Weilerswist – So viele junge Weilerswister waren schon lange nicht mehr bei einer Ratssitzung. Der Grund: der mögliche Bau einer Pumptrack-Anlage im Bereich des Sportzentrums. Sie könnte laut Christian Weinmann, Geschäftsführer der Radquartier GmbH, innerhalb von neun Wochen fertig sein und würde 610 000 Euro kosten.
Die Idee für den geschlossenen Rundkurs mit asphaltierten Wellen und Steilkurven, die mit Roller, Mountainbike, Skateboard, Laufrad, sogar mit dem Rollstuhl befahren werden können, stammt aus dem Kinder- und Jugendparlament der Gemeinde. „Viele Jungs und Mädels interessieren sich dafür“, sagte Eleni Almpani, Mitglied des Gremiums. Ihre Mitstreiterin Alexandra Bernacka ergänzte: „Endlich setzt sich die Gemeinde für uns Jugendliche ein.“
Die Ratsmitglieder waren unter dem Strich angetan von dem Vorhaben. Allerdings gab es einen kritischen Hinweis von Myriam Kemp (Grüne), und zwar mit Blick auf den Standort in unmittelbarer Nähe der Erft und die dort entstehende versiegelte Fläche.
Weinmann sagte, der Pumptrack halte grundsätzlich etwa 15 Jahre. Auch ein Hochwasser könne er aushalten. Die SPD äußerte ebenfalls leichte Bedenken bezüglich des Standorts, begrüßte das Projekt aber im Allgemeinen. „Das würde das Sportangebot in diesem Areal abrunden“, sagte Bernd Giesen.
Bei anderen Pumptracks, die die Radquartier GmbH bereits realisiert hat, ist die Asphaltstrecke von Rasen umgeben. Diese könnte nach Angaben der Verwaltung zu einem enormen Pflegeaufwand führen. Deshalb machte Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst (parteilos) den Vorschlag, Mikroklee zu pflanzen. Der müsse nicht geschnitten werden.
Auch CDU und FDP begrüßten das Vorhaben, das Frank Dederich von Liberalen ein „Herzensprojekt des Jugendparlaments“ nannte. Weinmann gab den Ratsmitgliedern mit auf den Weg, dass die Anlage über die Gemeindegrenzen hinaus strahlen werde. Der Rat befürwortete den Pumptrack, der zu 65 Prozent gefördert werden könnte, einstimmig und wird nun im Haushalt Geld dafür vorsehen.