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Attraktiver und modernerGemünder Kurpark wird für 5,4 Millionen Euro umgestaltet

Lesezeit 4 Minuten
Blick auf den alten Musikpavillon im Kurpark.

Der Musikpavillon soll auf dem neuen Festplatz so platziert werden, dass auch Besucher der Gastronomie Konzerte verfolgen können.

Der Kurpark in Gemünd soll für 5,4 Millionen Euro umgestaltet werden. Mit den Arbeiten soll schon im September begonnen werden.

Bislang, so der städtische Beigeordnete Marcel Wolter, sei der Gemünder Kurpark ein „Baukasten aus den vergangenen Jahrzehnten“. Immer mehr Angebote seien mit der Zeit hinzugekommen, ohne dass es jemals eine Gesamtplanung gegeben habe. Mit dem Flickenteppich soll bald Schluss sein.

Am Dienstagabend wurde im Stadtentwicklungsausschuss die Planung für die Umgestaltung des Kurparks vorgestellt, der in zwei Schritten ein attraktiveres Aussehen erhalten soll. Mit den Arbeiten soll schon im September begonnen werden. Das Gesamtprojekt ist mit insgesamt 5,4 Millionen Euro veranschlagt.

„Wir haben uns bemüht, viele gestalterische Elemente in die Planung einfließen zu lassen, um den Bereich möglichst attraktiv zu gestalten“, sagte Wolter. Mit dem Bereich meinte er die sogenannte Einstiegszone in den Kurpark, die sich vom Kurhaus bis zum Ende des Minigolf-Platzes erstreckt. „Das ist auch für den Einstieg in den Nationalpark ein wichtiges Areal“, betonte Kristine Zocholl vom Büro Grow Landschaftsarchitektur aus Köln.

Blick auf den Eingangsbereich zum Kurpark mit dem alten Springbrunnen.

Nicht sehr einladend: Der Kurpark ist in die Jahre gekommen. Der Springbrunnen soll verschwinden.

Der zweite Bereich, der neu gestaltet werden soll, ist der auf der anderen Seite der Urft in Richtung Wohnmobilhafen. Er soll erst nach Fertigstellung des ersten Bereichs in Angriff genommen werden.

In der Einstiegszone sind eine Minigolf-Anlage mit neun Löchern, ein Kiosk, Fitness- und Spielgeräte, je eine multifunktionale Platz- und Grünfläche sowie ein Musikpavillon vorgesehen. Letzterer soll in etwa dorthin verlegt werden, wo heute das halbrunde Kneipp-Becken steht. Der Pavillon wird so platziert, dass auch Besucher der Gastronomie Konzerte verfolgen können.

Barrierefreie Verbindung bis in die Innenstadt wird geschaffen

Auch die Wegeführung soll verändert und die Verbindung unter der Fußgängerbrücke zum Schwimmbad hindurch wegfallen. „Die Besucher sollen zu dem Platz am Kurhaus geleitet werden und nicht auf dem Uferrandweg in die Stadt gehen“, erklärte die Planerin. Das sei wichtig, um eine barrierefreie Verbindung zur Innenstadt zu schaffen. Auf die bislang vorhandene Brunnenanlage wird verzichtet. „Die ist auch nicht mehr zeitgemäß“, meinte Wolter. Außerdem habe man auch keinen Platz dafür.

In die vorhandene Gehölzstruktur werde nicht groß eingegriffen. „Nur wenn Bäume nicht mehr vital oder standsicher sind, werden sie entnommen“, sagte Zocholl. Für die beiden Plätze sind wassergebundene Decken vorgesehen, während die Wege mit Asphalt errichtet werden. Die Spielflächen sollen mit Sand oder einem feinen Kies angelegt werden. „Wir schlagen zudem naturbelassene Spielgeräte aus Holz vor“, erklärte die Planerin. Die Wege sollen mit Holzpalisaden eingefasst werden.

Blick auf eines der Kneipp-Angebote mit Wasserbecken.

Die Kneipp-Anlagen werden im Rahmen des zweiten Bauabschnitts auf der anderen Uferseite konzentriert.

Die Kosten für die Umgestaltungen, so Wolter, können komplett über den Wiederaufbau abgerechnet werden. Der neue Kurpark werde nach dem aktuellen Stand der Technik errichtet. Das bedeute in diesem Fall, dass er barrierefrei angelegt werde und integrative Spielgeräte vorgesehen seien.

Petra Freche (Grüne) schlug vor: „Die Gestaltung des Bereichs sollte sich am Platz am Nepomuk orientieren. Der alte Baumbestand muss erhalten und nur einheimische Hölzer neu gepflanzt werden.“

Welche Arten letztlich gepflanzt würden, sei noch nicht entschieden, meinte der Wiederaufbauleiter der Stadt, Waldemar Brost. Stefan Groß (CDU) bemängelte, dass die Spielgeräte und Wegeeinfassungen aus Holz sein sollen: „Das ist alles sehr pflegeintensiv.“ Zocholl entgegnete, dass es langlebige Hölzer gebe, die nicht so viel Pflege benötigten.

Radfahrer sollen zum Kurpark und Kurhaus geleitet werden

„Wir wollten doch die Urft mehr einbeziehen. Das ist aber nicht vorgesehen“, kritisierte Matthias Müller (FDP). „Der Bereich ,Wasser erleben und Kneippen' wird komplett auf die andere Uferseite verlegt und ist Teil des zweiten Bauabschnitts“, sorgte Wolter für Klarheit. Dort solle auch ein bislang verrohrter Bachlauf freigelegt werden.

Ausgiebig wurde auch noch über die Radfahrer diskutiert, von denen bislang viele auf der Urftseestraße am Kurpark und Kurhaus vorbeifahren. Gerd Wolter (CDU) fragte, ob man die Radler nicht durch den Kurpark führen könne. „Das muss geprüft werden, denn wir haben nur die zwei Wege an den beiden Ufern zur Verfügung“, meinte Bürgermeister Ingo Pfennings. Es dürfe nicht zu Problemen mit den Fußgängern kommen. „Das ist ein sehr emotionales Thema, wie wir in der Dreiborner Straße sehen.“

„Die Baumaßnahmen sollen im September beginnen und im Winter fortgeführt werden“, so der Beigeordnete. Ziel sei es, die Maßnahme rechtzeitig vor Beginn der Tourismussaison im nächsten Jahr abzuschließen.