Die Kölner Kultband Bläck Fööss nahm das Publikum im Euskirchener Stadttheater mit auf eine Reise durch die Geschichte der Formation.
Konzert im StadttheaterEuskirchen: Fans feierten die jungen Bläck Fööss so wie die alten
„Weckt mich mitten in der Nacht um drei Uhr – und ich kann immer noch die meisten Songs der Bläck Fööss auswendig mitsingen“, berichtete Konzertbesucher Frank Neumann lachend. Seit den 1980er-Jahren sei er großer Fan der kölschen Mundart-Band, und natürlich habe er auch ihren Auftritt im Euskirchener Stadttheater am Sonntagabend nicht verpassen wollen.
„Ein wenig schade ist es zwar schon, dass die Urgesteine nicht mehr selbst auf der Bühne stehen, aber ihre Nachfolger machen den Job auch richtig gut.“ Nachdem mit Ernst „Erry“ Stoklosa und Günther „Bömmel“ Lückerath im vergangenen Jahr die letzten beiden Gründungsmitglieder ihre aktive Karriere beendet hatten, veränderte sich zwar die Besetzung der Band ein weiteres Mal, der Treue und der Begeisterung ihrer Fans scheint das aber keinen Abbruch zu tun.
Kaum hatten die Musiker die Bühne des Stadttheaters betreten, sprangen auch schon die ersten Zuschauer aufgeregt von ihren Plätzen auf und hießen sie in der Kreisstadt mit lauten Jubelrufen willkommen. Nur wenige Augenblicke später stellten die Bläck Fööss eindrucksvoll unter Beweis, dass dieser Empfang auch durchaus verdient war.
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Bläck Fööss präsentierten in Euskirchen Lieder aus 50 Jahren Bandgeschichte
Mit einer Reise quer durch die mehr als 50 Jahre währende Bandgeschichte zogen sie Fans aller Generationen in ihren Bann. Angefangen bei der Geschichte des kleinen Dieter, der seinen Wunsch nach einem „Rollbrett“ schon in den späten 1970er-Jahren in die Welt hinausgeschrien hatte, bis hin zu dem erst im vergangenen Jahr veröffentlichten Traum „En d'r Altstadt weed en Bud frei“, der angesichts steigender Mietpreise wohl in immer weitere Ferne rückt.
Unverändert blieb trotz der Verjüngungskur der Band auch der Aufruf zu mehr Verständnis und Toleranz, den die Musiker mit ihrem Lied „Stammbaum“ zum Ausdruck brachten. „Der Titel ist ein Zeichen für einen friedlichen Umgang mit seinen Mitmenschen“, betonte Frontmann Mirko Bäumer: „Denn unabhängig von unserer Religion oder Kultur sind wir doch alle nur Menschen.“
Diesem Aufruf folgend, schunkelten bald Hunderte Menschen Arm in Arm im Euskirchener Stadttheater, schwenkten bei Evergreens wie „En unserem Veedel“ die Taschenlampen ihrer Smartphones zum Takt der Musik oder rissen zu den rockigeren Songs begeistert die Arme in die Höhe.
„Die Texte der Lieder und das Heimatgefühl, das sie in vielen hervorrufen, die es hören, ist ganz wichtiger Bestandteil der Faszination dieser Band“, schwärmte Frank Neumann und fasste damit die Stimmung vieler im Stadttheater anwesender Konzertbesucher in Worte. „Eine wechselnde Besetzung ist schnell vergessen, wenn die Leidenschaft für die Musik trotzdem so großartig auf das Publikum übertragen wird wie heute.“