Die Post will noch in diesem Sommer mit dem Bau zweier Verteilzentren beginnen. Ein Bürger will das Vorhaben in Weilerswist verhindern.
Millionenprojekte der PostKlage gegen Verteilzentrum Weilerswist - auch in Euskirchen wird gebaut
Die Deutsche Post DHL plant zwei Großprojekte – in Weilerswist an der Bertha-Benz-Straße und in Euskirchen an der Rudolf-Diesel-Straße. Nach Angaben des Unternehmens werden am neuen Standort in Euskirchen die Zustellstützpunkte von Euskirchen und Bad Münstereifel in einem rund 115 Mitarbeiter zählenden Team vereint.
In Weilerswist verschmelzen die Zustellstützpunkte Weilerswist und Swisttal zu einem rund 50-köpfigen Team. „Von den beiden Standorten aus werden künftig die Kunden in den vier Kommunen mit Briefen und Paketen versorgt“, kündigt Dieter Schuhmachers, Pressesprecher der Deutsche Post DHL Group auf Anfrage an.
Weilerswist: Post plant 33 Beladestellen für Streetscooter
Der Baubeginn sei an beiden Standorten noch in diesem Sommer geplant. Mit der Fertigstellung sei im Laufe des Jahres 2024 zu rechnen. Bei beiden Projekten handele es sich, so Schuhmachers, um Neubauten mit einer ganzen Reihe von klimafreundlichen Elementen wie Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe mit Fußbodenheizung, Gebäudeautomation sowie Ladeinfrastruktur für E-Mobilität.
Nach Informationen dieser Zeitung sind in Weilerswist auf der etwa 5500 Quadratmeter großen Betriebsfläche allein 33 Beladeplätze für die Post-Streetscooter geplant. Laut Schuhmachers will die Post bis Ende 2025 bundesweit 280 solcher CO2-neutralen Zustellstützpunkte in Betrieb nehmen – aktuell sind es rund 100.
Weilerswister klagt vor dem Verwaltungsgericht
„Durch die beiden neuen Standorte in Euskirchen und Weilerswist ist weder die Schaffung zusätzlicher noch die Streichung bestehender Arbeitsplätze verbunden“, berichtet der Pressesprecher.
Der Weilerswister Clemens Laskowski will den Bau des Verteilzentrums in Weilerswist nicht einfach so hinnehmen. Er habe Klage gegen das Bauprojekt beim Verwaltungsgericht Aachen eingereicht. „Notfalls bin ich bereit, bis zum Bundesverwaltungsgericht nach Leipzig zu gehen“, berichtet er. Er befürchtet eine enorme Lärm- und Verkehrsbelastung durch die zahlreichen Lkw-Bewegungen am Standort.
Gleichzeitig sorgt er sich um die Kinder der Kita Bertha-Benz-Straße. Der Grund: Die (noch) freie Fläche im Weilerswister Gewerbegebiet, auf der nicht nur die Post bauen möchte, sondern auch die Gemeinde ihren neuen Bauhof geplant hat, grenzt an die Kindertagesstätte. Ursprünglich wollte Laskowski auch ein Bürgerbegehren anstreben. Davon sieht er nach eigenen Angaben aber ab.
Der Haupt-, Finanz- und Vergabeausschuss der Gemeinde Weilerswist hatte in seiner Sitzung am 30. Januar dem Ansinnen der Post übrigens einstimmig zugestimmt. Auch der Kreis Euskirchen hat keine Bedenken wegen des Bauvorhabens.