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Iversheimer BrückenAlle Verbindungen über die Erft sind wiederhergestellt

Lesezeit 3 Minuten
Die Bürgermeisterin und drei Politiker mit Scheren in den Händen durchtrennen auf einer Brücke ein rotes Band. Im Hintergrund stehen Menschen, die zuschauen.

Schnipp-schnapp und der Verkehr darf wieder fließen: Sebastian Glatzel (v.l.), Andreas Bühl, Sabine Preiser-Marian und Willi Hoever durchtrennten symbolisch das Band.

Die Geduld der Iversheimer wurde nach der Flut auf die Probe gestellt. Doch jetzt sind alle Brücken über die Erft wieder befahrbar.

Fast drei Jahre nach der Flutkatastrophe kann man in Iversheim wieder über alle drei Brücken mit Fahrzeugen die Erft überqueren. Am vergangenen Samstag wurde die letzte der drei Baumaßnahmen, die Brücke an der Euskirchener Straße, offiziell für den Verkehr freigegeben. „Diese Brücke ermöglicht den Iversheimern nun über viele Jahre eine sichere Überquerung der Erft“, sagte Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian (CDU), die mit den Ratsherren Sebastian Glatzel (SPD), Andreas Bühl (UWV) und Willi Hoever (CDU) sowie im Beisein von Bürgern, Verwaltungsmitarbeitern und Vertretern der beteiligten Unternehmen das Band durchschnitt.

Fünf Monate hat der Bau der Brücke gedauert. Laut Information der Stadt Bad Münstereifel entspricht das Bauwerk „höchsten technischen Standards“ und verfügt auch über einen verbesserten Hochwasserschutz. Der Neubau weist einen geringeren Brückenquerschnitt als der Vorgänger auf. Dadurch verringert sich der Wasserwiderstand.

Unter der neuen Brücke in Iversheim passt mehr Wasser durch

„Durch die dünnen Aufbauten herrscht mehr Platz unter der Brücke, was den möglichen Wasserdurchlauf deutlich erhöht“, beschreibt es Peter Lanzerath, Kaufmännischer Leiter der Stadtwerke, die für den Tiefbau zuständig sind. Die Durchlasshöhe wurde von 1,80 auf 2,30 Meter erhöht, der Durchflussquerschnitt von 13,7 auf 17,4 Quadratmeter vergrößert. Beim Bau habe sich die Stadt eng mit der Bezirksregierung und der Unteren Wasserbehörde abgestimmt, so Lanzerath weiter.

Ursprünglich war geplant, die Brücke zu sanieren. Allerdings stellte sich bei der Erneuerung der Fahrbahndecke heraus, dass eine Instandsetzung bei den baulichen Voraussetzungen teurer würde als ein Neubau und gleichzeitig den Hochwasserschutz nicht verbessern würde. Also stemmte man mit vereinten Kräften – Planungsbüro, Behörden und Baufirma – in nur acht Monaten den Neubau von der Planung bis zur Eröffnung.

Nicht nur die Iversheimer selbst freuen sich, dass sie nun wieder über die Erft kommen. Auch der öffentliche Nahverkehr und die Schulbusse fahren jetzt wieder die übliche Route. Den Bürgern dankte die Bürgermeisterin für ihre Geduld und ihr Verständnis seit Januar, als die alte Brücke abgerissen wurde und Umwege nötig wurden.


Die restlichen Erftbrücken in Iversheim und Arloff/Kirspenich

Die Brücken, die in Iversheim vom motorisierten Verkehr genutzt werden, sind nun entweder saniert oder erneuert worden. Dabei handelt es sich neben der Brücke an der Euskirchener Straße um die Bauwerke Auf dem Waasem und Unterste Gasse. An der Ley/Am Bloch befindet sich derzeit eine behelfsmäßige Fußgängerbrücke. Die Planung für diese und weitere Fußgängerbrücken soll demnächst ausgeschrieben werden.

In Arloff befanden sich bis zur Flutkatastrophe an der Hubertuskapelle und Im Floting Fußgängerbrücken. Diese sollen durch befahrbare Brücken ersetzt werden. Wie diese in den Verkehr eingebunden werden, soll mit einem Verkehrskonzept für Arloff/Kirspenich festgelegt werden. Die Planungen laufen laut Stadt, die Arbeiten können erst nach Fertigstellung der Erftmauern beginnen. Der Auftrag für die Überfahrt an der Brückenstraße soll in Kürze ausgeschrieben werden.