AboAbonnieren

Fußball-KreisligaBei Metternich gegen Euskirchen stand die Fairness im Mittelpunkt

Lesezeit 5 Minuten
Ein Mann hält eine Ansprache, zwei Fußballteams stehen im Halbkreis um ihn herum und hören zu.

Die Partie zwischen dem SV Metternich und dem Euskirchener TSC stand unter besonderer Beobachtung. Peter Dierichsweiler vom Fußballkreis hielt vor dem Spiel eine Anprache.

Die Partie in der Kreisliga B1 zwischen dem SV Metternich und dem Euskirchener TSC stand unter Beobachtung. Auf dem Platz ging es fair zu.

SV Metternich – TSC Euskirchen 1:3 (1:0). Wie das eben so ist, wenn man unter Beobachtung steht: Man gibt sich ganz besondere Mühe und benimmt sich. So geschehen beim Kreisliga-B-Spiel zwischen dem SV Metternich und dem TSC Euskirchen.

Die Ausgangslage

Vor zwei Monaten sind beide Teams an gleicher Stelle schon einmal aufeinandergetroffen. Im Kreispokal-Achtelfinale. Damals gewann Metternich 2:1. Die ETSC-Spieler beklagten sich hinterher über Rassismusvorwürfe. Zuschauer hätten unter anderem einige Euskirchener Spieler mit Affenlauten bedacht. Der Schiedsrichter sowie Schiri-Chef Uwe Stark, der beim Spiel zugegen war, hatten nichts dergleichen gehört. Der ETSC veröffentlichte im Nachgang einen Offenen Brief und verurteilte das Fan-Verhalten aufs Schärfste.

Maßnahmen für das Ligaspiel

Der Fußballkreis Euskirchen hat gleich zwei Maßnahmen ergriffen für die Begegnung an diesem Spieltag. Mit Peter Dierichsweiler beobachtete der Leiter des Spielausschusses die Partie. Er richtete vor dem Anpfiff auch Worte an beide Teams, die sich im Halbkreis um ihn aufgestellt hatten.

Ein Fußballer hilft einem Gegner beim Aufstehen.

Jan-Gabriel Wottrich hilft einem Euskirchener Spieler auf.

Als Schiedsrichter wollte Uwe Stark eigentlich selbst auftreten. Weil er verhindert war, wurde Jörg Piana nominiert. Keine schlechte Entscheidung. Piana hat nicht nur innerhalb kürzester Zeit einen rasanten Aufstieg hingelegt. Er ist vor allen Dingen einer mit langjähriger Erfahrung als Spieler. Ihm macht man nicht so schnell etwas vor auf dem Platz. Und das zeigte er auch. Er redete mit den Spielern, erklärte viel. Das kam an.

Die beiden Teams

Wie eingangs beschrieben: Beide Mannschaften gaben sich besondere Mühe in Sachen Fairness. Harte Zweikämpfe gab es so gut wie nie. Und wenn dann doch mal ein Foul passierte, entschuldigte man sich hüben wie drüben umgehend. Die Spieler halfen sich gegenseitig auf die Beine, kümmerten sich bei Verletzungen und spielten meist fair den Ball ins aus, wenn ein Gegner auf dem Boden lag. Selbst als Piana kurz vor Schluss Metternichs Torben Martens des Feldes verwies, blieben alle ruhig. Es war halt auch eine klare Notbremse.

Der Spielverlauf

Die beiden jeweiligen Halbzeitergebnisse sprechen Bände. 1:0 für Metternich. 3:0 für Euskirchen. Die Gastgeber kamen deutlich besser ins Spiel. Schon kurz nach dem Anstoß verschätzte sich Euskirchens Schlussmann Adam Naklicki bei einem Aufsetzer, einer seiner Kollegen passte aber auf. Aber in der 4. Minute war der Torwart machtlos. Torben Weiss spielte einen Traumpass auf Franziskus Spies von Büllesheim, der die Führung besorgte.

Ein Fußballer verliert seine Bandage.

Metternichs Filipe Pedrosa da Silva verlor seine Oberschenkelbandage. Betreuerin Saskia Stodden eilt zur Hilfe.

Dass Metternich mit dieser auch in die Halbzeit ging, war der Verdienst von Keeper Jannick Köhler, der einige Glanzparaden zeigte. Euskirchen kam immer besser ins Spiel, kombinierte schön und belohnte sich in der zweiten Halbzeit – und zwar jeweils nach Eckstößen von Dejen Kidane. In der 58. Minute nutzte Rabii Adrar die Konfusion in der Metternicher Abwehr aus. Sieben Minuten später besorgte Pedro Maca die Führung. Das finale Tor machte Spielertrainer Aly Badara Toure in der Nachspielzeit. Er schob ins leere Tor ein. Köhler war für einen Metternicher Freistoß aufgerückt.


Verrückte Nachspielzeit bei Ländchen-Sieberath gegen Lommersum

SV Frauenberg – TSV Schönau 2:2 (1:1). Die gute Nachricht aus Frauenberger Sicht: Spielertrainer Sebastian Kaiser, der nach dem Ausgleichstreffer in der 42. Minute verletzt rausmusste, gab Entwarnung: „Nur eine Zerrung.“ Sein Team sah nach dem Führungstreffer durch seinen Bruder Marcel, der den Nachschuss eines von ihm verschossenen Elfmeters verwandelte (48.), wie der sichere Sieger aus. „Durch eine verunglückte Flanke von außen bekommen wir dann das 2:2“, so Sebastian Kaiser. Pawel Hoppe hatte Schönau in Führung gebracht (24.), Andres Thielemann-Martinez sorgte für den Endstand (84.).

SG Dahlem-Schmidtheim – SG Flamersheim/Kirchheim 4:2 (2:1). Die Sorgen für FlaKi werden größer, während Dahlem die Tabellenführung ausbauen konnte. Tore: 0:1 Lukas Mager (8.), 1:1 Leon Ingenhaag (9.), 2:1 Christopher Haep (39.), 2:2 Jan Plützer (58.), 3:2 Johann Jentges (76.), 4:2 Luca Caputo (82./Elfmeter).

SV Sötenich – TuS Zülpich II 1:1 (0:0). Keinen Sieger gab es im Spitzenspiel der Liga. Tore: 1:0 Jens Knebel (65.), 1:1 Daniel Esser (90.).

SpVg Ländchen-Sieberath – SSV Lommersum 2:2 (0:0). Lommersum sah schon wie der Sieger aus. In einer verrückten Schlussphase rettete Ländchen aber einen Punkt durch zwei Tore in der Nachspielzeit. Tore: 0:1 Lukas Goetz (60.), 0:2 Lukas Goetz (88.), 1:2 Bernd Jansen (90.+1), 2:2 Rene Kessel (90.+5).

SV Schöneseiffen – TuS Mechernich 3:1 (1:1). Schöneseiffen bleibt die positive Überraschung der Liga. Tore: 1:0 Timo Bornewasser (18.), 1:1 Mirko Lepartz (30.), 2:1 Timo Bornewasser (47.), 3:1 Daniel Schmidt (56.).

SC Roitzheim – SV Stotzheim 2:0 (1:0). Nur zwei Gegentreffer kassierte Stotzheim. Das dürfte auch daran gelegen haben, dass Roitzheim 51 Minuten zu zehnt agierte. Bastian Hack sah Rot. Tore: 1:0 Justin Brams (29.), 2:0 Michal Jedrowski (47.).

SSV Weilerswist – Sportfreunde D-H-O 3:2 (1:1). In der ersten halben Stunde war Weilerswist dominant und ging verdient durch Fynn Brygala in Führung (13.). „D-H-O hat dann auf Angriffspressing umgestellt und uns aus dem Rhythmus gebracht“, sagte Weilerswist-Trainer Horst Bartz. „Wir drücken und drücken, kommen aber nicht zum Abschluss“, sagte D-H-O-Coach Christoph Bandur, für den die Partie ein typisches Unentschieden-Spiel war. Die weiteren Tore: 1:1 Kai Karamouzas (45.+2/Eigentor), 2:1 Mike Nandzik (69.), 2:2 Florian Seif (72.), 3:2 Vladyslav Shukhovtsev (80.).

Bliesheimer BC – DJK Dreiborn 2:3 (1:0). Tore: 1:0 Oliver Zach (45.+1/Elfmeter), 1:1 Julian Jäger (51.), 1:2 Philipp Konrad (68.), 1:3 Juri Hermann (77./Elfmeter), 2:3 Nico Schmitz (79.).