Torreich ging es auch an diesem Spieltag in den Kreisligen zu. Gleich drei Partien endeten zweistellig. Tragischer Held ist David Dujmovic.
Kreisliga-KolumneEnis Etemi von Türk Gencligi gelingen drei Doppelpacks in einem Spiel
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Da schießt du deine Mannschaft zum Sieg, erzielst bei einem 5:1 alle Treffer für dein Team – und bist doch nicht der beste Torschütze des Spieltages. Zu weit hergeholt, sodass Hollywood das Drehbuch zu dieser Tragödie auf jeden Fall ablehnen würde? Kann sein. Aber die wahren Geschichten schreibt eben das Leben – oder wie mein werter Kollege Tom Steinicke gerne behauptet: Solche Geschichten schreibt nur der Fußball.
Tragischer Held in diesem Fall ist David Dujmovic von der zweiten Mannschaft des SV Frauenberg. 5:1 gewinnt der SVF bei Eintracht Lommersum II. Der Gastgeber war sogar in Führung gegangen. Aber dann kam Dujmovic, der fünf Tore in einer Halbzeit erzielte. Und weil es nicht mehr als einen Hattrick (dem gerne auch der Begriff „lupenrein“ vorangestellt wird) gibt, machte Dujmovic eben einen Hattrick Doppelplus. Zwei Foulelfmeter verwandelte er zuerst (52., 59.), dann folgten auch noch „echte“ Tore (68., 81., 87.).
Enis Etimi vom Türk Gencligi erzielt drei Doppelpacks
Da muss er doch Spieler des Tages sein, oder? Denkste! Denn Enis Etemi von Türk Gencligi Euskirchen hatte was dagegen. Beim 11:0-Erfolg seines Teams gegen die SG Ülpenich/Nemmenich/Elsig II, ebenfalls in der Kreisliga C1, traf er sogar sechsmal. Also zwei Hattricks, nur eben nicht „lupenrein“, weil Teamkamerad Furkan Esenkar ihm immer dazwischenfunkte (und selbst vier Tore erzielte). Etemi machte das 2:0, 3:0, 6:0, 7:0, 9:0 und 10:0. Drei Doppelpacks also. Muss man auch erst einmal schaffen.
Und weil Tore das Salz in der Suppe sind oder die Schokostückchen, die Stracciatella-Eis erst zu etwas Besonderem machen, die Kirsche auf der Sahnetorte, Sie wissen schon, was ich sagen will, gab es neben Türk Gencligi übrigens noch zwei weitere Teams, die so viel schossen, dass das Einersystem in der Mathematik nicht mehr ausreicht. Ebenfalls in der Kreisliga C1 (wo auch sonst?) schickte der SV Metternich die dritten Sportfreunde aus Wüschheim-Büllesheim mit 11:1 nach Hause.
In der Kreisliga C1 wird schärfer geschossen als im Wilden Westen
Um das Ganze in dieser wilden Liga, in der schärfer geschossen wird als in einem handelsüblichen Western von John Ford, mal zusammenzufassen: Wüschheim-Büllesheim III ist mit einer Tordifferenz von minus 39 nach fünf Spieltagen Vorletzter, dahinter ist Ülpenich/Nemmenich/Elsig II punktlos. Spitzenreiter ist nach wie vor Inter Euskirchen. Mit einem schnöden 2:0-Sieg bei Blessem II stecken die offenbar in der Krise. Das gilt auch für Athanasios Noutsos, der beide Tore erzielte und damit deutlich unter Schnitt blieb, denn nach vier Spielen hat er 17 Treffer auf dem Konto.
Ach ja, ich bin ja noch ein zweistelliges Ergebnis schuldig. In der Kreisliga B2 besiegte der Beinahe-Aufsteiger FC Dollendorf-Ripsdorf die SG Hellenthal II mit 10:0. Zur Halbzeit stand es noch 2:0. Bleibt die Frage, ob Hellenthal noch auf dem Platz war oder schon die Heimreise angetreten hatte, weil es ja doch langsam früher dunkel wird.
Frauen des TuS Zülpich haben noch kein Gegentor kassiert
Und so ganz war es das mit den zweistelligen Ergebnissen noch nicht. Aber weil das hier ja eine Kreisliga-Kolumne ist, passt die Frauenfußball-Bezirksliga nicht ganz rein. Wenn Sie es nicht verraten, erwähne ich die beiden Spiele trotzdem.
Das erfreuliche Ergebnis aus Fußballkreis-Euskirchen-Sicht lieferte der TuS Zülpich in der „falschen“ Bezirksliga ab, der den Burtscheider TV II mit 10:0 vom Platz fegte. In der „richtigen“ Bezirksliga kam es für den SC Wißkirchen hingegen knüppeldick, weil Bonn-Endenich 10:0 gewann. Zülpich steht mit drei Siegen aus drei Spielen und 19:0 Toren am Platz an der Sonne.