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Sanierung der FlutschädenDie Arbeiten in der Gemeinde Kall beginnen am Gillesbach in Urft

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt den Gillesbach in Urft.

Am Gillesbach in Urft waren bei der Flut im Juli 2021 massive Schäden entstanden.

Zahlreiche Bäche in der Gemeinde Kall müssen wegen Flutschäden saniert werden. Am Gillesbach in Urft wird mit den Arbeiten begonnen.

Mit einem knapp eineinhalb Kilometer langen Abschnitt des Gillesbachs in Urft beginnen in der Gemeinde Kall die Sanierungsarbeiten an den von der Flut beschädigten Bachläufen. Mehr als eine Million Euro sind für diesen ersten Bauabschnitt veranschlagt, der wegen einer komplizierten Hangsicherung teurer wird als geplant. Die anderen Bäche sollen in den nächsten Jahren an die Reihe kommen. Für die Planung in Urft hat der Kaller Bauausschuss jetzt die nächsten Schritte freigegeben.

Durch die Flutkatastrophe vom Juli 2021 waren an zahlreichen Bächen in der Gemeinde zum Teil große Schäden entstanden. Die Anwohner warten seitdem sehnsüchtig darauf, dass Sohlen und Böschungen wiederhergestellt werden. Am Gillesbach waren die größten Schäden in der Ortslage Urft zu verzeichnen. „Wir wollen den Bach möglichst naturnah wiederherstellen“, erklärte Eduard Zubiks von der Gemeindeverwaltung. Die Planung sei unter Einbeziehung diverser Aspekte wie dem Gewässerschutz, dem naturnahen Ausbau und dem operativen Gewässermanagement erarbeitet worden.

Knapp 100 Meter langer Hang am Gillesbach rutscht ab

„Da sich ein großer Abschnitt unmittelbar am Gelände des Hermann-Josef-Hauses (HJH) befindet, hat es mehrere Abstimmungstermine gegeben“, so Zubiks. Dabei seien mögliche Synergien ausgearbeitet worden. So werde die Wiederherstellung der Außenanlagen des HJH gemeinsam mit den Arbeiten am Gillesbach vergeben und nachträglich getrennt abgerechnet.

Ferner gebe es Gespräche mit der Eifelwald GmbH, weil ein knapp 100 Meter langer Hang entlang des Gillesbachs stetig abbreche. Deshalb sei in dem Bereich eine Hangsicherung erforderlich. Böschungs- und Uferrandbereiche sollen beispielsweise durch gewässertypische Anpflanzungen gesichert werden.

„Wir hatten im Rahmen der Planung auch drei oder vier Flächen für den Hochwasserschutz vorgesehen“, so der Mitarbeiter des Bauamts. So gebe es hinter der L204 eine kleine Senke, in der mit geringem Aufwand eine Rückhaltung von 90.000 bis 130.000 Kubikmetern Wasser geschaffen werden könne. „Wir hatten schon die Zustimmung der Bezirksregierung Köln, doch dann hat uns der Wasserverband Eifel-Rur empfohlen, erst einmal keine Rückhaltungen vorzusehen und auf die Gesamtplanung für den Hochwasserschutz zu warten“, führte Zubiks aus. Die werde aber erst 2025 oder 2026 vorliegen.

Planungen für Wiederherstellung der anderen Bäche laufen

„Das Thema brennt der Bevölkerung auf den Nägeln. Wir sind bei der Wiederherstellung der Bachläufe nicht wo weit wie geplant“, betonte Emmanuel Kunz (SPD). Deshalb wollte er von Zubiks wissen, welche weiteren Maßnahmen geplant seien.

„Nach dem derzeitigen Stand der Planung sind anschließend die Abschnitte Kallbach eins und zwei sowie der gesamte Golbach an der Reihe“, antwortete Zubiks. Mit den Maßnahmen solle je nach Witterung Ende des Jahres oder Anfang 2024 begonnen werden. Weiter soll es mit dem zweiten und dritten Bauabschnitt am Gillesbach und dem Kuttenbach in Urft gehen. Danach sei eine Planung für den Bleibach in Scheven an der Reihe.

Alle Maßnahmen werden mit den Anwohnern abgesprochen und über Wiederaufbaumittel finanziert, so Zubiks. Klaus Pütz (Grüne) meinte: „Hoffentlich kriegen wir die Mehrkosten wie in dem Fall für die Hangsicherung auch alle erstattet.“