Die Corona-Pandemie macht der Stadt Euskirchen auch bei den Planungen für die Adventszeit einen Strich durch die Rechnung.
Die Stadt will dennoch nicht auf vorweihnachtliches Flair verzichten und bespricht deshalb, wie eine Alternative aussehen könnte.
Der Plan: Die „Klosterlichter“ und das Weihnachtsdorf sollen in diesem Jahr gemeinsam im Ruhrpark stattfinden. Das Motto: „Stadtlichter - der Ruhrpark erstrahlt im Licht“.
Euskirchen – Die Corona-Pandemie macht der Stadt Euskirchen auch bei den Planungen für die Adventszeit einen Strich durch die Rechnung. An die „Klosterlichter“, die 2017 im Klostergarten Premiere feierten, ist aus Sicht der Verwaltung in der bisherigen Form derzeit nicht zu denken. Das Gleiche gilt für das Weihnachtsdorf, das bisher zwei Auflagen auf dem Alten Markt erlebte.
Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU) will trotz der eingeschränkten Möglichkeiten aber nicht auf vorweihnachtliches Flair in der Kernstadt verzichten. Deshalb sollen Klosterlichter und Weihnachtsdorf in diesem Jahr an einem Ort zusammengeführt werden. Ein Planungsteam im Rathaus hat sich dafür das Motto „Stadtlichter – der Ruhrpark erstrahlt im Licht“ ausgedacht.
Die Veranstaltung soll von Donnerstag, 17. Dezember, bis Sonntag, 20. Dezember, jeweils 17 bis 22 Uhr, dauern und als Kombination der beiden bekannten Formate daherkommen. Die Verwaltung kalkuliert mit Kosten in Höhe von 56 000 Euro. Den Ruhrpark hält sie als Schauplatz für gut geeignet, weil er deutlich größer ist als Klosterpark und Alter Markt.
Die Besucherströme sollen unter Einhaltung der Abstandsregeln durch jeweils zwei Ein- und Ausgänge und im Einbahnsystem gelenkt werden. Die aus dem Klosterpark bekannten Lichtinstallationen, so Friedl, würden „durch den Baumbestand, die alten Gebäude und den Springbrunnen optimal zur Geltung kommen“.
Ebenfalls vorgesehen sind ein Bühnenprogramm mit Musik sowie Pagodenzelte, die Vereine wie im Weihnachtsdorf zum Verkauf von Produkten nutzen können. Auf das Bühnenprogramm will das Planungsteam der Stadt auf keinen Fall verzichten. Sollten entsprechende Auftritte durch Vorgaben der Landesregierung vereitelt werden, wäre die Gesamtveranstaltung nicht mehr sinnvoll, heißt es im Konzept der Organisatoren.
Apropos Corona-Schutzverordnung: Friedl sagte, momentan könne niemand garantieren, dass im Dezember noch die jetzigen Regeln gelten. Die Veranstaltung sei selbstverständlich nur möglich, wenn die rechtlichen Rahmenbedingen dies zuließen.
In der Sitzungsvorlage hatte er geschrieben: „Es stellt sich die Frage, ob das, was rechtlich möglich ist, aber trotzdem mögliche Infektionsrisiken mit sich bringt, auch umgesetzt werden soll. Andererseits darf das öffentliche Leben nicht gänzlich stillgelegt werden.“
Die Fraktionen ziehen mit
Vom Rat wollte er ein Meinungsbild haben. Das Ergebnis: Die Fraktionen ziehen mit. Lediglich die Grünen äußerten sich skeptisch. In der Abstimmung enthielten sie sich. Zum einen liege der Ruhrpark „zu weit draußen“, um den Einzelhandel von der Veranstaltungen profitieren zu lassen, sagte Fraktionssprecherin Dorothee Kroll. Zum anderen befürchte sie, dass es schwierig werden könnte, die Abstandsregeln einzuhalten, wenn sich an den Eingängen Menschenschlangen bilden.
Außerdem seien 56 000 Euro für vier Tage viel Geld. „Es wäre schöner, wenn damit etwas anderes möglich wäre“, sagte Kroll, ohne Alternativvorschläge zu machen. Dagegen lobte CDU-Chef Klaus Voussem Standortwahl und Gesamtidee: „Wir sollten alles daransetzen, die Stadt in weihnachtliches Licht zu tauchen“, sagte er.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Höllmann („Corona erfordert besondere Maßnahmen“) stimmte ihm ebenso zu wie der Sprecher der FDP, Manfred van Bahlen, und Swen Samoly (Linke).
Richard van Bonn (UWV) gab zu bedenken, dass in der Nähe des Ruhrparks mehrere Seniorenheime liegen, und fragte, ob an den Lärmschutz gedacht werde. „Die Vorschriften werden natürlich eingehalten“, versicherte Bürgermeister Friedl.