AboAbonnieren

Zweieinhalb Jahre nach der FlutAm Europaplatz in Bad Münstereifel wächst ein Europabaum

Lesezeit 3 Minuten
Zahlreiche Menschen durchschneiden zur Eröffnung des Bad Münstereifeler Europaplatzes ein rotes Band.

Mit dem zeremoniellen Durchschneiden des Bandes wurde am Donnerstag der Bad Münstereifeler Europaplatz als erste Baumaßnahme des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts eröffnet.

Für mehr als zwei Millionen Euro wurde das ISEK-Projekt realisiert. Das Kneipp-Tretbecken wird aber erst im Frühjahr in Betrieb genommen.

Die Vorbereitungen für den offiziellen ersten Spatenstich des geplanten Europaplatzes liefen auf Hochtouren, als die verheerende Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 auch diese Pläne über Nacht zunichte machte. Fast zweieinhalb Jahre später sei es daher nun eine noch größere Freude, die Fertigstellung der ersten baulichen Maßnahme des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) feiern zu können, betonte Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian.

„Etliche ISEK-Planungen mussten nach der Flut überarbeitet und mit den Maßnahmen des Wiederaufbaus übereinander gebracht werden. Nachdem dieser immer weiter voranschreitet, können wir nun auch die ISEK-Maßnahmen in Angriff nehmen“, sagte die Bürgermeisterin. Besonders mit Blick auf die aktuelle Lage in Europa sei die Eröffnung des Platzes unter diesem Namen ein wichtiges Zeichen: „Wir erleben alle, dass der Zusammenhalt manchmal schwierig ist. Darum möchten wir mit diesem Projekt hoffnungsvoll auf eine gemeinsame Zukunft in Europa blicken.“

Ein neues Kneipp-Tretbecken am Europaplatz in Bad Münstereifel.

Das Thema Kneipp wird wieder mehr in den Fokus gerückt: Aufgrund der herbstlichen Temperaturen sollen die ebenfalls zum Europaplatz gehörenden Kneipp-Tretbecken erst im Frühjahr beim öffentlichen Anwassern eingeweiht werden.

Symbolhaft für diesen Zusammenhalt sei auch der Verschwisterungsstein, der 1967 zu Beginn der Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Fougères aufgestellt wurde und mittlerweile auch den Schriftzug des englischen Ashford beinhaltet. Preiser-Marian: „Dieser Stein ist während der Flutkatastrophe ebenfalls zerbrochen. Dass er jetzt wieder gekittet hier steht, spiegelt diese Bemühungen wider.“

„Europabaum“: Schüler aus Bad Münstereifel entwarfen Statue

Ein weiterer Blickfang des Europaplatzes bildet die von Schülerinnen und Schülern des St.-Angela-Gymnasiums entworfene und von der Künstlerin Marti Faber umgesetzte Europastatue. „Die Schüler haben sich Europa wie einen Baum vorgestellt, und die einzelnen Äste bilden die Länder“, berichtete Lehrer Joe Matheis: „Auch wenn die Äste mal in andere Richtungen wachsen, entstammen sie doch alle denselben Wurzeln.“ Dies habe Marti Faber durch einen die Baumkrone durchziehenden Riss verdeutlicht, der an seinem Ende wieder mit den übrigen Ästen zusammenwächst.

Künstlerin Marti Faber (Mitte), Joe Matheis und Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian an einem Kunstwerk mit Europa-Signet.

Der von Schülern des St.-Angela-Gymnasiums erdachte und von der Künstlerin Marti Faber (Mitte) geschaffene Europabaum.

„Bei dieser Arbeit habe ich großen Wert darauf gelegt, die Begegnung der Menschen darzustellen“, berichtete die Künstlerin: „Die Blätter sind daher in Form von Gesichtern dargestellt, die sich einander zuwenden.“

Neben dem neu angelegten Parkplatz und einer kleinen Kletteranlage durfte auch ein Kneipp-Tretbecken auf dem Europaplatz nicht fehlen. „Das Becken ist noch nicht in Betrieb, wir werden dies aber beim Anwassern im April nachholen“, erklärte Sabine Preiser-Marian: „Direkt am Werther Tor gelegen, rückt das Thema Kneipp nun wieder deutlich mehr in den Fokus und ist für alle Besucher barrierearm nutzbar.“

Rund 2,15 Millionen Euro habe das Projekt gekostet, wovon etwa 650.000 Euro über den Wiederaufbauplan finanziert wurden. Die übrigen 1,5 Millionen Euro kommen zu 70 Prozent aus der Städtebauförderung, 30 Prozent sind städtische Eigenmittel. „Wir feiern einen tollen Schritt der Attraktivierung rund um die Stadtmauern“, so Preiser-Marian: „Dies ist der Anfang für weitere Projekte, die uns in den kommenden Jahren begleiten werden, um auch das Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt, die geschlossene Stadtmauer, wieder mehr in den Vordergrund zu rücken.“