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HochwasserKaskaden an der Panzerstraße sollen Mechernicher Orte schützen

Lesezeit 3 Minuten
Firmenich Panzerstraße

An der den Orten abgewandten Seite der Panzerstraße soll Regenwasser abgefangen werden.

Mechernich-Firmenich/Obergartzem – Das extreme Regenereignis vom Juli 2021 habe gezeigt, dass man im Hinblick auf Starkregenvorsorge und Hochwasserschutz noch zusätzliche Maßnahmen brauche, heißt es in einer Vorlage zum Thema, die im Mechernicher Ausschusses für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz diskutiert wurde. Erste Pläne gibt es nun für Firmenich/ Obergartzem.

Die entstandenen Schäden allein an der öffentlichen Infrastruktur der Stadt belaufen sich demnach geschätzt auf über 28 Millionen Euro, die im Zuge eines Wiederaufbauplans wiederhergestellt werden müssen. „Der Plan ist eingereicht. Eine Bewilligung liegt aber noch nicht vor“, so die Stadtverwaltung.

Ehemalige Panzerstraße soll umgebaut werden

Um die Orte Firmenich und Obergartzem bei künftigem Starkregen besser zu schützen, soll in einer Sofortmaßnahme nun auch der Umbau der ehemaligen Panzerstraße angegangen werden. Gregor Kammers vom Gemünder Ingenieurbüro Gotthard + Knipper stellte den Ausschussmitgliedern die aktuelle Planung vor.

Eine Vielzahl kleinerer Einzelmaßnahmen soll hier zum Erfolg führen. „Im ersten Schritt wird auf der Hangseite der Panzerstraße ein neues Grabensystem in Kaskadenform angelegt, um den Abfluss des Regenwassers zu verlangsamen“, erläuterte Kammers. Die Panzerstraße soll quasi zu einem Damm umgebaut werden, um oberirdisch abfließendes Regenwasser abzufangen.

Der Bleibach soll entlastet werden

Komplettiert wird das Konzept mit weiteren, kleinen Rückhaltebecken mit gedrosseltem Ablauf über bestehende Gräben und Regenwasserkanäle zum Bleibach. Insgesamt rund 2500 Kubikmeter Oberflächenwasser könnten durch diese baulichen Maßnahmen zurückgehalten werden. „Das ist nicht besonders viel, und in der Summe gelangt bei einem Starkregenereignis dadurch auch nicht mehr oder weniger Wasser in den Bleibach“, so Kammers weiter: „Aber durch den verlangsamten Abfluss erreichen wir die gewünschte Entlastung des Bachs.“

Pläne in weiteren Orten

Kallmuth

In Kallmuth soll ebenfalls die Kanalisation erneuert werden: Im Dotteler Weg soll in diesem Rahmen die vorhandene Kanalleitung vergrößert werden, um die Leistungsfähigkeit der Entwässerung im Bereich der Lorbacher Straße, Schevener Straße sowie Dotteler Straße künftig zu verbessern.

Antweiler

Auch der Ort Antweiler war in den vergangenen Jahren öfter von Überschwemmungen nach Starkregenfällen betroffen. Daran konnten auch verschiedene Baumaßnahmen, etwa die Anlage eines Hochwasserrückhaltebeckens und die Optimierung der Entwässerungsgräben, nichts ändern. Aus diesem Grund wird nun die Entwässerung am Tiefpunkt in der Ortsmitte optimiert. Aus der Mischwasserkanalisation wird ein modifiziertes Trennsystem erstellt, um den Großteil des Regenwassers separat in den bestehenden Entwässerungsgraben zu führen. Die bestehende Mischwasserkanalisation wird zusätzlich in der Graf-Schall-Straße und in der Koloniestraße vergrößert. (thw)

Parallel zu dieser Maßnahme überprüfe die Bundeswehr derzeit die Entwässerung des Truppenübungsgeländes Schavener Heide. Auch werde eine Rückhaltung mit gedrosselter Weiterleitung des Bleibachs vor Firmenich projektiert, so Beigeordneter Thomas Hambach: „Erst mit dem Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen kann ein möglichst umfangreicher Schutz geschaffen werden.“

Drei neue Kreisverkehre werden geplant

Die Bauarbeiten sollen auch dazu genutzt werden, das geplante Entwicklungsgebiet, das im Bereich südlich der beiden Orte bis zur Panzerstraße entstehen soll, anzubinden. Im Zuge der rund 930 Meter langen Straße sollen dazu insgesamt drei neue Kreisverkehre, darunter ein Mini-Kreisel im Bereich der Satzveyer Straße, entstehen.

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Die Fahrbahn der heute rund elf Meter breiten Panzerstraße wird auf sechs Meter zurückgebaut. Dadurch entsteht außerdem Platz für einen kombinierten Rad- und Fußweg sowie eine alleeartige Bepflanzung. Wann mit der Baumaßnahme begonnen werden soll, steht noch nicht fest.