AboAbonnieren

Kreispokal EuskirchenDie vier Halbfinalisten haben den Mittelrheinpokal vor Augen

Lesezeit 4 Minuten
Die Spieler des TuS Zülpich freuen sich im Sommer 2023 über ihren Pokalsieg.

Im Sommer 2023 wurde Zülpich durch einen Sieg gegen Erftstadt-Lechenich Pokalsieger. Jetzt treffen sie eine Runde früher aufeinander.

Am Mittwochabend empfängt der TuS Zülpich den SC Erftstadt-Lechenich im Kreispokal-Halbfinale, der SV Nierfeld muss zum SSV Lommersum.

Die Chancen, in dieser Saison am Mittelrheinpokal teilzunehmen, stehen für die verbliebenen vier Mannschaften bei 75 Prozent. Oder anders ausgedrückt: Drei von vier Halbfinalisten, die sich in zwei Partien am Mittwochabend gegenüberstehen, dürfen sich in ein paar Wochen mit Gegnern aus dem Gebiet des Fußballverbandes messen, einer gewinnt die goldene Ananas und ist zum Zuschauen verdammt.

Die Endspielgegner des Vorjahres treffen im Halbfinale aufeinander

TuS Chlodwig Zülpich – SC Germania Erftstadt-Lechenich: Das Duell der beiden einzigen Landesligisten ist das vorgezogene Endspiel – und das Finale des vergangenen Jahres. Am 6. August 2023 hatte der TuS Zülpich das bessere Ende für sich und gewann nach zwei Toren von Dominik Spies den Wettbewerb mit 2:1. Das Erftstädter Tor hatte Marvin Walther geschossen.

Auch für Zülpichs Trainer David Sasse war es ein besonderer Erfolg, schließlich war es sein erster Pokalsieg als Trainer. „So was macht süchtig“, deutet er an. „Dass wir nun schon im Halbfinale aufeinandertreffen, macht den Pokal eben aus“, so Sasse. Weil er sowohl zu Lommersum als auch Nierfeld eine besondere Beziehung hat, gönnt er beiden anderen Halbfinalisten auch den Finaleinzug.

Dass wir nun schon im Halbfinale aufeinandertreffen, macht den Pokal eben aus.
David Sasse, Trainer TuS Zülpich

„Ich gucke natürlich auf uns. Wenn du im Halbfinale stehst, willst du natürlich auch gewinnen“, gibt er die Marschrichtung vor. Die Chancen stünden 50:50, so Sasse. Erftstadt hat durch „zehn Jahre Landesliga und fünf Jahre Mittelrheinliga“ einen Vorteil in Sachen Erfahrung. Dafür habe Zülpich eben ein Heimspiel. Seine Co-Trainer hätten Erftstadt beobachtet. „Die haben ihr System verändert, wir aber auch“, so Sasse, dessen taktisches Konzept „kompakte Defensive und gut stehen“ lautet. Im Kader stehen wird auch Alexander Ems. Dafür fällt Fabian Schmitz nun länger aus: Er hat sich in einem Testspiel das Kreuzband gerissen.

Auch Sasses Gegenüber, Karsten Kochems, freut sich auf das Spiel. Erftstadt-Lechenich wird auch dieses Spiel nutzen, um die neuen Spieler weiter zu integrieren. „Ich erwarte eine Partie auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für Zülpich“, sagt Kochems. „Für mich ist das nicht nur ein Pokalspiel, sondern auch gleichzeitig ein Derby. Das wird eine ganz andere Hausnummer, bei der wir von Beginn an ein anderes Gesicht zeigen müssen, um unser Ziel, in das Finale zu kommen, zu erreichen.“ Auf Bitten von Erftstadt-Lechenich wird die Partie in Zülpich erst um 20 Uhr angepfiffen.

Lommersum gegen Nierfeld ist fast ein Duell auf Augenhöhe

SSV Eintracht Lommersum – SV SW Nierfeld: Ein paar Wochen vor dem Ende der letzten Saison hätten wohl die meisten ihr Geld darauf gesetzt, dass sich diese beiden Teams in dieser Spielzeit in der Bezirksliga gegenüberstehen. Doch Lommersum verspielte einen Sieben-Punkte-Vorsprung auf Dahlem. Und so haben die Kontrahenten im zweiten Halbfinale auf dem Papier einen Klassenunterschied, der aber nicht so groß sein dürfte. Ein ambitionierter A-Kreisligist, den einige als Aufstiegsaspiranten sehen, trifft auf einen Bezirksligisten, den viele eher in der unteren Region sehen.

Für Lommersums Trainer Timo Bong ist Nierfeld der Favorit. „Die spielen eine starke Pokalrunde“, konstatiert er dem Kontrahenten. „Wir brauchen – zum Glück vor heimischer Kulisse – eine Top-Leistung zum Weiterkommen.“ Aber genau das ist trotzdem das Ziel des A-Ligisten, auch wenn Bong weiß: „Die Teilnahme am Halbfinale und damit auch an den Finalspielen am Sonntag sind mit Sicherheit ein großer Erfolg für die Mannschaft und für uns als Verein. Und es ist natürlich so: Wenn man so weit gekommen ist, will man auch den letzten Schritt gehen und ins Finale einziehen.“

Wir wollen in den Mittelrheinpokal, und das geht nur über den Finaleinzug.
Dirk Scheer, Trainer SV Nierfeld

Komplett ist seine Mannschaft allerdings nicht. Wie auch andere Teams bedeutet die Urlaubszeit, dass man auf einige Spieler verzichten muss. Auf die Truppe seien er und sein Mit-Trainer Chris Hilger stolz. „Sie setzen unsere Vorgaben auf dem Platz sehr gut um.“

Bei Nierfeld sind laut Trainer Dirk Scheer „alle Mann an Bord“. Das bedeutet auch, dass Niclas Hampels Blessur weniger schwerwiegend ist als zunächst angenommen. Im Viertelfinalspiel gegen Bessenich war Hampel kurz vor der Pause mit Verdacht auf Zehenbruch ausgewechselt worden. „Fraglich ist sein Einsatz trotzdem“, sagt Dirk Scheer.

Für den Trainer ist klar: Sein Team wird Lommersum auf keinen Fall unterschätzen. „Dafür bin ich zu lange im Geschäft. Die haben in der vergangenen Saison schließlich 100 Tore geschossen.“ Seine Mannschaft werde die Partie kontrolliert angehen. Ein Sieg sei aber Pflicht. Denn das Ziel ist klar: „Wir wollen in den Mittelrheinpokal, und das geht nur über den Finaleinzug.“ Denn ob großes oder kleines Finale am Sonntag in Dreiborn, der Gegner ist auf jeden Fall ein Landesligist.