Wie sieht die Situation in den Kreisligen B und C nach etwa einem Drittel der Saison aus? Wir werfen einen Blick auf die fünf Staffeln.
Kreisliga-KolumneSo läuft es in den beiden untersten Spielklassen im Kreis Euskirchen
Gefühlt hat die Saison gerade erst angefangen. Doch tatsächlich ist die Spielzeit 2024/25 schon zu einem Drittel vorbei. Zeit, einmal einen Blick auf die Kreisligen B und C zu werfen.
Kreisliga B1: Oben spannend, unten sind drei Teams akut gefährdet
Nach dem Rückzug von Roitzheim II (die Mannschaft ging zur SG Ülpenich/Nemmenich/Elsig) hat die Liga nur noch 13 Mannschaften und demnach auch nur 24 Spieltage. An der Spitze steht der TuS Vernich, der nach acht Spielen als einziger B1-Vertreter noch keine Niederlage, dafür aber 20 Punkte zu verzeichnen hat. Dass die Vernicher keine schlechte Mannschaft haben, war schon im vergangenen Jahr zu erkennen. Der Überraschungsaufsteiger (als Tabellenvierter ging es hoch) wurde auf Anhieb Fünfter. Der November wird allerdings spannend, denn mit Bessenich II und Blessem stehen die Spiele gegen die ärgsten Verfolger an.
Im Tabellenkeller warten gleich drei Teams auf den ersten Sieg – und haben auch schon ein wenig Abstand zu Platz 10. Beinahe-Absteiger Wüschheim-Büllesheim (drei Punkte) sowie Aufsteiger Niederelvenich-Mülheim-Wichterich (zwei Punkte) und D-H-O II (ein Punkt) müssen sich schon sehr anstrengen.
Offensivstärkstes Team ist aktuell die Zweitvertretung von Erftstadt-Lechenich mit 33 erzielten Toren. Die Truppe von Christoph Hemmersbach hat schon ein paar interessante Ergebnisse erzielt, etwa ein 8:5 gegen Rotbachtal/Strempt oder ein 9:2 gegen Niederelvenich-Mülheim-Wichterich. Da verwundert es nicht, dass Henrik Meyer-Stoll mit elf Treffern aktuell auch bester Torschütze der Liga ist. Die Mannschaft von Schlusslicht D-H-O II traf hingegen nur neunmal.
Dass auch Kreisliga-A-Absteiger Bliesheim nur 14 Tore erzielt hat, verwundert ein wenig. Aber dafür steht die Abwehr bombensicher. Nur sechs Gegentreffer hat sie zugelassen. Das ist Ligaspitze. Sechsmal stand die null, auch gegen Vernich und Bessenich II. Nur gegen Blessem (0:4) und Wüschheim-Büllesheim (2:2) musste Noah Niedecker hinter sich greifen. Das Gegenteil passiert bei den beiden Schlusslichtern, D-H-O II (34 Gegentreffer) und Niederelvenich (35).
Kreisliga B2: Bis auf Hellenthal II sind die Teams dicht beisammen
Die Eifel-Staffel ist ein wenig zerfasert. Während Marmagen-Nettersheim erst sechs Spiele absolviert hat, stehen Spitzenreiter Nierfeld II, Absteiger Dreiborn und Nöthen-Pesch-Harzheim bei drei Partien mehr. Deshalb lässt sich wenig über das wirkliche Tabellenbild aussagen. Beinahe-Aufsteiger Dollendorf-Ripsdorf ist mit acht Spielen und ohne Niederlage nur Zweiter, Golbach auf Platz drei hat nur sieben Spiele und stellt den besten Sturm (33 Tore, alleine 14 von Spielertrainer Max Hofmann erzielt) und die beste Abwehr (zehn Gegentore) der Liga. Das könnte also bis zum Schluss spannend bleiben.
Auch die beiden Aufsteiger Wüschheim-Büllesheim II (7., 10 Punkte) und Keldenich-Scheven (5., 14 Punkte) spielen eine gute Rolle. Nur Hellenthal II, die frühere Zweitvertretung der SG 92, liegt abgeschlagen mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz und hat mit einem Torverhältnis von 9:38 Negativwerte. Von den anderen zwölf Mannschaften kann aber jeder jeden schlagen. Das dürfte spannend werden.
Kreisliga C1: Inter Euskirchen beherrscht die Liga
Machen wir uns nichts vor: Zum Glück gibt es in den C-Ligen zwei Aufsteiger. Denn ansonsten wäre die Saison in dieser Staffel sehr langweilig. Die Dominanz von Inter Euskirchen ist erdrückend. Acht Spiele, 24 Punkte, 66:4 Tore, und mit Athanasios Noutsos (22 Tore) und Valdon Halimi (13, ebenso wie David Dujmovic von Frauenberg II) auch die beiden besten Torschützen – das ist schon beeindruckend. In den ersten drei Spielen gab es sogar jeweils zweistellige Ergebnisse – wobei das 23:0 gegen Wüschheim-Büllesheim III dann doch besonders herausstach. Der Aufstieg wird dem Team von Abdel Mehio nicht mehr zu nehmen sein. Dahinter tummeln sich die Zweitvertretungen von Blessen, Weilerswist, Lommersum und Frauenberg.
Wegen der bereits erwähnten heftigen Klatsche hat Wü-Bü III auch die meisten Gegentore der Liga (65), ist aber dennoch nur Drittletzter, vor Bessenich III und Ülpenich-Nemmenich-Elsig II. Letztere warten noch auf den ersten Punkt überhaupt. Mit nur zehn erzielten Toren stellt das Team auch den schwächsten Sturm – und darf sich mit Nöthen-Pesch-Harzheim III (dazu später mehr) um den Titel der aktuell schlechtesten Mannschaft im Fußball-Kreis streiten.
Kreisliga C2: Nico Wiesen erzielte vier Fünftel der Arloff-Kirspenicher Tore
Auch in der Kreisliga C2 hat Dominanz einen Namen: Rotbachtal/Strempt II. Das Team von Pawel Tylingo hat ebenfalls noch keinen Punktverlust hinnehmen müssen. Aber im Gegensatz zu Inter Euskirchen stellt es weder den besten Sturm (das ist der Tabellenzweite Ülpenich-Nemmenich-Elsig mit 36 Treffern) noch die beste Abwehr (das ist Kommern auf Platz vier mit acht Gegentoren) der Liga. Bester Torjäger hingegen ist Dario Morinello von Billig/Veytal II. Wegen einer Drei-Punkte-Strafe tummeln die sich auf dem drittletzten Platz herum. Spannend.
Ganz unten wartet der RSV Arloff-Kirspenich, der nach vielen Jahren wieder eine Mannschaft stellt, auf den ersten Sieg. Nur gegen Bürvenich/Schwerfen II konnte das Team bisher punkten. Dass von den zehn erzielten Toren (schwächster Ligawert) alleine acht von Nico Wiesen stammen, spricht auch Bände. Aber der Sportplatz ist voll und die Fans werden das Team, das mit 30 Gegentoren die schwächste Abwehr der Liga hat, weiter antreiben.
Kreisliga C3: Projekt Nöthen-Pesch-Harzheim III sportlich noch mau
Mit nur elf Teams (Dreiborn II hatte zurückgezogen) handelt es sich um die kleinste Staffel im Fußballkreis. Aber das ist nicht die einzige Besonderheit der Liga: Mit Nöthen-Pesch-Harzheim III tritt die erste rein gemischte Mannschaft im Kreis Euskirchen im Ligabetrieb an. Und während man vernimmt, dass das Projekt kameradschaftlich top läuft, sieht es sportlich anders aus. 0 Punkte, gerade einmal zwei Tore (durch Florian Laue und David Kremer), 59 Gegentore. Aber solange es Spaß macht.
Das dürfte es auch Dahlem-Schmidtheim II. Das von Christian Lenz trainierte Team hat jede Partie gewonnen, stellt mit 54 Toren den mit weitem Abstand besten Sturm der Liga und hat nur sechs Gegentreffer zugelassen (Feytal übrigens auf Platz zwei nur sieben). Johann Jentges als bester Torschütze des Teams (10 Treffer) steht allerdings nur auf Platz drei der Torjägerliste – hinter Christoph Mies (13 Tore, Concordia Weyer) und Volker Daniels (12 Tore, Dollendorf-Ripsdorf II).