Nürburgring/Köln – Rund um den Nürburgring in der Eifel waren am Karfreitag Zehntausende Autobegeisterte aus der Tuning-Szene unterwegs. Die Polizei zählte dort zum sogenannten „Car Friday“ deutlich mehr Besucherinnen und Besucher als in den beiden Pandemie-Jahren zuvor.
„Das ist natürlich auch dem guten Wetter und den wegfallenden Corona-Maßnahmen geschuldet“, erklärte ein Sprecher der Polizei im rheinland-pfälzischen Mayen am Freitagmittag. Die Polizei kontrollierte rund um den Nürburgring verstärkt, um Lärmbelästigung und illegale Autorennen zu unterbinden. „Die Maßnahmen greifen“, sagte der Polizeisprecher.
Polizei zieht sieben Fahrzeuge aus dem Verkehr
Am frühen Abend veröffentliche die Polizei ihre Bilanz: Bei Verkehrskontrollen wurde insgesamt 18 Mal das Erlöschen der Betriebserlaubnis festgestellt. in sieben Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt. Neben 28 Verwarnungen, 15 Ordnungswidrigkeiten und einer Strafanzeige bestand bei zwei Fahrzeugführern der Verdacht, dass sie ihr Fahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln führten.
Zudem ereigneten sich insgesamt acht Verkehrsunfälle, bei denen es sechs Mal beim Blechschaden blieb und zwei Mal die Fahrzeuginsassen leicht verletzt wurden.
Raser mit fast 150 km/h erwischt
Bei Geschwindigkeitskontrollen drohen mehrere Teilnehmern Fahrverbote. Ein Autofahrer wurde u.a. mit 142 km/h bei erlaubten 70 km/h erwischt. Insgesamt ergaben die Messungen 55 Verwarnungen und 33 Ordnungswidrigkeiten. Zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung und eine Strafanzeige aufgrund einer Bedrohung wurden ebenfalls aufgenommen.
Car Friday am Nürburgring wegen Corona zweimal abgesagt
Der Karfreitag gilt als Auftaktdatum für Treffen der Autoposer- und Tuner-Szene. Bereits seit mehr als 15 Jahren treffen sich am Nürburgring Auto- und Markenklubs, Tuning- und Partyfreunde aus ganz Europa, um gemeinsam den sogenannten „Car Friday“ zu feiern.
Aus diesem Grund hatten mehrere Polizeibehörden bereits im Vorfeld strenge Kontrollen angekündigt, vor allem die Tuner- und Poser-Szene sollte ins Visier genommen werden. Auch über den Karfreitag hinweg rechnen die Polizei und das zuständige Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Adenau mit Verkehrsbeeinträchtigungen rund um den Nürburgring. „Wer nicht zum Nürburgring muss, sollte diesen Bereich großräumig umfahren“, hatte die Polizeiinspektion Mayen im Vorfeld bereits erklärt.
Car Friday: Kölner Polizei kündigt zahlreiche Kontrollen gegen Tuner-Szene an
Mit großem Aufwand ist die Polizei auch in zahlreichen nordrhein-westfälischen Städten und Kreisen gegen Exzesse in der Tuner- und Poser-Szene vorgegangen. So hatte die Kölner Polizei im Vorfeld einen Schwerpunkt-Einsatz angekündigt, um „das rücksichtslose und gefährliche Verhalten der Autofahrer zu unterbinden und Verstöße zu ahnden“. „Jeden, der meint, die Straße sei eine Rennstrecke und das Auto müsse laut und schnell sein, ziehen wir aus dem Verkehr“, sagte Einsatzleiter Jürgen Berg.
In der Landeshauptstadt Düsseldorf plante die Polizei ebenfalls einen stundenlangen Sondereinsatz. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) erklärte: „Karfreitag ist ein Feiertag und kein Freifahrtschein für Straßengefährder.“ (ve/mbr/dpa)