Sieben ehrenamtliche Helfer des DRK sind in Landau mit Boot und Expertise im Einsatz. In der Nacht zum Montag sind sie alarmiert worden.
HochwasserDRK-Wasserwacht aus dem Kreis Euskirchen hilft im Krisengebiet in Bayern
Das Land NRW hat einen Wasserrettungszug nach Landau an der Isar entsandt, um von dort aus in den Hochwassereinsatz zu gehen. Beteiligt daran sind auch Ehrenamtler des Deutschen Roten Kreuz (DRK) aus dem Kreis Euskirchen. Der Wasserrettungszug gehört zum Katastrophenschutz des Landes NRW und soll die überörtliche Wasserrettung sicherstellen. Aus dem Kreis Euskirchen sind das DRK und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in das Konzept integriert. Aktuell sind aber nur die Kräfte des DRK angefordert worden.
Dennoch verfolgt man auch bei der DLRG das Geschehen im Süden Deutschlands aufmerksam. „Die Nachricht des gekenterten Boots hat mich schon mitgenommen“, sagt Jonah Kehren von der DLRG. Ein Feuerwehrmann hat dabei im Kreis Pfaffenhofen sein Leben verloren. Kehren selbst war in der Flutnacht am 14. Juli 2021 in Schweinheim im Einsatz und ist mit einem Boot, in dem neben ihm ein weiterer DLRGler und zwei Feuermänner saßen, gekentert. Alle vier überstanden dies unverletzt.
Kurz nach Mitternacht ging der Alarm beim Kreis Euskirchener DRK ein
Das Kreis-DRK sei an zwei Wasserrettungszügen des Landes beteiligt, berichtet Kreisbereitschaftsleiter Lars Klein. Die Wasserwacht ist laut Klein dem südlichen Wasserrettungszug im Bereich Nordrhein zugeordnet. „Zum aktuellen Zeitpunkt stellen wir eine Bootsgruppe, die in den Einsatz gefahren ist“, so Klein. Die Alarmierung sei kurz nach Mitternacht beim DRK eingegangen.
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Gegen 4 Uhr ging es dann vom Sammelpunkt Sankt Augustin aus in Richtung Landau. Dort befindet sich aktuell der Bereitstellungsraum, von dem aus die Rettungskräfte zu konkreten Einsatzorten beordert werden. Aus dem Kreis Euskirchen sind laut Klein sieben Helferinnen und Helfer im Einsatz. Sie haben sich mit zwei Fahrzeugen, einem Anhänger und einem Boot auf den Weg ins Krisengebiet gemacht.
Das Boot ist in Kall stationiert. Die Helfer setzen sich derzeit vor allem aus den DRK-Ortsvereinen aus Dahlem und Kall zusammen, erklärt Klein: „Von unseren beiden Wasserwachten. Die wissen einfach, was in solchen Fällen zu tun ist.“ Aktuell rechnet das DRK damit, dass die Helferinnen und Helfer aus dem Kreis mindestens 48 Stunden im Einsatz im Hochwassergebiet sein werden. „Das ist nur eine Vorplanungsgröße. Die wirkliche Einsatzzeit kann sich noch ändern“, sagt der Kreisbereitschaftsleiter.
Es ist nicht der erste Einsatz dieser Art für die Eifeler Wasserretter
Ein Wasserrettungszug muss gemäß dem Konzept in der Lage sein, „mindestens 50 Personen pro Stunde aus überschwemmten Wohngebieten im innerstädtischen Bereich zu evakuieren“. Alternativ müsse er mindestens 20 Personen oder zehn Tiere (Schafe, Ziegen, Schweine) pro Stunde aus überschwemmten Siedlungsgebieten im außerstädtischen Bereich evakuieren können.
Um in einem nicht evakuierten Siedlungsgebiet die Grundversorgung für die betroffenen Bewohner über einen längeren Zeitraum zu sichern, müssen die Einsatzkräfte innerhalb des Wasserrettungszugs bis zu 500 Einwohner in einem Wohngebiet betreuen. Ist diese Grundversorgung länger als zehn Stunden sicherzustellen, so müsse im Schichtsystem gearbeitet werde, erklärt Klein. Zu den im Katastrophenschutzkonzept verankerten Aufgaben gehört Klein zufolge aber auch, Deiche und wassergefährdende Stoffe in den überschwemmten Gebieten zu sichern.
Im Fall des DRK habe der Bootstrupp die Aufgabe, in überschwemmten Gebieten Evakuierungen, Versorgungsfahrten und Transporte von Personen oder Tieren durchführen. „Zur Deichsicherung kann er Einsatzpersonal und Material zur Einsatzstelle transportieren und wasserseitige Absicherungen durchführen“, so Klein. Eine Premiere sei der jetzige Einsatz nicht, so Klein – unter anderem waren die Helfer 2013 nach dem Elbe-Hochwasser in Magdeburg im Einsatz.