Motorsport am NürburgringNeuer Rennstall mit Eifeler Wurzeln
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Nürburg – Wenn am Samstag die 46. Saison der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) mit der 67. ADAC-Westfalenfahrt eröffnet wird, ist dies auch der Startschuss für Zuschauer rund um den Nürburgring. Motorsport mit Publikum war wegen der Pandemie zwei Jahre nicht möglich. Insofern ist die Vorfreude bei allen Beteiligten groß. Endlich sind wieder ein gut gefülltes Fahrerlager und eine prächtige Atmosphäre rund um die Strecke und auf den Tribünen möglich.
Fahrer und Teams
Aus dem Kreis Euskirchen gehen einige Team und Fahrer an den Start. Darunter ist auch der Routinier Frank Stippler (Bad Münstereifel), der mit Partner Vincent Kolb wie gewohnt für Phoenix Racing und Audi fährt – auch beim 24-Stunden-Rennen am 28. Mai. Moritz Wiskirchen (Euskirchen) wird in den ersten beiden NLS-Läufen für Sorg Rennsport fahren, konzentriert sich ansonsten aber auf die GT4-Wettbewerbe.
Tobias Müller (Euskirchen) ist zu Black Falcon zurückgekehrt. Schon 2019 und 2020 fuhr Müller für das Team und reifte in dieser Zeit zum Halb-Profi heran. Dieses Jahr folgt der Einstieg in die Porsche Endurance Trophy Nürburgring mit dem Porsche 992 GT3 Cup, um in der hochkarätig besetzten Klasse CUP2 um den Titel zu kämpfen. Teilen wird er sich das Cockpit mit Paul Harkema (Niederlande).
Alexander Kroker (Zülpich) startet auf einem Porsche 718 Cayman GT4 CS von KKrämer Racing. Neben der sportlichen Leistung auf der Rennstrecke unterstützt er Teamchef Karsten Krämer auch bei organisatorischen Dingen. „Ich freue mich wahnsinnig, Bestandteil des Teams zu sein, und es ist ebenso eine tolle Herausforderung für mich, in einer solch stark besetzten Klasse an den Start zu gehen“, sagt Kroker.
Der Weilerswister Björn Simon wird wieder in der Klasse VT2 für die turbogetriebenen 2-Liter-Produktionswagen mit dem BMW 330i von Sorg Rennsport fahren. Sein Teamkollege bleibt Edoardo Bugane aus Italien. Unterstützt werden die beiden von Moran Gott aus London. „Ich denke, wir haben da eine schlagkräftige Truppe beisammen. Unser Ziel ist, immer aufs Treppchen zu fahren und den ein oder anderen Klassensieg zu holen“, meint Simon.
Steffen Henssler soll 2023 starten
Das Team Mcchip-dkr aus Obergartzem wird einen BMW 240i einsetzen, der vom Fahrertrio Lucas Lange, Sascha Lott und Alex Meixner gesteuert wird. Beim 24-Stunden-Rennen werden sie von Nordschleifen-Routinier Sascha Hanke als vierter Pilot unterstützt. Gleichzeitig plant Mcchip-dkr aber auch schon die Folgesaison. Der bekannte TV-Koch Steffen Henssler tut sich jetzt schon mit dem Rennstall zusammen. „Steffen muss in diesem Jahr zehn Rennen im Bereich der National-A-Lizenz nachweisen“, sagt Teamchef Danny Kubasik. Ziel des Unterfangens ist es, Henssler zum Erwerb der Internationalen C-Lizenz zu verhelfen, die ihn berechtigen würde, 2023 in der NLS an den Start zu gehen.
Ticketverkauf
Künftig auch Wohnmobil-Stellplätze
Tickets für die Tribünen am Grand-Prix-Kurs sowie die sehr beliebten Zuschauer-Plätze in den Bereichen Brünnchen und Pflanzgarten sind ab 18 Euro (Parkplatz: zehn Euro) zu haben. Die Tickets beinhalten den Besuch des Fahrerlagers, der Boxengasse, der Startaufstellung sowie des Motorsport-Erlebnismuseums Ringwerk. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Darüber hinaus werden in direkter Nähe zu den Streckenabschnitten Brünnchen und Pflanzgarten künftig bei den Rennen auch Wohnmobil-Stellplätze für 35 Euro angeboten.
Es gibt aber auch einen neuen Rennstall mit doppeltem Eifeler Bezug. Ben Becker Motorsport hat zwar seinen Sitz in Köln. Der namensgebende Teamchef ist aber gebürtiger Blankenheimer, seine Familie betreibt die Kartbahn auf der Dahlemer Binz. Im ersten Jahr kooperiert das Team mit WS Racing. Im Einsatz sind zwei Autos: ein Porsche Cayman in der Klasse V6 sowie ein BMW 330i, der von Sven Oepen (Mechernich), Manuel Dormagen (Euskirchen) und Klemens Essmann gelenkt wird. „Mit dem Porsche erhoffen wir uns, in die Top drei der Klasse fahren zu können“, so Ben Becker.
Der zeitliche Rahmen der samstäglichen NLS-Läufe ist gleich geblieben und wird sich nur in wenigen Ausnahmen ändern. Von 8.30 bis 10 Uhr findet das Qualifying statt, Start der Rennen ist um 12 Uhr. Die Rennen dauern in der Regel vier Stunden mit Ausnahme des letzten Rennens vor und des ersten Rennens nach der Sommerpause, die sechs beziehungsweise zwölf Stunden dauern.