Kall – Die Arbeiten am Bahnhofsvorplatz sind so gut wie abgeschlossen. „Nur noch zwei Türen und zwei Geländer sowie die mobile Begrünung fehlen noch“, sagte Michael Heller, Allgemeiner Vertreter des Kaller Bürgermeisters Hermann-Josef Esser. Deshalb ist der Platz auch noch nicht offiziell abgenommen.
Das Feedback der Menschen, so Bürgermeister Esser, sei aber schon sehr positiv. Der Umbau hat rund 1,6 Millionen Euro gekostet, 60 Prozent davon übernimmt das Land im Rahmen der Städtebauförderung. Übrig bleiben etwa 640 000 Euro, die die Gemeinde zahlen muss.
Planungen für Geschäftshäuser Süd und Nord laufen auf Hochtouren
Die Planungen für die beiden Geschäftshäuser Süd und Nord, die an den seitlichen Enden des Vorplatzes von zwei Investoren errichtet werden, laufen nach Angaben von Esser auf Hochtouren. Über den Sachstand werde die Politik im Ausschuss für Entwicklung, Umwelt, Digitalisierung und öffentliche Sicherheit am 20. April informiert.
Der Startschuss für die Umbauarbeiten war im Herbst 2019 gefallen. Ziel der Maßnahme war und ist, das Bahnhofsgebäude besser sichtbar zu machen und es mit einer großen Freitreppe mit dem neu gestalteten multifunktionalen Platz zu verbinden. Über die Gestaltung war unter anderem in zwei Bürgerwerkstätten diskutiert worden. Im mittleren Bereich der Treppe wurde eine kleine Bühne angelegt, die für Konzerte und andere Veranstaltungen oder einfach zum Verweilen genutzt werden kann.
Kleine Fontäne in der Platzmitte
In der Platzmitte gibt es eine kleine Fontäne, von der aus das Wasser in einer Rinne in ein Stück Römerkanal abfließt und dort versickert. In den beiden Räumen an den seitlichen Enden der Freitreppe sind die Technik und ein Aufzug sowie die Möblierung für den Platz untergebracht. Barrierefrei erreichbar ist der Bahnhof weiter über die Zufahrt zwischen Rathaus und Bahnhofstraße.
An der Gestaltung hatte es in der Vergangenheit auch immer wieder Kritik gegeben. Die SPD hatte noch im August vergangenen Jahres eine stärkere Begrünung des Platzes gefordert. Daraufhin hatte die Verwaltung vorgeschlagen, mobile Pflanzkübel als zusätzliche Begrünung aufzustellen. CDU und FDP hatten moniert, dass der Römerkanal in einer Wand aus Sichtbeton verschwindet.
Vorplatz sollte schon im September 2020 fertig sein
Ursprünglich sollte der Vorplatz schon im September 2020 fertiggestellt sein. „Aufgrund der Corona-Pandemie gab es aber Lieferverzögerungen bei den Beton- und Metallteilen“, erklärte Markus Auel, Teamleiter Bauen. Nachdem die im September geplante Kaller Gewerbeschau, die in Teilen auch in der Bahnhofstraße stattfindet, abgesagt worden sei, habe es auch keinen so großen Zeitdruck mehr gegeben.
Um den Vorplatz zu beleben, war ein wichtiger Bestandteil der Planung auch der Bau von Wohn- und Geschäftshäusern mit Einzelhandel und einem gastronomischen Angebot. Die sollen auch realisiert werden, doch bis die Bagger anrücken, wird es noch einige Zeit dauern. „Die neue Rampe zum Rewe-Parkplatz wird noch benötigt, bis die neue Urftbrücke zwischen Hindenburg- und Bahnhofstraße fertig ist“, führte Esser aus.
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Erst im Anschluss könne auf der Fläche frühestens mit dem Bau des Geschäftshauses Süd begonnen werden. Ehe mit dem Bau des Geschäftshauses Nord angefangen werden kann, muss die Zufahrt zum Bahnhof verlegt werden. „Das äußere Erscheinungsbild der beiden Gebäude wird von dem beauftragten Planer aufeinander abgestimmt“, betont der Bürgermeister.
Der Bahnhof selbst soll im Rahmen der Modernisierungsoffensive 3 der Deutschen Bahn AG attraktiver gestaltet und barrierefrei ausgebaut werden. Geplant ist der Bau eines Mittelbahnsteigs mit Rampe und Überdachung. Der zweite Bahnsteig soll auch angehoben werden. Das Vorhaben wird aber wohl nicht vor 2024/25 umgesetzt.