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Kommentar

Kolumne
Das waren die Top-5-Spiele aus den Kreisligen im Kreis Euskirchen

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Lesezeit 5 Minuten
Das Bild zeigt eine Reservebank mit Fußballspielern. Im Hintergrund ist ein Spielplatz zu erkennen.

Die Sportplätze im Kreis Euskirchen waren am Wochenende ein großer Abenteuerspielplatz.

Der SC Wißkirchen liegt mit 0:4 zurück und gewinnt 6:5. Nicht das einzig spektakuläre Fußballspiel an diesem Wochenende im Kreis Euskirchen.

Bestenlisten sind so alt wie der Fußball selbst. Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo – oder doch Pelé? Oder gar Kölns Alexander Voigt? Wer der beste Fußballer war und ist, ist auch immer ein bisschen Geschmackssache. Wer es mit Manchester United hält, dürfte das Champions-League-Finale gegen Bayern München durchaus als bestes Spiel der Fußballgeschichte bezeichnen.

Der Schreiber dieser Zeilen hat sich hingegen in das Spiel zwischen dem FC Liverpool und Newcastle United im Jahr 1996 verliebt – und zwar unsterblich. 4:3 gewann Liverpool in der Nachspielzeit. Aber ist es wirklich das beste Fußballspiel aller Zeiten? Wohl wissend, dass diese Floskel automatisch im Abseits steht, weil ja gar nicht klar ist, was alles noch für Spiele ausgetragen werden, wird es das Spiel aus dem Jahr 1996 wohl nicht in irgendwelche Top 5 schaffen.

Spitzenreiter DaSch lässt Kommerns Reserve keine Chance

Aber warum in die Ferne schweifen, wenn auch in der Kreisliga Fußballgeschichte geschrieben wird? So geschehen am Sonntag auf zahlreichen Plätzen. Fünf Spiele haben sich aber besonders hervorgetan – aus unterschiedlichen Gründen.

Platz 5: SG Dahlem-Schmidtheim – VfL Kommern 11:0 (5:0). Elf Tore sprechen für einen recht hohen Unterhaltungswert. Allerdings startete der Torreigen erst in der 25. Minute. Dann traf Marc Jäger zum 1:0 für den Tabellenführer, der bisher alle seine fünf Partien gewonnen hat. Marc Jäger? Ja! Der kann nicht nur gut Spiele leiten, sondern auch gut kicken. Gegen die Zweitvertretung aus Kommern, die noch keinen Zähler auf dem Konto hat, kam Schiedsrichter Jäger auf insgesamt drei Tore. Die weiteren Treffer erzielten: Jonas Weiler, Robin Schröder, Pascal Bohnen (3), Johann Jentges (2) und Leon Ingenhaag.

Zwölf Tore zwischen Ülpenich und Frauenberg

Platz 4: SG Ülpenich/Nemmenich/Elsig – SV Frauenberg II 3:9 (2:3). Noch ein Tor mehr als auf dem Kunstrasen in Schmidtheim bekamen die Zuschauer am Freitagabend in Nemmenich zu sehen. Die Treffer waren allerdings genauso ungerecht verteilt. Das wiederum dürfte die Gäste aus Frauenberg mal so überhaupt nicht gestört haben. Die waren durch Dennis Uedelhoven (5.) und Andreas Strnad (16.) früh in Führung. Die SG schlug durch Christopher Linden zurück.

Tom Steinicke

Tom Steinicke

ist in der Redaktion Euskirchen für den Kreis zuständig. Zudem unterstützt er den Lokalsport, ist auf der ständigen Jagd nach Geschichten sowie als Polizeireporter unterwegs. Das Volontariat hat er in...

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Vor der Pause traf Strnad per Doppelpack zum Hattrick. Ein Eigentor von Frauenbergs Chris Klanke hielt die Gastgeber im Spiel, die durch Benedikt Ackermann nach Seitenwechsel sogar auf 3:4 herankamen. Dann aber drehte Frauenberg auf und erzielte in 20 Minuten fünf Tore: Dennis Uedelhoven, Rene Uedelhoven, Maik Schmölz und David Dujmovic trafen.

Roitzheim ist nicht A-Liga-tauglich, aber auch viel besser als die A-Liga

Platz 3: SC Roitzheim – SG Flamersheim-Kirchheim 3:8 (1:5). Partien mit dem SC Roitzheim haben derzeit fast ungesehen hohen Unterhaltungswert. Dafür gibt es zwei Gründe: Aktuell ist der A-Ligist nur bedingt A-Liga-tauglich. Zum anderen verfügt der A-Ligist über einen Willen, der mehr als A-Liga-tauglich ist. Die Mannschaft von Thomas Moga gab sich nämlich nicht auf, obwohl sie nach 25 Minuten bereits mit 0:5 zurück lag.

Doch bis zur 59. Minute stand es plötzlich 3:5, und die SG wankte sogar ein wenig. Als dann der Tabellenletzte auf den vierten Treffer drängte, macht FlaKi alles klar und erzielte noch drei Treffer. Am Ende fielen in Stotzheim, wo Roitzheim auf Flamersheim/Kirchheim traf, elf Tore. Unterhaltungswert: sehr hoch.

Im Spitzenspiel war auch viel Spitzenspiel drin

Platz 2: FC Dollendorf-Ripsdorf – SSV Golbach 2:2 (1:2). Was die reine Toranzahl angeht, gab es allein in der Staffel 2 der Kreisliga B andere Spiele, die einen Platz in der Top 5 verdient gehabt hätten. Allein beim Spiel SG Hellenthal II gegen Oleftal fielen acht. Oleftal gewann mit 5:3. Aber auch ein 2:2 im absoluten Spitzenspiel kann sehr unterhaltsam sein.

Zumal zwei Teams aufeinandertrafen, die unter der Woche an der großen Überraschung schnupperten (Der SSV unterlag nach 3:1-Führung dem Landesligisten Erftstadt noch mit 3:4) oder eine kleine Überraschung schafften (Der FC Do-Ri warf den A-Ligisten SSV Lommersum aus dem Pokal). Beim Duell Spitzenreiter gegen direkter Verfolger gab es am Ende keinen Sieger. Was auch daran lag, dass Do-Ris-Spielertrainer Alexander Huth in der 89. Minute zum umjubelten Ausgleich traf. Zuvor hatte Sven Linden die Gastgeber in Führung gebracht. Der SSV drehte die Partie bis zum Treffer von Huth durch Tore Valeri Stier und Jan Hofmann zwischenzeitlich.

Platz 1: Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim – SC Wißkirchen II 5:6 (3:0). „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt Wißkirchens Trainer Wolfgang Botzian. Sein Team lag zwischenzeitlich mit 0:4 zurück. „Die Sportfreunde haben ihre Tore toll heraus gespielt. Wir waren aber auch nicht im Spiel“, so der Coach. Die Tore für die Gastgeber erzielten Marcel Mathea (2), Yannick Rutkowski und Savan Bhasin. Wer aber meint, dass es nach dem hohen Rückstand besonders laut in der Kabine wurde oder gar ein Zaubertrank angerührt werden musste, der täuscht sich.

„Wir haben taktisch etwas verändert, aber das war es auch schon. Ich wusste, dass das Spiel kippen kann, sobald wir ein Tor machen“, so Botzian. Und genau das machte Wißkirchen in der 55. Minute durch Dominik Brausch. Dann schlugen die 20 Minuten von Kevin Kovalenko, der vier Treffer in der Zeitspanne erzielte. Zudem traf Tobias Esser für Wißkirchen, das aus einem 0:4 innerhalb von einer halben Stunde eine 6:4-Führung machte.

Der Schlusspunkt zum 5:6 aus Sicht der Gastgeber war erneut Rutkowski vorbehalten. Für Wißkirchen war es in dieser Saison nicht das erste Torspektakel. Am vierten Spieltag führt der SCW gegen Bessenich mit 4:1 – am Ende stand es 5:5.