicht bereits im Mittelgang des großen Zeltes stand, mitsang und tanzte, den riss es spätestens da vor Begeisterung von den Bänken.
Wie es sich bei einem Jubiläum gehört, gab es auch offizielle Gratulanten. Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian etwa, die den Nöthen/Gilsdorfern ein Kuvert überreichte. Oder Dirk Jäkel aus Eicherscheid als Vertreter des Bund Deutscher Karneval, der dem Verein eine Schärpe mit Aufdruck zum 50-Jährigen überreichte – und sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte: „Jetzt müsst ihr euch wohl oder übel dazu auch noch die nötige Vereinsfahne anschaffen.“
Die Gründungsmitglieder müssen noch auf ihre Orden warten
Auch wenn an diesem Abend zahlreiche Orden verteilt wurden, müssen einige nachgereicht werden. Der Verein habe, so Jäkel, schlicht vergessen, beim Regionalverband die entsprechenden Orden für die noch lebenden Gründungsmitglieder zu bestellen. Jedoch haben die Gründungsmitglieder Renate Kurth aus Gilsdorf und Brigitte August aus Nöthen bereits im Rahmen des Empfangs im Rathaus von Preiser-Marian den Stadtorden erhalten.
Der Bund Deutscher Karneval wird sie sowie die weiteren Gründungsmitglieder Rita Jonas (Nöthen) und Agnes Lingscheid (Gilsdorf) zu einem späteren Zeitpunkt ehren. Dennoch nutzte Michael Blaeser die Gelegenheit, zumindest Renate Kurth und Brigitte August von Vereinsseite aus gebührend zu würdigen.
Das Programm war vielfältig und bot eine Mischung aus Tradition und Modernem. Die Breddemänn bewiesen einmal mehr, dass sie nicht nur ein fester Bestandteil der regionalen Karnevalsszene sind, sondern auch über die Jahre hinweg ein starkes Gemeinschaftsgefühl aufgebaut haben. Die Feierlichkeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden und hinterließen bei allen Beteiligten schöne Erinnerungen.