Die erste Damensitzung in Euskirchen nach Corona und Flut war ein voller Erfolg. 800 jecke Wiever feierten in der Alten Tuchfabrik. Mit dabei war auch ein DSDS-Sternchen.
Ex-DSDS-Star auf der BühneDamen feiern in Euskirchen ausgelassen Karneval – eine Bildergalerie
Wenn ich su an ming Damensitzung denke, un sinn dat City-Forum su kapott vür mer stonn, möch ich direck op Euem an schwenke – ich möch zo Fooß zur Damensitzung jonn. Gesagt getan. Elf jecke Wiever machten sich am Mittwochnachmittag auf den Weg zur Alten Tuchfabrik, um dort nach drei Jahren endlich wieder Karneval zu feiern – inklusive Bollerwagen, Regenschirm, Getränken und viel Spaß an der Freud’.
„Ich wusste gar nicht, dass Euskirchen so viele Theken zu bieten hat. Von wegen Düsseldorf hat die längste Theke der Welt“, sagte Yvonne Kremp. Immer wieder machten die Frauen auf dem Weg ins karnevalistische Ausweichquartier Halt an Stromkästen, Mäuerchen oder Mülltonnen, um ihre Becher aufzufüllen.
Euskirchener Dreigestirn ließ sich von Frauen auf Damensitzung feiern
Und um das Stimmungsbarometer schon vor dem jecken Startschuss der Sitzung der KG Alt Oeskerche in die Höhe zu treiben. Einen ersten echten Belastungstest musste die Jeckenskala gegen 18.20 Uhr bestehen. Zu diesem Zeitpunkt machte sich das Euskirchener Dreigestirn auf den Weg zur Bühne. Aber da wollten Prinz Mucki I. (Markus Tews), Bauer Thomas (Wierum) und Jungfrau Johanna (Jochen Tews) eigentlich gar nicht erst ankommen – und versuchten es erst gar nicht ernsthaft.
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Denn 800 jecke Wiever wollen – nein müssen – allesamt persönlich begrüßt werden. Immer wieder stiegen sie auf Stühle, ließen sich feiern, verteilten unzählige Bützje und noch mehr Strüßje.
Aber jeder Triumphmarsch ist mal zu Ende – im Falle des Trifoliums nach etwa einer Viertelstunde. „Der Einmarsch war länger als bei der eigenen Proklamation“, stellte Stefan Guhlke, Präsident des Feuka fest. Jeck, jecker, Damensitzung.
Kasalla und Cat Ballou sorgten bei den Jecken in Euskirchen für Stimmung
Während der Saal in der Tuchfabrik beim Einzug des Dreigestirns noch hell erleuchtet war, wurde es bei Bernd Stelter plötzlich dunkel – zumindest im Saal. Ein Umstand, der auch Kasalla zu schaffen machte. „Wir würden gerne mit euch feiern und euch dabei sehen. Leider geht das nicht, weil es hier auf der Bühne hell ist und bei euch dunkel“, sagte Sänger Bastian Campmann: „Aber wir hören euch. Und ihr seid gut drauf.“
Und das mit dem dunklen Saal regelte die „Stadt mit K“-Band einfach selbst und sehr pragmatisch. Zum Schunkellied „Sing mich noh Hus“ tauchte die Band ins Tollhaus Damensitzung ein und ging dahin, wo es in diesem Fall nicht weh-, sondern guttut: direkt zu den jecken Wiever.
DSDS-Sternchen Linda Teodosiu singt mit Cat Ballou in Euskirchen
Nach den etwas ruhigeren Tönen wurde dann auf der Bühne noch einmal richtig Gas gegeben. Zu diesem Zeitpunkt klappte das mit der Beleuchtung auch etwas besser, dafür hätte das Stimmungsbarometer am liebsten seinen Geist aufgegeben, um nur noch mitfeiern zu können. Denn mit Ausruhen war nichts.
Nach Kasalla ging es mit Cat Ballou weiter. Wenn auch in ungewohnter und kurzzeitig auch gewöhnungsbedürftiger Besetzung. Weil Sänger Oliver Niesen erkrankt ausfällt, steht aktuell das einstige DSDS-Sternchen Linda Teodosiu mit der „Et jitt kei Wood“-Band auf der Bühne.
Kreative Kostüme nach der Corona-Pandemie
Und sie machte ihre Sache ziemlich gut, wobei die jecken Damen in der Alten Tuchfabrik auch ein ziemlich dankbares Publikum waren. Gefühlt war jedem – auch den Männern – anzumerken, dass die karnevalsfreie Zeit endlich vorbei ist.
Und so wurde bis kurz vor Mitternacht gefeiert, gesungen, getanzt und geschunkelt. Den Abschluss bildete die Band Lupo, die Marita Köllner alias „Et fussisch Julche“ vertrat.
Bemerkenswert: die Vielzahl an bunten und schönen Kostümen. So baute ein Gast seine FFP2-Maske ins Mauskostüm ein. Ein bisschen Corona-Schutz und ganz viel Kreativität. Von wegen Corona und Karneval schließen sich aus.
Die Frauen feierten das Euskirchener Dreigestirn sehr ausgelassen. Der Weg auf die Bühne glich einem Triumphzug. Mehr als eine Viertelstunde benötigte das Trifolium für ihren Einzug. Das war mehr als bei der Proklamationssitzung.