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„Pro Fußgängerzone“City Outlet Bad Münstereifel schließt sich Initiative an

Lesezeit 3 Minuten
Ein Blick in die Marktstraße in Bad Münstereifel, die Fußgängerzone werden soll.

Die Geschäfte an der Marktstraße sollen laut Initiative sichtbarer werden.

Die kürzlich in Bad Münstereifel gegründete Initiative „Pro Fußgängerzone“ will Falschmeldungen entgegenwirken.

Die Diskussion um die Fußgängerzone beherrscht immer noch das Geschehen in Bad Münstereifel. Nach der IG Kernstadt, die sich gegen eine Umsetzung des vom Stadtrat beschlossenen Verkehrskonzeptes, das eine Ausweitung der Fußgängerzone auf Orchheimer Straße und Marktstraße vorsieht, ausspricht, hat sich mittlerweile auch die Initiative „Pro Fußgängerzone“ gegründet. Wie vermeldet, gehören ihr der Stadtmarketingverein „Bad Münstereifel aktiv“ sowie die Stadtratsfraktionen von CDU, FDP, UWV und Bündnis 90/Die Grünen an. Neu in der Initiative ist seit Montag das City Outlet Bad Münstereifel.

Die Initiative will in den kommenden Wochen über diverse Kanäle „der derzeit kursierenden Vielzahl an Falsch-, Fehl- und veralteten Informationen“ mit Faktenchecks entgegenwirken. So werde die Fußgängerzone erst nach dem Abschluss der kernstädtischen Baumaßnahmen eingerichtet. Wichtig ist der Initiative, dass alle Anwohner zu jeder Zeit an ihre Häuser gelangen. Für Lieferverkehre und Anwohnende gebe es darüber hinaus bestimmte Zufahrtszeiten, so die Initiative.

37 Parkplätze in der Kernstadt von Bad Münstereifel fallen weg

Zwar fielen 37 Parkplätze innerhalb des Mauerrings weg (hauptsächlich am Salzmarkt und vor dem Gymnasium). Dadurch würden aber zusätzliche Flächen für Außengastronomie geschaffen. Auch die Attraktivität der Marktstraße werde erhöht. Der Klosterplatz bliebe als Parkplatz erhalten. Hinzu kämen zusätzliche Parkmöglichkeiten an der Langenhecke. Über diese Straße sei auch das Rathaus immer erreichbar. Über die Delle gebe es sicherere Schulwege. Die Einbahnregelung auf der Heisterbacher Straße führe zu einer Verkehrsreduzierung.

„Leider wurde bisher dem Pkw-Verkehr in der Kernstadt von Bad Münstereifel eine bevorzugte Position im öffentlichen Verkehrsraum eingeräumt“, teilt Christopher Haep, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins, mit. „Durch eine nachhaltigere Infrastruktur mit mehr Platz, weniger Lärm und besserer Luft blühen Städte weiter auf, nicht durch weitere Parkplätze innerhalb des Mauerrings“, so Haep weiter. Es böten sich Gestaltungsspielräume, die zu mehr Lebensqualität für Anwohner und Mehreinnahmen für Gewerbetreibende führen könnten.

Christof Milischewski zieht Vergleich zum Bau der Umgehungsstraße

CDU-Fraktionschef Martin Mehrens fragt sich, warum eine Fußgängerzone in Bad Münstereifel nicht gelingen solle. Die Politik habe „alle Belange der betroffenen Bürger, vor allem die Erreichbarkeit der Betroffenen an ihre Häuser, voll erfüllt. Ebenso ist eine Erreichbarkeit mit Parkplätzen zum Rathaus und zu allen Geschäften mit wenigen Metern Fußweg gegeben.“

„Wir sind überzeugt, dass das neue Verkehrskonzept die Attraktivität der Kernstadt deutlich steigern wird, ohne dass die Anwohner mehr als bisher beeinträchtigt werden“, teilt Christof Milischewski (FDP) mit. Die Praxis werde zeigen, wo nachgebessert werden müsse, weshalb das Konzept „nach ein bis zwei Jahren auf den Prüfstand“ gestellt werden solle. Er vergleicht die Maßnahme mit der Entscheidung für die Umgehungsstraße im Jahr 1960. Auch damals habe man den Eindruck gewonnen, dass die Mehrheit der Bürger gegen diese gewesen sei. Als die Straße 1968 eröffnet wurde, hätten auch kritische Bürger erkannt, wie gut sie der Stadt getan habe.

Laut UWV wünschen sich Anwohner die Fußgängerzone seit Jahren

Dr. Kerstin Oerter (Grüne) sieht „lebendige und attraktive Treffpunkte für Anwohnende und Gäste. Die Erreichbarkeit bleibt gewährleistet.“

Kurt Ostermann (UWV) ist der Meinung, dass man mit dem Verkehrskonzept auf die Wünsche von Anwohnern eingehe, die sich diesen Schritt seit Jahren wünschen. Die Reduzierung von Verkehr werte die Innenstadt enorm auf und böte mehr Sicherheit für Schulkinder. Dieser Schritt sei wichtig, um die Stadt weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen.

Das City Outlet sieht vor allen Dingen die Vorteile des „sicheren und entspannten Flanierens“, wie Center Manager Matthias Dürr mitteilt. Der aktuelle Verkehr störe nicht nur Kunden. „Auch Liebhaber der Außengastronomie oder alle Besucher, die auf dem Weg zum Optiker oder Arzt sind, würden eine ruhige Fußgängerzone sicher willkommen heißen“, so Dürr.