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DeutschlandticketSo plant der Kreis Euskirchen den Schülerverkehr anzupassen

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Schülerinnen und Schüler sind auf dem Weg zu einem Bus am Euskirchener Bahnhof.

Der Kreis Euskirchen hofft auf eine einheitliche Lösung für Schülerinnen und Schüler beim Deutschlandticket. In Hellenthal und Euskirchen ist aber bereits eine politische Entscheidung gefallen.

Der Kreis Euskirchen strebt eine einheitliche Lösung beim Deutschlandticket für Schüler an. Einige Kommunen gehen aber bereits eigene Wege.

Der Kreis Euskirchen macht sich für eine einheitliche Lösung bei den Deutschlandtickets für Schülerinnen und Schüler stark. Eigentlich sollte das Thema vor allem in der Bürgermeisterkonferenz am Mittwoch ausführlich diskutiert werden. Die ersten Kommunen im Kreis Euskirchen haben allerdings schon eine Entscheidung getroffen.

In Hellenthal hat sich die Politik dafür ausgesprochen, dass die Schüler das Deutschlandticket bekommen, die bisher freifahrtberechtigt sind. Ein auf 29 Euro vergünstigtes Deutschlandticket für Selbstzahler hat der Rat aufgrund der zusätzlichen Kosten abgelehnt. Bei insgesamt 282 Schülern, die bisher ein Schülerticket haben, ergeben sich Kosten für den Schulträger in Höhe von gut 13.800 Euro.

Schüler mit Deutschlandticket für den ÖPNV im Kreis Euskirchen

In Euskirchen soll es das vergünstigte Ticket für 29 Euro für Selbstzahler hingegen geben. Das hat der Stadtrat entschieden.

Das Ziel sei es, noch mehr Schülerinnen und Schülern die Nutzung des ÖPNVs durch vergünstigte Tickets zu erleichtern, sagt Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter des Landrats und Leiter des Geschäftsbereiches V (Planung, Mobilität und Umwelt). „Das sehen wir grundsätzlich positiv. Im Kreis Euskirchen wurde in diesem Sinne auch schon das Schülerticket bei seiner damaligen Einführung flächendeckend umgesetzt“, so Blindert auf Anfrage.

Kreis Euskirchen hat sich ein eigenes Konzept erarbeitet

Der Kreis sieht aber beim Beschluss des Landes einen Nachteil für den ländlichen Raum und keine Entlastung der kommunalen Schulträger. Deshalb hat der Kreis ein eigenes Konzept erarbeitet, das vorsieht, die Schülerticketverträge zu kündigen und voll aufs Deutschlandticket zu setzen.

Das vom Land nun vorgeschlagene Finanzierungsmodell als Schicksalsgemeinschaft aller Kommunen und Kreise im VRS sei allerdings für den ländlichen Raum nach derzeitiger Bewertung nicht sachgerecht. Daher werde über ein eigenes Modell des Kreises für die kreiseigenen Schulen nachgedacht, bei dem alle zur Freifahrt berechtigten Schülerinnen und Schüler ein Deutschlandticket und die Selbstzahler einen Zuschuss zum Deutschlandticket erhalten, so Blindert.

Der Kreis ist Träger der Berufskollegs in Euskirchen und Kall und der Förderschulen. Mit dem vom Kreis angestrebten Model würde man nach Angaben der Verwaltung jährlich etwa 100.000 Euro mit dem Deutschlandticket im Vergleich zum Status quo sparen.

Freifahrberechtigt sind übrigens die Schüler, deren Schulweg zur nächstgelegenen Schule in der Primarstufe mehr als zwei Kilometer, in der Sekundarstufe I mehr als 3,5 Kilometer und in der Sekundarstufe II mehr als fünf Kilometer beträgt oder aber deren Schulweg nach den objektiven Gegebenheiten besonders gefährlich ist.