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SportstättenStadt will bis November Konzept für Plätze in Mechernich und Kommern vorlegen

Lesezeit 3 Minuten
Das Eifelstadion in Mechernich mit seiner 400-Meter-Bahn, der  Weitsprung-Anlage und dem Aschenplatz.

Im Jahr 2027 feiert das Mechernicher Eifelstadion seinen 100. Geburtstag. Die Stadtverwaltung will nun ein neues Konzept für die künftige Nutzung erstellen.

Schwermetalle im Untergrund machen das Mechernicher Eifelstadion als Bauland unwirtschaftlich, deshalb müssen neue Pläne her.

Völlig neu denken müssen die Verantwortlichen im Mechernicher Rathaus die Sportplatz-Planung für die beiden größten Orte im Stadtgebiet: Wie bereits berichtet, hat die Bezirksregierung Köln wegen eines Urteils des Oberverwaltungsgerichts zum Landesentwicklungsplan die von der Stadt angestrebte Erweiterung des Kommerner Wälschbachstadions abgelehnt. Dort wollte die Stadt neue Spiel- und Trainingsmöglichkeiten für die Fußballer des VfL Kommern, der TuS Mechernich und für den Schulsport schaffen. Zur Finanzierung sollte das Eifelstadion in Mechernich aufgegeben, in Bauland umgewandelt und gewinnbringend vermarktet werden.

Doch auch daraus dürfte nichts werden: Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sagte in der jüngsten Sitzung des Stadtrats, dass Altlasten im Boden unter dem Stadion eine Bebauung für Wohnzwecke unwirtschaftlich machen. „In dem Gebiet hat ein Gutachten eine erhebliche Schwermetallbelastung ergeben“, so Schick: „Blei ist da noch das Harmloseste.“

Schwermetall-Altlasten unter dem Mechernicher Sportplatz

Beim Bau des Stadions in den 1920er-Jahren sei wahrscheinlich mit Blei, Zink und Arsen belastetes Schlacke-Kiesmaterial aus dem damaligen Mechernicher Bergbau eingebracht worden, um den Hang am Johannesweg aufzufüllen, so Schick weiter. Die Entsorgungskosten für diesen Sondermüll bezifferte der Bürgermeister auf rund eine Million Euro.

Daher wird das Eifelstadion wohl auch weiterhin für den Sportbetrieb genutzt werden. Eine Gefährdung für die Sportler bestehe dadurch aber nicht: „Da für das Tennenmaterial und die Tragschicht nach dem derzeitigen Kenntnisstand keine Parameterüberschreitung nach der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) vorliegt, bestehen aus bodenschutzrechtlicher Sicht keine Bedenken gegen eine aktuelle Nutzung als Sportplatz“, teilte die Euskirchener Kreisverwaltung auf Anfrage mit.

„Wir arbeiten jetzt an unseren Hausaufgaben, um in der nächsten Sitzung des Schulausschusses am 12. November ein neues Konzept vorlegen zu können, das beide Sportstätten in den Fokus nimmt“, so Schick weiter. Das Konzept werde eine „beschlussfähige Vorlage“ enthalten, damit der Stadtrat in der dann folgenden Dezember-Sitzung das Projekt auf den Weg bringen könne.

Betroffene Vereine sollen vorab nicht mehr in Planung eingebunden werden

Von einer erneuten Beteiligung der beiden am stärksten betroffenen Vereine aus Kommern und Mechernich im Rahmen der Konzepterstellung wollte Schick hingegen nichts wissen, obwohl die Kommerner CDU-Ratsfrau Nicole Reipen genau das gefordert hatte. „Alle Vereine sind wichtig, daher werden wir nur den Stadtsportbund mit einbinden“, begründete Schick sein Vorgehen.

Diskutiert wurde von den Ratsmitgliedern auch die Rolle von Peter Schweikert-Wehner: Der Mechernicher SPD-Politiker ist Vorsitzender des Sport-Ausschusses, gleichzeitig aber auch Vorsitzender der TuS Mechernich. Günter Kornell (CDU) befürchtete daher einen Interessenskonflikt. Dezernent Ralf Claßen winkte ab: „Weil der Schulausschuss nicht unmittelbar über das Thema entscheidet, kann der Ausschussvorsitzende die Sitzung leiten und auch an der Diskussion teilnehmen.“

Für den VfL Kommern hat die Beseitigung der Mängel Priorität

Und wie kommt der am Dienstag letztlich einstimmig gefasste Beschluss für ein neues Sportplatzkonzept beim VfL Kommern an? „Wir akzeptieren das Vorgehen der Stadt“, sagte Vereinschef Hans-Wilhelm Garrelfs im Gespräch mit dieser Redaktion. „Für uns hat jetzt zunächst die Beseitigung der vorhandenen Mängel auf den Plätzen im Wälschbachstadion oberste Priorität.“ In der kommenden Woche finde dazu ein Treffen mit der Verwaltung statt.

„Wir müssen sehen, dass wir mit einem funktionstüchtigen Rasenplatz in die nächste Saison starten können“, sagte Garrelfs. Die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit, die sich in den vergangenen Jahren mit der TuS Mechernich bei den Überlegungen für eine gemeinsame Spielstätte in Kommern entwickelt habe, sieht der VfL-Vorsitzende indes nicht gefährdet.