Die Kaller Herbstschau lockte wieder viele Besucher an. 65 Aussteller stellten ihre Angebote entlang des Siemensrings vor.
Vielfältiges AngebotDie Kaller Herbstschau bleibt ein Besuchermagnet
So ganz einig waren sich die Akteure nicht, was die Historie des Wetters am Tag der Herbstschau anging. „Wenn ich mal ein Fest plane, dann parallel mit der Gewerbeschau, das ist eine Schönwettergarantie“, sagte der Landtagsabgeordnete Klaus Voussem, während er in die Herbstsonne blinzelte.
Anders dagegen Kall Bürgermeister Hermann-Josef Esser: „Herr Esser, seit Sie Bürgermeister sind, hat es bei der Gewerbeschau noch kein gutes Wetter gegeben“, zitierte er selbstironisch die Klage einer Frau. Dass das Wetter bei dieser Herbstschau es jetzt anders sei, reklamiere er für sich, sagte er mit einem Augenzwinkern. Denn nun gab es nichts zu mäkeln – höchstens für den, der Regenschirme in seinem Sortiment gehabt hätte.
Kall: 65 Aussteller hatten ihre Angebote aufgebaut
Die Sonne hatte die Luft nach dem kühlen Tagesstart schnell auf angenehme Temperaturen gebracht, so dass Esser beim offiziellen Auftakt der 37. Ausgabe der Herbstschau den Pavillon als Schattenspender nutzen konnte. Hoffen aufs Gerätehaus Dabei hatte die Verwaltung sich mitten in die Blaulichtabteilung zwischen Feuerwehr und DRK Kall platziert. „Wir sehen heute hier nur Fahrzeuge“, so Esser. Er hoffe, dass bald auch ein neues Gerätehaus zu präsentieren sei.
Genauso warf er einen Blick auf das nächste Jahr. Dann sei die Wiederherstellung der Bahnhofstraße im Ortskern nach der Flutkatastrophe wohl soweit fortgeschritten, dass auch dort, wie es vor der Flut stets war, ein Teil der Gewerbeschau zu sehen sei. 65 Aussteller hatten ihre Angebote entlang des Siemensrings vom Kreisverkehr bis zur Benzstraße aufgebaut, eine Vergrößerung des Angebots im Vergleich zum Vorjahr.
Veranstaltet wurde die Schau vom Gewerbeverein Kall, die Organisation und Durchführung hatte die Eventabteilung des Medienhauses Aachen übernommen. „Jedes Jahr sind wieder neue Teilnehmer dabei“, sagte Jana Grimberg vom Organisatorenteam. So präsentierten die Veranstalter eine bunte Vielfalt.
Egal, ob Kommunionkleider, Whirlpools, Fliesen, Honigbonbons oder Autos verschiedener Fabrikate – kaum ein Wunsch blieb offen. Pflegedienste präsentierten sich und Organisationen wie der Queere Stammtisch oder die Omas gegen Rechts. Neu dabei war der Ortsverband Kall-Nettersheim des Rheinischen Landfrauenverbands, der sich mit einer Vielzahl von dekorativen Stroh- oder Heugebinden dem Publikum vorstellte.
Landfrauen boten in Kall Figuren aus Heu und Stroh an
„Alles selbst gemacht“, sagte Anja Dahmen stolz. Dazu gehöre auch das Schneiden und Pressen des Heus, ebenso das Binden und Wickeln zu den verschiedensten Figuren. Etliche Wochen haben sie daran gearbeitet, berichtete Sonja Adolph. „Vielleicht haben wir viel zu viel gemacht“, überlegte sie. Vielleicht aber auch nicht, denn immer wieder waren auf dem Markt Besucher mit einer der Strohfiguren unterm Arm zu sehen.
Rund 50 Mitglieder hat der Ortsverband, wie Vera Meurer berichtete. Frauen vom Land und Frauen, die auf dem Land wohnen, wie Dahmen die Zielgruppe charakterisierte. Mehrfach im Jahr treffe sich die Gruppe, um Kaffee zu trinken oder zu kochen, zu wandern oder eine Fahrt zu unternehmen.
Viele nutzten das gute Wetter für einen Ausflug zur Herbstschau
Umlagert waren auch die Hüpfburgen, die auf dem Obi-Parkplatz aufgebaut waren. Das Highlight war der „X-treme Jump“, bei dem die Kinder ihren Hüpfer mehrere Meter tief machen konnten, wo sie von einem weichen Luftkissen aufgefangen wurden. Nicht alle trauten sich das zu, manche benutzten nach dem langen Aufstieg doch die alternativ angebotene Rutsche.
Das schöne Wetter veranlasste viele Eifeler, einen Ausflug auf die Herbstschau zu unternehmen. 14305 Personen ermittelten die Besucherzähler, die der Veranstalter aufgestellt hatte. Dabei waren die Straßen schon ab den Morgenstunden gut gefüllt, und zur Mittagszeit bildeten sich an den Essensständen immer wieder Warteschlangen.
Hilfsgruppe Eifel bedankt sich mit einem Familienfest in Kall
„Die Kinder haben hier Vorrang“, sagte Willi Greuel, Vorsitzender der Hilfsgruppe Eifel. Zum ersten Mal veranstaltete der Verein sein Familienfest zeitgleich mit der Herbstschau. Mit dem Parkplatz des früheren Mobau Schumacher, jetzt Finke, der sich hinter dem Kaller Obi befindet, gab es auch einen neuen Standort.
„Die neue Betreiberfamilie des Mobau hat uns nicht nur hierher eingeladen, sondern auch massiv unterstützt“, zeigte sich Greuel angetan von der Hilfe. So sei nicht nur die Bühne, sondern auch das Programm und noch vieles mehr dem Engagement der Hausherren zu verdanken. „Mit dem Familienfest wollen wir uns bei der Eifeler Bevölkerung für die Unterstützung in 33 Jahren bedanken“, so Greuel über die Idee der Veranstaltung.
Karussell, Stelzenläufer, Popcorn und Zuckerwatte, Eis, Kinderschminken, ein Mitmachzirkus und Bella Baustelle vom Kreis Euskirchen waren nur einige der Angebote, mit denen sich die Kinder vergnügen konnten. Auch konnten sie bei der Tombola ihr Glück versuchen. Auf der Bühne unterhielten Uwe Reetz, der Musikverein „Heimatecho“ Pesch und die Band „Rock on Wood“ die Besucher.