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Kinder helfenIm Schulgarten bei Sistig baut Rudi Diefenbach Kartoffeln und Gemüse an

Lesezeit 3 Minuten
Rudi Diefenbach steht in einem Beet, die Kinder hocken vor ihm und setzen Kartoffeln.

Wie Kartoffeln und Gemüse in die Erde gebracht werden, zeigt Rudi Diefenbach Kindern und Jugendlichen in seinem Schulgarten.

Rudi Diefenbach kümmert sich seit fast 30 Jahren um einen Schulgarten bei Sistig. Kinder und Jugendliche kommen gerne vorbei.

„Der Rudi ist lustig“, sind sich die Kleinen des Kindergartens Krekel einig. Gemeint ist Rudi Diefenbach aus Diefenbach, der den Kindern sowie den Jungen und Mädchen der Astrid-Lindgren-Schule in einem Garten zwischen Sistig und Steinfelderheistert zeigt, wie Kartoffeln und verschiedene Gemüsesorten in die Erde gebracht, gepflegt und geerntet werden. Seit mittlerweile 30 Jahren kümmert sich der frühere Lehrer um den Schulgarten.

Begonnen hat das Projekt 1996, als Diefenbach noch Lehrer am Hermann-Josef-Haus in Urft war. Diefenbach, der nebenbei noch Landwirt ist, suchte nach einer geeigneten Fläche für einen Schulgarten und bekam von der Gemeinde Kall schließlich die Parzelle zwischen Sistig und Steinfelderheistert zugewiesen. Dort baute der heute 70-Jährige Zucchini, Blumenkohl, Kohlrabi, Erbsen, Bohnen, Kartoffeln und vieles mehr an.

In der Erntezeit ist im Garten besonders viel los

„2001 ist Diefenbach nach Schleiden gewechselt und mit ihm auch der Schulgarten“, erzählt Wolfgang Schmitz, Leiter der Astrid-Lindgren-Schule. Alle Klassen könnten das Angebot nutzen. „Die Kinder sollen Kartoffeln und Gemüse pflanzen, pflegen, ernten und dann auch essen“, sagt Schmitz. Manchmal seien die Schüler mehrere Tage in der Woche zum Arbeiten im Garten, manchmal auch eine Woche gar nicht.

Die Kinder und eine der Erzieherinnen knien vor einem Stall mit Kaninchen.

Da schlägt das Kinderherz höher: Rudi Diefenbach hatte auch ein paar Kaninchen dabei.

Rudi Diefenbach hält eine Holzkiste mit Blumen.

Diese Blumen hatte Rudi Diefenbach zum Einpflanzen mitgebracht.

Blick auf eine kleine Holzhütte.

In der kleinen Holzhütte kann man eine Pause machen.

„In der Erntezeit ist hier natürlich viel los“, berichtet der Schulleiter. Die Kartoffeln und das Gemüse würden etwa in der Koch-AG der Schule verarbeitet. „Die Kartoffeln werden aber auch beim Reibekuchenfest der Schule im Herbst eingesetzt“, erzählt Schmitz. Im vergangenen Jahr sei die Ernte leider nicht so gut gewesen. Den Zaun und die Schutzhütte habe der Lions Club Euskirchen-Nordeifel gesponsert.

„Genussbotschafterin“ unterstützt Kinder in Sistig bei der Zubereitung

Seit dem vergangenen Jahr wird der Schulgarten auch vom Kindergarten Krekel mitbetreut. „Rudi Diefenbach hatte uns vor einigen Jahren gefragt, ob die Kinder nicht die Kartoffeln aus seinem Feld bei Diefenbach ernten wollen. Dabei hat er von dem Schulgarten erzählt“, erzählt Kita-Leiterin Denise Harnisch. Wenn die Kita im Herbst eine neue Küche bekommen habe, sollen auch da die Produkte aus dem Garten verarbeitet werden. Darum soll sich die „Genussbotschafterin“ Silvia Schmidt kümmern, die dafür den Kurs „Ich kann kochen“ besucht hat.

Die Kinder lernen nebenbei auch den Unterschied zwischen einer Harke und einem Spaten.
Rudi Diefenbach

„Für mich ist es schön zu sehen, dass es den Kindern viel Spaß macht“, sagt Rudi Diefenbach. Mit der Zeit sei der Schulgarten mehrfach erweitert worden. Manchmal hat der 70-Jährige auch noch Überraschungen parat und präsentiert den Kindern ein paar Kaninchen.

„In diesem Jahr war es zu nass. Deshalb hängen wir mit der Entwicklung hintendran“, sagt er. Viele Pflanzen würden von seiner Frau Beate daheim im Gewächshaus vorgezogen. „Die Kinder lernen nebenbei auch den Unterschied zwischen einer Harke und einem Spaten“, erklärt Diefenbach. Er leite sie auch an, die Geräte nach Gebrauch ordentlich wegzuräumen.

Für Spaß sorgt neben dem Garten auch die Schaukel, die der Bauhof der Gemeinde überarbeitet hat: „Sie soll noch erneuert werden“, sagte der stellvertretende Bauhofleiter Florian Marx. „Obwohl Rudi Diefenbach längst im Ruhestand ist, fühlt er sich der Schule immer noch verbunden“, lobte Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Diefenbach habe den Schulgarten an einer wunderbaren Stelle angelegt.

„Die Arbeit im Garten macht Spaß. Im Sommer ist das cool“, meinte die 14-jährige Luisa. „Ich habe schon bei meinem Opa in der Landwirtschaft geholfen. Deshalb macht mir die Gartenarbeit viel Spaß“, sagte Wilhelm (16).