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Spaziergang in RamscheidHellenthaler Bürgermeister lud zu seiner letzten Fackelwanderung ein

Lesezeit 3 Minuten
Eine Gruppe Leute läuft mit Fackeln in der Hand über eine Dorfstraße.

Mit seiner Gattin Irene und Förster Bernhard Ohlerth (l.) führte Bürgermeister Rudolf Westerburg seine Fackelwanderung bei Ramscheid an.

Rudolf Westerburg führte rund 60 Bürger rund um seinen Heimatort Ramscheid. Rund vier Kilometer ging es durch die Eifeler Natur.

Gleich in mehrfacher Hinsicht stellte die Abendwanderung, die in Ramscheid startete, eine Besonderheit dar. Es waren nicht nur die Fackeln, mit denen sich die rund 60-köpfige Gruppe auf den Weg machte. Zum letzten Mal hatte Rudolf Westerburg als Bürgermeister zu der Fackelwanderung eingeladen, da er sich nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Wahl stellen will.

Damit schloss sich an diesem Tag ein Kreis. Denn als sich Westerburg im Jahr 2010 zum ersten Mal auf Wanderschaft begab, um im Feuerschein mit den Bürgern seiner Gemeinde die Umgebung der Dörfer in Hellenthal zu erkunden, war es auch Ramscheid gewesen, das er als Ausgangspunkt für die mehrere Kilometer lange Runde ausgesucht hatte. Allen 62 Dörfern und Weilern der Gemeinde mit der Wanderung seine Aufwartung zu machen, ist ihm in seiner Amtszeit nicht gelungen. Doch immer wieder hatte er sich andere Orte ausgesucht, um durch die Natur der Eifel zu streifen.

Hellenthals Bürgermeister beweist bei der Wanderung Ortskenntnis

Mit der Umgebung seines Heimatortes, in dem er auch aufgewachsen ist, hatte Westerburg natürlich ein Heimspiel und konnte während der Wanderung immer wieder seine Ortskenntnis ausspielen. Vom Römerhof am Ortsrand des Dorfes ging es in das Tal hinunter, wo auch die ehemalige Liftanlage der Hollerather Skipiste stand. „Bis auf ein kurzes Stück ist die Wanderung auch kinderwagengeeignet“, so Westerburg. Rund vier Kilometer ging es durch die Eifeler Natur, bevor Westerburg zum Ausklang auf ein Glas Punsch oder Glühwein zum Aufwärmen einlud.

Einer der ältesten Höfe des Ortes sei der Römerhof, informierte Westerburg. 1864 sei er errichtet worden, so Beate Römer, die mit ihrem Mann Martin den Hof bewirtschaftet. Ihre Eltern hätten den Hof 1965 erworben, 1983 hätten sie dann die Landwirtschaft übernommen. Noch bis 2018 betrieben sie Milchwirtschaft, stellten dann aber um. „Wir haben jetzt drei Ferienwohnungen und eine Pferdepension mit Einstellern“, berichtete sie. Auch als Wanderreitstation bietet sich der Römerhof an.

Auch Förster Bernhard Ohlerth geht in Rente

Wobei das Winterwetter an diesem Abend die Wanderung eher zu einem Spaziergang werden ließ. Rund elf Grad seien es am Nachmittag in Ramscheid gewesen, so der Bürgermeister. „Schöner und wärmer kann es an so einem Abend im Winter kaum sein“, sagte er. Da habe er bei der Premierenwanderung und auch im Jahr danach anderes erlebt.

Nicht nur er. Viele der Gesichter der Mitwanderer kenne er aus den Vorjahren, sagte er. Für einen der ständigen Mitwanderer sollte die Runde aber auch einen Abschied einläuten. „Ich werde Ende März in Pension gehen“, kündigte Förster Bernhard Ohlerth an.

Von der ersten Fackelwanderung hatte er den Hellenthaler Bürgermeister begleitet und immer wieder sachkundige Informationen über die Natur oder auch Forstwirtschaft parat gehabt. So auch bei dieser Abschiedsrunde: Er stellte die Nobilis, die Pazifische Edeltanne vor, die auch gerne als Weihnachtsbaum genutzt wird, und informierte über die naturnahe Durchforstung, die in den Eifeler Wäldern praktiziert wird.