Tester ermitteln regelmäßig Werte zu Sauberkeit, Funktionalität und Erscheinungsbild der Stationen im Kreis Euskirchen.
ErscheinungsbildWie gut die Bahnhöfe im Kreis Euskirchen beim Qualitäts-Check abschneiden
Insgesamt etwas schlechter als im vergangenen Jahr schneiden die Bahnhöfe im Rheinland in der Jahresbilanz des Zweckverbands go.Rheinland ab. Auch der Bahnhof in Mechernich, der im Vorjahr noch mit der maximalen Wertung von 100 Prozent an der Spitze der Qualitäts-Rangliste geführt wurde, musste bereits im Jahr nach seiner Wiedereröffnung erste Federn lassen. Mit einer Quote von 98,2 Prozent liegt die Station der Bleibergstadt unter den Bahnhöfen im Kreis Euskirchen aber immer noch auf dem ersten Rang.
Welches Detail letztlich zu dem leichten Punktabzug geführt hat, darauf konnte go.Rheinland-Pressesprecher Benjamin Jeschor auf Nachfrage der Redaktion keine genaue Antwort geben. „Das ist für Mechernich aber immer noch eines der besten Ergebnisse unter allen 189 getesteten Stationen im Rheinland“, betonte Jeschor. Die Stationserfassung solle insgesamt dazu beitragen, „Mängel schnellstmöglich und dauerhaft abzustellen“. Im kommenden Jahr müssten demnach also auch in Mechernich wieder bessere Ergebnisse erzielt werden.
Die Untersuchung: Nicht alle Stationen wurden getestet
Gar nicht erst untersucht wurden allerdings die zehn Stationen im Kreis Euskirchen, die wegen der immer noch bestehenden Flutschäden an den Bahnstrecken derzeit nicht von den Zügen angefahren werden (Arloff, Bad Münstereifel, Blankenheim, Dahlem, Kreuzweingarten, Stotzheim, Iversheim, Nettersheim, Schmidtheim und Urft). Der Bahnhof in Euskirchen, der im Vorjahr wegen einer Kommunikationspanne nicht getestet worden war, holte sich mit einem Wert von 97,1 Prozent hinter Nemmenich (98,0) den Bronze-Platz unter den Bahnhöfen im Kreis Euskirchen.
Die Methodik: So sind die Tester im Kreis Euskirchen vorgegangen
„Alle Stationen werden zwei Mal jährlich nach einer einheitlichen Methodik von den go.Rheinland-Profitestern erfasst. Untersucht werden sowohl alle Bahnsteige als auch die Zugangsbereiche der Stationen“, erklärt go.Rheinland das Vorgehen. Es gehe dabei um Funktionalität, Sauberkeit und Erscheinungsbild der einzelnen Ausstattungselemente.
Der ermittelte Wert beurteile dann das Gesamterscheinungsbild der Stationen und stelle eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der jeweiligen Erfassung dar. „Die Ergebnisse der ersten und der zweiten Erhebung werden gemittelt, um den Jahreswert zu erhalten.“
Positiv zu bewerten ist vonseiten des Zweckverbands, dass sich inzwischen alle Stationen im Kreis Euskirchen in der Gruppe der Bahnhöfe mit „akzeptablem Erscheinungsbild“ befinden. Der Bahnhof Kuchenheim, der im vergangenen Jahr noch das Schlusslicht der Stationen im Kreis darstellte, verbesserte seine Qualitätsquote deutlich von 88,0 auf 94,9 Prozent. Auf den letzten Platz im Kreis Euskirchen abgerutscht ist der Bahnhof Weilerswist, der sich von 96,3 auf 90,4 Prozent verschlechterte.
Die Barrierefreiheit: Wo überall Verbesserungen geplant sind
Auch die Barrierefreiheit der Stationen wird von den Prüfern erfasst. Sie gehe allerdings nur bei der Funktionalität der Aufzüge und Rampen in die Bewertung ein. Um hier in Zukunft bessere Ergebnisse zu erzielen, sind an allen Bahnstationen im Kreis Euskirchen, die noch nicht über entsprechende Einrichtungen verfügen, in den kommenden Jahren Nachbesserungen geplant.
In Zülpich wird laut go.Rheinland bereits an der Modernisierung des Bahnsteigs mit Rampen gearbeitet, in Nemmenich soll dies ebenfalls noch in diesem Jahr erfolgen. Rampen und Aufzüge sollen ab 2025 in Großbüllesheim ergänzt werden. In Kall ist in den Jahren 2026 und 2027 eine umfassende Modernisierung inklusive des Einbaus von Rampen und Aufzügen vorgesehen.
Die Pünktlichkeit: Diese Züge kamen zu spät an ihr Ziel
Aktuelle Zahlen hat der Zweckverband go.Rheinland auch für die Pünktlichkeit der Züge auf der Eifelstrecke und der Voreifelbahn ermittelt. Das hat zwar keine direkte Auswirkung auf die Qualität der Bahnhöfe, dürfte aber für die Fahrgäste ebenfalls von großer Bedeutung sein. Über eine „konstant gute Pünktlichkeit“ dürfen sich die Fahrgäste der S23 zwischen Bonn und Euskirchen freuen, wo die durchschnittliche Verspätung bei knapp unter einer Minute liegt.
Auf der Eifelstrecke sieht es schlechter aus: Sowohl die Züge der RB24 und der RE12 (im Durchschnitt rund drei Minuten) als auch die Züge der RE22 (knapp unter zwei Minuten) kommen regelmäßig zu spät an ihren Zielbahnhöfen an.
Als Gründe für die Verspätungen nennt go.Rheinland ein weiterhin hohes Fahrgastaufkommen durch das Deutschland-Ticket, Baustellen und Probleme mit der Zugtechnik.
Zugverkehr pausiert neuneinhalb Wochen zwischen Euskirchen und Kall
Noch vor den Sommerferien müssen Bahnkunden auf der Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Kall auf die Busse des Schienenersatzverkehrs umsteigen. Der Zugverkehr ruht ab dem 25. Juni auf diesem Abschnitt für neuneinhalb Wochen.
Im Zuge des Wiederaufbaus wird die Eifelstrecke in den nächsten Jahren etappenweise elektrifiziert. „Ab Ende Juni starten dafür unter anderem Untersuchungen des Baugrunds und Kampfmittelsondierungen“, heißt es dazu von der Deutschen Bahn.
Betroffen sind die Züge der Linien RE12, RE 22 und RB24, die zwischen dem 25. Juni und dem 2. September nur von beziehungsweise bis Euskirchen fahren. Für den Ersatzverkehr der RB24 gibt es auch einen zusätzlichen Schnellbus, der zwischen den Bahnhöfen Euskirchen und Blankenheim keine weiteren Haltepunkte anfährt. (thw)