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HochwasserSchleidener Einzelhändler vor Totalschaden – Wiedereröffnung wird dauern

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Immer noch steht das Wasser im Mobau in Schleiden. Wann die Menschen hier wieder einkaufen können, ist unklar.

Schleiden – Der Schock auch bei den Nahversorgern ist groß. „Das wieder aufzubauen, dauert Monate“, sagt Michael Rieck, Betreiber des Rewe im Einkaufszentrum in Oberhausen. Zwei Meter hoch habe das Wasser gestanden. „Dass die Waren kaputt sind, ist das eine, aber es ist alles kaputt“, berichtet er. Die Kühlsysteme, die Elektrik – alles eben.

„Die Fleischtheke ist um 90 Grad gedreht“, berichtet er. Hunderttausend Euro seien investiert, eine neue Informationstheke gebaut worden. „Jetzt ist alles weg“, so Rieck. Es sei alles so schnell gegangen, in einer Viertelstunde. „Die Feuerwehr hat uns in einem Schlauchboot vom Dach gerettet“, berichtet er. Die Zukunftsangst sei groß, genauso wie die Enttäuschung, dass die ganze Arbeit und Mühe vernichtet worden sei.

Waren sind teilweise Kilometer entfernt angeschwemmt worden

„Sechs Monate wird es dauern, bis wir den Baumarkt wieder öffnen können“, schätzt Markus Wiesen. Er ist Standortleiter des Baumarktes Mobau in dem Gewerbegebiet. Baustoffe für Gewerbekunden dürften schon früher wieder verfügbar sein, kündigt er an. Er rechne mit drei Monaten.

Die Ware aus dem Baustoffcenter sei teilweise Kilometer entfernt an der Shell-Tankstelle wieder eingesammelt worden, die Container, die am Baumarkt standen, in der Schleidener Innenstadt.

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„Ich war noch am Mittwochabend hier, da stand mir das Wasser bis zum Gürtel“, erzählt er. Da habe er die Flucht angetreten. Überschwemmt worden seien sie vom Hillesbach. Dann erst sei das Wasser der Olef noch dazu gekommen. „Da hatten wir hier schon 80 Zentimeter“, so Wiesen.

„Totalschaden“, sagt Gerd Geschwind lakonisch. Er hat einen Garten- und Pflanzengeschäft in Wiesgen. Ware aus dem Baustoffcenter ist bei ihm hängen geblieben, dafür fehlt palettenweise Blumenerde. „So eine Palette wiegt 800 Kilo, einfach weg“, staunt er. Und er staunt über die einige Menschen. „Heute Morgen kam hier jemand an und wollte Lotto spielen, hat der sich nicht umgesehen, was hier los ist?“, sagt er kopfschüttelnd und zeigt auf das Chaos auf dem Parkplatz.