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Leiter des Kreis-Gesundheitsamts im Gespräch„Ich mache mir Sorgen um die Impfmoral“

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Gesundheitsamtschef: Christian Ramolla am PC.

Kreis Euskirchen – Christian Ramolla hat einen Wunsch: die Eine-Dosis-Impfspritze. Der Leiter der Kreis-Gesundheitsamts kann sich vorstellen, dass sich mit solch einem Angebot noch Impfwillige „praktisch im Gespräch“ überzeugen lassen. „Sobald ich den Kühlschrank voll mit Corona-Einzelspritzen habe und während der Sprechstunde sehe, dass dem Menschen noch die Corona-Impfung fehlt, kann ich ihn darauf ansprechen“, so Ramolla. Aktuell könne er das natürlich auch, aber der Aufwand sei deutlich größer, weil der Impfstoff verdünnt werden müsse und danach auch nur für einige Stunden haltbar sei.

„Die Hausärzte spiegeln mir auch wider, dass es sich aus ihrer Sicht nicht lohne, ein Fläschchen aufzumachen und dann fünf Dosen wegzuwerfen“, berichtet Ramolla. Da könne eine Ein-Dosis-Spritze schon helfen, ist er sich sicher. Konkrete Hinweise, dass eine solche Impfmöglichkeit in absehbarer Zeit kommen wird, gibt es laut dem Experten nicht. „Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass das in einem halben Jahr möglich ist“, sagt Ramolla im Gespräch mit dieser Zeitung.

„Wir müssen die Unentschlossenen noch bekommen“

Birgit Wonneberger-Wrede, die Leiterin des Geschäftsbereichs V im Kreishaus, Gesundheit und Soziales, fügt hinzu: „Wir müssen die Unentschlossenen noch bekommen. Da müssen wir dranbleiben. Und wenn wir an den Punkt kommen, an dem wir eine Booster-Impfung benötigen, müssen wir auch wieder aktiv werden.“

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Man dürfe nun nicht nachlässig mit dem Virus umgehen. „Das haben wir doch schon alles mitbekommen. Im Sommer haben viele Menschen auf die Zweitimpfung verzichtet, weil oberflächlich die Zahlen erfreulich waren. Ich mache mir Sorgen um die Impfmoral“, sagt die Geschäftsbereichsleiterin.

Corona-Impfquote von etwa 67 Prozent

Ramolla ist mit der Corona-Impfquote im Kreis Euskirchen von etwa 67 Prozent zufrieden. „Als Gesundheitsamtsarzt macht man bei einer solchen Impfquote jeden Tag ein Kerzchen an und freut sich“, sagt er: „Egal, wie ich mich als Arzt bemühe, erreiche ich bei Influenza vielleicht eine Impfquote von 20 Prozent – wenn ich gut bin. Bei der Allgemeinbevölkerung komme ich vielleicht auf drei bis acht Prozent.“

Entsprechend sei die Corona-Impfquote richtig gut, auch wenn man damit noch nicht an die oft beschworene Herdenimmunität herankomme. Das Robert-Koch-Institut vermeldete am Montag vier neue festgestellte Corona-Infektionen im Kreis Euskirchen. Damit sind nach Angaben des Kreises seit der Corona-Pandemie 9276 Fälle registriert worden.

Die vom Robert-Koch-Institut ermittelte Inzidenz liegt aktuelle bei 35,5. Die meisten nachgewiesenen Corona-Fälle gibt es mit 114 derzeit in Euskirchen. In Bad Münstereifel sind es 71, gefolgt von Mechernich und Weilerswist (beide 26). In Zülpich sind 19 Menschen nachweislich infiziert.