DHO-DörferGemeinde kauft Land für neues Baugebiet in Weilerswist
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Hausweiler – Knapp 1,2 Millionen Euro wird die Gemeinde für den Erwerb des Ackers zwischen der Anna-Kapelle in Hausweiler und der Ortschaft Derkum an RWE Power bezahlen und damit die Möglichkeit bekommen, eine Baulücke zwischen den DHO-Dörfern (Derkum, Hausweiler und Ottenheim) zu schließen. Die Fläche reicht laut Bürgermeister Peter Schlösser, um 80 bis 100 Häuser darauf bauen zu lassen.
In nichtöffentlicher Sitzung befürworteten die Politiker den Plan der Verwaltung und legten fest, dass die Gemeinde dieses neue Baugebiet selbst vermarktet. Der Auftrag dazu soll an die DSK-Treuhand gehen, die auch das riesige Baugebiet Weilerswist-Süd erfolgreich verkauft hat.
„Wenn man durch Weilerswist-Süd fährt, ist es kaum vorstellbar, dass wir dort in wenigen Jahren Bauplätze für mehr als 800 Ein- und Mehrfamilienhäuser verkauft haben. Wir haben jetzt gerade noch fünf Bauplätze frei“, sagte Bürgermeister Peter Schlösser dieser Zeitung. Natürlich, so der Verwaltungschef, kommen durch den Kauf der Ackerfläche für das geplante Neubaugebiet bei Hausweiler, die notwendige Erschließung und die Vermarktung wieder erhebliche Kosten auf die gemeinde zu. Allein der Grundstückskauf wird mit knapp 1,2 Millionen Euro zu Buche stehen und muss im Haushalt dargestellt werden, so Schlösser. Ebenfalls in die Millionen geht der Bau der Kanalinfrastruktur, denn wegen der Größe des Baugebietes sei es kaum denkbar, dass die jetzige Kanalisation in Hausweiler ausreiche.
Deshalb müsse ein neuer Kanal gebaut werden, der dann das neue Baugebiet über die Kapellenstraße in Richtung Erftaue entwässere. Dabei hofft der Verwaltungschef, dass es möglich wird, das vorhandene Regenüberlaufbecken miteinzubeziehen. Eine Trennkanalisation sei aber kaum zu realisieren. Die so geschlossene Baulücke liege günstig, um per Fahrrad oder zu Fuß die Bahn am Bahnhof Derkum zu erreichen. Noch sei nicht klar, ob man zwischen der Bahnlinie und der geplanten Wohnbebauung aus Gründen des Lärmschutzes einen Erdwall oder eine Mauer errichten werde. Baue man einen Erdwall, so brauche man sehr viel wertvolles Bauland, um den Wall sicher aufbauen zu können, so Schlösser. Dann gingen der Gemeinde Baugrundstücke und mögliche Verkaufserlöse verloren.
Auch die Vermarktung des Baugebiets selbst gibt es nicht zum Nulltarif Schlösser rechnet mit einer halben Million Euro, die die DSK der Gemeinde in Rechnung stellen werde. Die Ausweisung des Wohnbaugebiets habe auch für die anderen Ortschaften Konsequenzen. „Auf absehbare Zeit wird es dann keine neuen Baugebiete in den anderen Dörfern von Weilerswist geben“, sagte Schlösser. Er rechnet damit dass nach einer etwa zweijährigen Planungs- und Erschließungsphase das Neubaugebiet vermarktet werden könnte und dann nach fünf Jahren ebenfalls vollbelegt sei.
Wie sich Weilerswist danach weiterentwickeln könnte, ist schon verschiedentlich geäußert worden. So könnte ein etwa zehn bis 12 Hektar großes Baugebiet südlich von Weilerswist-Süd entstehen, in dem wieder 150 bis 200 Häuser Platz fänden. Mit hervorragenden Anbindungen an den Öffentlichen Personennahverkehr am Bahnhof Weilerswist.