Kreis Euskirchen/Berlin – Das Schicksal von Sabine Pohlen und ihrem Mann Peter Schröder, über das auch diese Redaktion ausführlich berichtet hat, ist nun bundesweit bekannt. Pohlen hat bei der Flut ihren Vater, ihre Nachbarin und eine junge Verwandte verloren. Zudem ist ihr eigenes Haus und das ihres Vaters zerstört.
Detlef Seif, Bundestagsabgeordneter des Kreises Euskirchen für die CDU, nutzte zu Beginn seiner Rede im Bundestag die Ereignisse der Flutnacht in Gemünd, um auf die Bedeutung der geplanten 30-Milliarden-Euro-Aufbauhilfe hinzuweisen. Gelder, auf die vom Hochwasser betroffene Menschen im Kreis Euskirchen und im Rhein-Erft-Kreis hoffen. Gelder, die den Wiederaufbau vorantreiben sollen. Am Mittwoch fand die erste Lesung über den geplanten Aufbaufonds statt. Gesetzlich auf den Weg gebracht werden soll der Fonds bei der nächsten Sitzung am 7. September. Das letzte Wort wird der Bundesrat in einer Sondersitzung am 10. September haben.
„Ein wichtiges Signal“
Der Zülpicher Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, sagte: „Der Milliardenfonds ist ein wichtiges Signal in die Region.“ Krischer, der lange in Herhahn gelebt hat, sagte aber auch, dass es wichtig sei, die nötigen Lehren aus der Katastrophe zu ziehen. „Wir brauchen im Bereich des Katastrophenschutzes eine andere Aufstellung“, so Krischer. Auch die Warnsysteme und die Hochwasservorsorge müssten überdacht werden.
Kreis Euskirchen: Anlaufstellen und Beratung
Hotlines des Kreises Euskirchen: Bürgerfragen, Helfer
Die Hotlines des Kreises Euskirchen::
Bürgerfragen 02251 - 15 888
Helfer-Hotline 02251 - 15 910
Vermissten-Hotline 02251 – 1111
Aufräumarbeiten und Hilfe
In den Städten und Gemeinden des Kreises schreiten die Aufräumarbeiten voran. Doch es fehlt noch an vielem. Daher sind zahlreiche Angebote und Anlaufstellen eingerichtet.
Seelische Krisen
Beratung bei seelischen Krisen in der Hochwasser-KatastropheViele Menschen haben in dieser Zeit sehr belastende Erfahrungen gemacht und teilweise traumatische Situationen erlebt. Das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen bietet unter folgender Telefonnummer entsprechende Hilfe an:
02251/ 15 466Erreichbarkeit:Montag: 8.30 Uhr - 15.30 UhrDienstag: 8.30 Uhr - 15.30 UhrMittwoch: 13.00 Uhr - 18.00 UhrDonnerstag: 8.30 Uhr - 15.30 UhrFreitag: 8.30 Uhr - 12.30 Uhr
Medizinische Hilfe im Kreis Euskirchen
Vielerorts sind Geräte beschädigt, Gebäude unbetretbar und Zufahrtstraßen zerstört. Hier haben wir die Anlaufstellen für medizinische Versorgung im Kreis Euskirchen zusammengestellt.
Trinkwasser
Noch immer ist nicht im gesamten Kreis die Wasserversorgung gewährleistet: Vor allem Bad Münstereifel kann nicht alle Ortschaften mit Wasser, geschweige denn Trinkwasser versorgen. Wasser aus der Leitung sollte nach wie vor abgekocht werden. Für einige dieser Gebiete hat der Kreis eine Verordnung erlassen, für das restliche Kreisgebiet gilt weiterhin die Empfehlung, Leitungswasser abzukochen. Ein Überblick.
Sperrungen
Diese Straßen sind im Kreis Euskirchen aktuell gesperrt.
Strom
In Teilen des Kreises ist die Stromversorgung noch unterbrochen. Betroffen sind vor allem noch Bad Münstereifel und die Euskirchener Innenstadt.
Hotline der Bezirksregierung
Für Betroffene der Flutkatastrophe hat die Bezirksregierung Köln eine Hotline eingerichtet. Unter 0221/1472206.
Bargeld-Versorgung
Dokumente und EC-Karte von der Flut weggeschwemmt – was nun? Immer mehr Menschen im Kreis melden sich bei den Kreditinstituten, weil sie nicht wissen, wie sie an Bargeld kommen. Aber auch die Institute selbst sind in hohem Maße vom Hochwasser betroffen. Zahlreiche Geldautomaten funktionieren nicht, ganze Filialen sind aufgrund der Zerstörungen geschlossen. Was können die Betroffenen tun, um an Geld für das Lebensnotwendige zu kommen? Ein Überblick.
Newsblog zur Hochwasser-Katastrophe
Diesen Artikel zu den Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe im Kreis Euskirchen, den Aufräumarbeiten und der Hilfe-Koordination aktualisieren wir fortlaufend.
Der Bundestagsabgeordnete des Kreises Euskirchen, Detlef Seif (CDU), sagte vor dem Kabinett: „Jetzt ist schnelle finanzielle Hilfe für die Betroffenen gefragt.“ Der Aufbaufonds sieht vor, dass bis zu 80 Prozent des Schadens von Privathaushalten, Unternehmen und anderen Einrichtungen wie Vereinen sowie Stiftungen reguliert werden. „Ich setze mich dafür ein, dass in Härtefällen der Ersatz auch bei 100 Prozent liegt“, sagte Seif in seiner Rede.
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Er habe in Gesprächen mit Betroffenen festgestellt, dass vielen Menschen gar nicht bekannt sei, was der Bund gerade auf den Weg bringe: „Den Menschen, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, müssen wir eine große Belastung nehmen.“
Seif sprach sich dafür aus, dass der Wiederaufbau nicht durch hohe Standards beim Klimaschutz gebremst wird. Da der Winter nahe, müssten die Gebäude „schnellstmöglich wieder nutzbar gemacht werden.“