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„Für die Seele“Edmund Pütz und Sonja Dehn berühren Publikum bei Orgelkonzert in Zülpich

Lesezeit 2 Minuten
Eine Frau steht im Vordergrund. Hinter ihr sitzt ein Mann mit Brille.

Sein zehntes Konzert an der Schwalbennest-Orgel spielte Edmund Pütz, diesmal in Begleitung der Sopranistin Sonja Dehn.

Bei dem schönen Programm, das unter anderem auf Gustav Mahler und Hugo Wolf zurückgriff, war die Zugabe am spannendsten.

Die Kirchenmusik an St. Peter in Zülpich feiert in diesem Jahr einige Jubiläen. Seit zehn Jahren gibt es die moderne Schwalbennest-Orgel, auf der Edmund Pütz nun sein zehntes Konzert spielte. Der Organist ist seit nunmehr 50 Jahren an St. Margareta in seinem Wohnort Hoven tätig.

Diesmal brachte er die Sängerin Sonja Dehn aus Bergisch Gladbach mit. Zusammen hatten die beiden ein schönes Programm entwickelt, das den Titel „Für die Seele“ trug.

Das war es in der Tat, eine berührende, unaufgeregte, aber auch spannende musikalische Stunde im gut besuchten Kirchenschiff. Überwiegend romantische Werke in unaufdringlichen Registern ließen das Publikum entspannt in die Musik eintauchen.

Bei dem Orgelkonzert in Zülpich gab es musikalische Überraschungen

Die 100. Todestage von Théodore Dubois, Gabriel Fauré und Giacomo Puccini nahm Edmund Pütz zum Anlass, Werke dieser Komponisten aufzuführen. Doch zum Einstieg erklang zunächst das Präludium C-Dur von Anton Bruckner. So kurz sein einziges namentlich bekanntes Orgelwerk auch war, so intensiv erhob es sich in akkordischem Satz, ausgefeilter Harmonik und schönen Klangfarben.

Im Laufe des Konzerts überraschte Pütz mit mehreren Stücken von Komponisten, die man mit der Orgel gar nicht in Verbindung bringt. Teilweise waren es Bearbeitungen, die an der Königin der Instrumente aber keineswegs befremdlich wirkten.

Die Sopranistin Sonja Dehn sang hingebungsvoll

Sonja Dehn rundete das Programm aus der Reihe „Orgel Plus“ mit ihrer schönen Mezzosopranstimme ab. Sie sang mit großer Hingabe, weicher, aber sehr präziser Artikulation und ganz natürlicher Ausstrahlung. Mühelos, sanft und freundlich klang ihr Gesang in allen Tonlagen. Vor allem bei den Mörike-Liedern Nr.25 und 28 von Hugo Wolf gewann sie an Kraft und Ausdruck.

Der Dichter Eduard Mörike wurde von einem Renaissance-Gemälde von Francesco Albani zum Dichten inspiriert. Diese Texte dienten Wolf wiederum als Vorlage für seinen 53 Stücke umfassenden Liederzyklus, der im Jahr 1888 entstand.

Gustav Mahler und Sir Karl Jenkins wurden ins Programm genommen

Bewegend vertonten beide das Gedicht „Urlicht“ aus der zweiten Sinfonie von Gustav Mahler. Überschrieben ist es mit „Eine Insel der Ruhe“, beschäftigt sich aber inhaltlich mit zwiespältigen Glaubensfragen.

Der spannendste Beitrag war die Zugabe: „Benedictus“ von Sir Karl Jenkins erhob sich hymnisch und sanft pathetisch als Friedensbotschaft. Ein zauberhaftes Stück, das Sonja Dehn besonders achtsam vortrug.

Am 5. Oktober um 18.30 Uhr gibt es in St. Peter „Orgel Plus Querflöte“. Barbara Kortmann (Querflöte) und Heinz-Peter Kortmann (Orgel) spielen zum Abschluss des diesjährigen Konzertangebots Werke französischer Romantiker.