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Molkerei bessert nachKläranlage auf Werksgelände in Obergartzem soll nicht mehr stinken

Lesezeit 3 Minuten
Luftbild der Hochwald-Molkerei Mechernich - im Hintergrund die beiden Ortschaften Obergartzem und Firmenich.

Die Ortschaften Obergartzem und Firmenich liegen in Sichtweite der im vergangenen Jahr eröffneten Hochwald-Molkerei.

Nachdem sich Anwohner über Gerüche beschwert hatten, investiert die Molkerei in die Optimierung der werkseigenen Kläranlage.

Seit etwas mehr als einem Jahr läuft der Betrieb in der neuen Hochwald-Molkerei im Gewerbegebiet Obergartzem. Seitdem gab es von Anwohnern aber immer mal wieder Beschwerden über üble Gerüche, die je nach Wetterlage und Windrichtung deutlich in den Orten wahrzunehmen sind. „Wir haben ein großes Interesse an einer guten Nachbarschaft, deshalb haben wir uns entschlossen, weiter in die Verbesserung der Kläranlage zu investieren“, sagt Rolf Löber.

Löber ist Projektleiter bei Hochwald, seit 2019 arbeitet der Ingenieur am Aufbau des Werks mit und betreut aktuell auch die Optimierungen an der Kläranlage. Nach anfänglichen Schwierigkeiten laufe die Anlage jetzt stabil, das geklärte Wasser werde in den Bleibach eingeleitet.

Prozesswasser wird auf dem Werksgelände geklärt

„Aufgrund technischer und technologischer Schwierigkeiten bei der Inbetriebnahme sind phasenweise die Abtransporte der Abwässer in andere Kläranlagen notwendig gewesen“, sagt Unternehmenssprecherin Kathrin Lorenz. Seit Mai sei dies aber nicht mehr notwendig. „Die Gerüche entstehen durch Fermentations- und biologische Abbauprozesse der Abwässer aus der Produktion“, erklärt Lorenz weiter.

„Das ist reines Prozesswasser aus dem Werksbetrieb“, betont Löber. Das bedeute, dass dort nur Wasser ankomme, das bei der Herstellung der Milchprodukte anfalle oder bei der Reinigung der Lkw-Tanks, in denen die Milch transportiert wurde. Alle anderen Abwässer des Betriebs – etwa aus den Sanitäranlagen – laufen klassisch in den Kanal und zur kommunalen Kläranlage.

Der Ingenieur mit einer gelben Signalweste steht auf dem Betriebsgelände des Unternehmens.

An der Optimierung der werkseigenen Kläranlage arbeitet Hochwald-Ingenieur Rolf Löber. Der Betonbehälter rechts neben ihm wird künftig zum Beispiel mit einer Haube versehen.

Um die Geruchsbildung der werkseigenen Kläranlage in den Griff zu bekommen, soll nun auch noch einmal baulich nachgebessert werden: „Wir werden die entsprechenden Bereiche mit Hauben versehen“, erklärt der Hochwald-Projektleiter. Die Luft darunter werde abgesaugt und durch Biofilter gereinigt. „Die Geruchsemissionen sollten dann zu 99,9 Prozent beseitigt sein“, sagt Löber.

Im Vorfeld hatten er und seine Kollegen bereits zahlreiche Untersuchungen durchgeführt und versucht, über ganz unterschiedliche Stellschrauben im Reinigungsprozess Gerüche zu vermeiden. „Wir konnten allerdings keine Rückschlüsse darauf ziehen, wann genau und unter welchen Produktions- oder auch Witterungsbedingungen die Geruchsemissionen verstärkt auftraten“, so der Ingenieur. Daher seien schließlich Geruchsdetektoren zum Einsatz gekommen, mit denen genau analysiert werden konnte, an welcher Stelle gehandelt werden müsse.

Obergartzem: Behälter der Kläranlage werden abgedeckt

Handlungsbedarf besteht demnach nicht nur an zwei Schächten, sondern auch bei zwei Behältern, die im Klärbetrieb zum Einsatz kommen. „Auch diese werden mit Abdeckungen versehen“, erklärt Löber. Bei dem einen sei das recht aufwendig, denn der Misch- und Ausgleichsbehälter ist bei einem Durchmesser von 21 Metern immerhin neun Meter hoch. „Um dort die Abdeckung installieren zu können, müssen wir zunächst statische Ertüchtigungen bauen lassen“, erläutert der Molkerei-Ingenieur.

Der Zeitplan der Molkerei sieht vor, dass noch im dritten Quartal alle Aufträge erteilt werden können. Die neuen Abdeckungen, Rohrleitungen und Biofilter sollen laut Molkerei dann bis Ende dieses Jahres einsatzfähig sein.