Viele Vereine und Initiativen aus dem Kreis Euskirchen erhalten von der Leader-Region Fördergeld für kleine Projekte.
Hilfe für VereineLeader-Programm fördert kleine Projekte im Kreis Euskirchen
Von Stefan Lieser und Ulla Jürgensonn
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Der Moorpfad führt durch das Naturschutzgebiet Wasserdell oberhalb von Dahlem. Auf dem unweit gelegenen Parkplatz wird nun eine Komposttoilette aufgestellt.
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Freude bei elf Antragstellern aus dem Kreisgebiet: Ihre Vorhaben gehören zu den 22 Kleinprojekten in der Leader-Region Eifel, die mit insgesamt 198.576 Euro eine jeweils 80-prozentige Förderung erhalten. Die anderen elf geförderten Projekte liegen im Kreis Düren und der Städteregion Aachen, von denen jeweils einige Kommunen auch zur Eifeler Leader-Region gehören.
Insgesamt hatten sich 53 Antragsteller um die knapp 200.000 Euro beworben. Die Kleinprojekte-Förderung – die Fördergrenze liegt bei 20.000 Euro pro Projekt – ist in dieser Form wohl einzigartig in NRW. Gestartet wurde sie 2020, seitdem wurden 99 Projekte unterstützt. In diesem Jahr steht wieder die gleiche Summe wie 2020, 2021 und 2022 zur Verfügung, im vergangenen Jahr war der Topf auf 140.000 Euro gedeckelt.
90 Prozent des Geldes für Projekte im Kreis Euskirchen kommen vom Land
Die Fördersumme kommt zu 90 Prozent vom Land NRW, zehn Prozent steuern die jeweiligen Leader-Landkreise bei. Erst relativ spät, so Regionalmanager Nicolas Gath bei der kleinen Feierstunde in den Räumen der EvA-Stiftung in Kall, wurden dieses Mal die Mittel bewilligt. Daher drängt nun ein wenig die Zeit für die Umsetzung. Stichtag ist dafür der 31. Dezember dieses Jahres.
Deutlich früher will der Pfadfinderstamm Burgfalken in Blankenheimerdorf mit seinem Projekt fertig sein und am 7. September zwei Gründe zum Feiern haben. Bisher stand an dem Tag am Vereinsheim neben dem Sportplatz „nur“ die 20-Jahr-Feier des von Jürgen Bauer gegründeten Stamms auf der Agenda.
Glückliche Empfänger der Förderbescheide aus dem Kreis Euskirchen mit Regionalmanager Niklas Gath (sechster von links) in Kall.
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Doch an dem Tag soll nun auch der pädagogische Niedrigseilparcours eingeweiht werden. „Bis dahin soll er fertig sein“, verspricht Bauer. Die Kletterrunde soll künftig nicht nur den Pfadfindern, sondern auch den Kindern und den Vereinen in Blankenheimerdorf zur Nutzung überlassen werden, so Bauer. 15.857 Euro gibt es dafür aus dem Leader-Topf.
Ebenfalls im Blankenheimer Gemeindegebiet kann sich der Förderverein Freiwillige Feuerwehr Lommersdorf jetzt auf einen neuen Faltpavillon freuen. 1669 Euro Förderung gibt's dafür. Und der Pavillon soll nicht nur von der Löschgruppe, sondern auch von der Dorfgemeinschaften und im benachbarten Freilingen genutzt werden.
Diese Toiletten haben sich schon an den Trekking-Übernachtungsplätzen in der Nordeifel bewährt.
Die Gemeinde Dahlem kann nun eine Komposttoilette am Wandertreffpunkt an der „Wasserdell“ oberhalb von Dahlem aufstellen. Dafür gibt es einen Zuschuss in Höhe von 4179 Euro. „Diese Toiletten haben sich schon an den Trekking-Übernachtungsplätzen in der Nordeifel bewährt“, berichtet Dahlems Bürgermeister Jan Lembach im Gespräch.
In der Gemeinde Hellenthal freut sich in Hecken der Dorf- und Brauchtumsverein über 1146 Euro für einen neuen Marktstand, der bei Außenveranstaltungen auf dem Schulhof genutzt werden kann. Die DJK Eintracht Ländchen kann einen Mähroboter für die Sportplatzpflege anschaffen, 8170 Euro kommen aus dem Förderbudget.
„Wir können jetzt endlich Instrumente, Lautsprecher, Mikrofone in einem Anhänger zu den Auftritten transportieren – und nicht mehr wie bisher mühsam und aufwendig verteilt auf mehrere private Fahrzeuge“, freut sich Sonja Sommer. Sie ist Saxofonistin bei Brazzanova und freut sich mit ihren Kollegen über 8155 Euro, die Leader zu den Anschaffungskosten beisteuert. Die Musiker haben ihren Proberaum in Bad Münstereifel. Im Stadtgebiet will die Dorfgemeinschaft Sasserath mit 3598 Euro Förderung neue Sitzgruppen am Dorfplatz aufstellen.
Mehrgenerationenplatz in Roggendorf wird gefördert
In der Gemeinde Kall erhält der SSV Golbach für die Sanierung des Sportlerheims eine Unterstützung in Höhe von 11.339 Euro. Der Verein Wirkstatt, ein sozialer Treffpunkt in Kall, der in den EvA-Räumen ein kreatives Kursangebot unterhält, kann seine Optionen ausbauen. Das wird mit 5950 Euro unterstützt.
In der Stadt Mechernich gehen 15.995 Euro an das Ortskartell Roggendorf für den neuen Mehrgenerationenplatz. 15.651 Euro erhält die Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rhein/Mosel in Schleiden, die in Vogelsang eine Dauerausstellung zum Luftkrieg in der Nordeifel aufbaut und für die rund 700 Quadratmeter Ausstellungsfläche die Elektroinstallationen einrichten will.
Auch Projekte in Zülpich und Weilerswist profitieren
Auch in der Leader-Region Zülpicher Börde werden wieder Kleinprojekte gefördert. Zur Region zählen neben Zülpich und Weilerswist die Kommunen Vettweiß und Nörvenich im Kreis Düren und Teile von Kerpen und Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis. 200.000 Euro stehen zu Verfügung, zehn Prozent der Summe steuern die Kreise bei. In Kerpen-Manheim übergaben Carla Neisse-Hommelsheim, Vorsitzende der LAG Zülpicher Börde, und Regionalmanagerin Anna Steinmann Vertretern der Vereine die Urkunden.
Weilerswist: Die Schützenbruderschaft St. Sebastianus Vernich modernisiert ihre Luftgewehr- und Luftpistolenbahn. Statt der Seilzuganlage wird es demnächst eine elektronische Anzeige geben, außerdem schaffen die Schützen ein Laserzielsystem für Kinder an. Gefördert wird das Projekt mit 15.451 Euro.
Auf dem Hannah-Hof wird eine Backstube eingerichtet
Zülpich: Die Hovener Jungkarnevalisten wollen das Zülpicher Weiertor mit neuem, digitalen Equipment ausstatten. Dafür bekommen sie 4620 Euro. Auf dem Hannah-Hof in Bessenich richtet der Verein „miteinander.regional.alle“ eine Backstube ein. Der alte Hof wird zu einer Einrichtung für Menschen mit schwersten Behinderungen und für deren Angehörige umgebaut. Die Backstube soll zu einem Ort gelebter Inklusion werden. Dafür gibt es 15.057 Euro.
In Richtung Inklusion zielt auch das Vorhaben des Spiel- und Sportclubs Schwerfen. Die Sportler wollen einen Gehweg barrierefrei gestalten und Sitzmöglichkeiten im Hang am Kunstrasenplatz einrichten. Aus dem Fördertopf gibt es dafür 9238,03 Euro. Den Nachwuchs hat die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Nemmenich im Blick. Sie will ein Lasergewehr anschaffen, damit auch Kinder den Schießsport ausüben können. 4861,28 Euro werden an Unterstützung gezahlt.
Der Nemmenicher Carnevals Verein (NCV) saniert das Dach des historischen Feuerwehrhauses im Ort, das derzeit nicht dicht ist. Der Verein will dort einen öffentlichen Bücherschrank einrichten. Der Zuschuss beläuft sich auf 6539,77 Euro. Einen Schattenbaum pflanzt der Förderverein des katholischen Familienzentrum St. Johannes und Sebstianus in Zülpich. Dafür bekommt er 1089 Euro.
Der Tennisclub Schwerfen rüstet seine Plätze mit einer Flutlichtanlage aus, um die Freiluftsaison zu verlängern und so vor allem Kinder und Jugendliche für den Sport zu gewinnen. Die Fördersumme beträgt 15.913 Euro. Für die Erneuerung von Steuerung und Motor in der Bruder-Klaus-Kapelle Linzenich bekommt der Kapellenbauverein 2452 Euro.