Schon im kommenden Jahr sollte mit dem Kita-Neubau in Olef begonnen werden. Nun verzögert sich das Projekt wegen eines anderen Bauvorhabens.
Kita-Neubau verzögert sichStadt Schleiden muss erst Straße und Bach in Olef verlegen
Um den großen Bedarf an Kitaplätzen zu decken, will die Stadt Schleiden neben dem Olefer Sportplatz für knapp fünf Millionen Euro eine neue viergruppige Kindertagesstätte errichten. Mit den Bauarbeiten sollte im kommenden Jahr begonnen werden. Doch nun wird sich das Projekt um bis zu sechs Monate verzögern, weil erst der Frohnbach auf Anordnung der Unteren Wasserbehörde des Kreises Euskirchen umgelegt und verbreitert werden muss.
Der Neubau soll an der Stelle des jetzigen Containerstandorts am Olefer Sportplatz entstehen. Dort waren nach der Flut die katholischen Kindergärten St. Nikolaus in Gemünd im Müsgesauel und St. Philippus und Jakobus im Auel in Schleiden, die von der Profinos gGmbh betrieben werden, sowie die Kitas „Am Kreuzberg“ und „Im Wingertchen“ in Gemünd, für die das Deutsche Rote Kreuz zuständig ist, eingezogen.
Aktuell sind noch zwei Kitas in Containern untergebracht
Der Standort am Olefer Sportplatz war wegen der ruhigen Lage am Ortsrand und der guten Anbindung an die Buslinie 829 ausgewählt worden. Zudem liegt er ungefähr in der Mitte des Einzugsgebiets der betroffenen Kitas, das von Gemünd bis Oberhausen reicht. Aktuell sind nur dort noch die beiden Einrichtungen des DRK in Olef untergebracht. Die beiden anderen sind wieder in ihre Gebäude zurückgekehrt.
Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Standort will die Stadt an der Stelle nun einen viergruppigen Kindergarten errichten. Die Planung hatte Waldemar Brost, Wiederaufbaukoordinator der Stadt Schleiden, Ende August im Bildungs- und Sozialausschuss vorgestellt. Die Einrichtung soll auch Kinder aus Nierfeld aufnehmen. Vorgesehen ist ein barrierefreies Gebäude in Modulbauweise mit einer Bruttogeschossfläche von rund 1500 Quadratmetern. Die Außenanlagen samt einem Kleinspielfeld sollen in einem zweiten Schritt geplant werden.
Frohnbach muss verbreitert und umgelegt werden
Die Planung für den Neubau sollte im ersten Quartal nächsten Jahres vorliegen. Im zweiten Quartal sollte dann mit der Produktion der Module und den Erdarbeiten begonnen werden. Anfang 2025 sollten dann die Arbeiten abgeschlossen und die Kita eingerichtet werden.
Doch dann gab es jetzt eine unliebsame Überraschung. Oberhalb des Sportplatzes soll das neue Wohngebiet Olef-Sittard entstehen. Die Baustraße für dieses Gebiet soll an dem Kindergartenstandort vorbeiführen. „Wir wollten dafür den dort vorhandenen Bach für die Bauphase verrohren und nach dem Abschluss der Maßnahme entscheiden, was gemacht wird“, sagte Brost.
Bislang habe das Gewässer in den Überlegungen keine Rolle gespielt. „Doch jetzt ist der Unteren Wasserbehörde aufgefallen, dass der Frohnbach ein Bach und kein Graben ist“, erklärte Brost. Die Behörde habe entschieden, dass das Gewässer von rund 1,5 auf rund fünf Meter verbreitert werden soll. Außerdem soll der Bach auf die andere Seite der Straße verlegt werden. Dafür müssen der Bebauungsplan für die Kita überarbeitet und die Baugrenzen um fünf Meter verschoben werden.
Nach der Überarbeitung muss der Bebauungsplan erneut offengelegt und die Anregungen und Bedenken eingearbeitet werden. Voraussichtlich im März oder Mai kann der B-Plan dann laut Waldemar Brost als Satzung beschlossen werden. Rechtskräftig werde der B-Plan aber erst, wenn die Änderung des Flächennutzungsplans vorliege. Danach könne ein Bauantrag gestellt werden und mit dem Vorhaben begonnen werden.