Kreis Euskirchen – Das sind schon beeindruckende Zahlen: Auf der Eifelstrecke zwischen Hürth-Kalscheuren und Blankenheim werden in den nächsten Monaten 9,2 Kilometer Gleis, 26 Weichen und zwei Brücken erneuert. Dafür müssen 15 000 Schwellen und knapp 36 000 Tonnen Schotter ausgetauscht werden.
Insgesamt investiert die DB nach eigenen Angaben rund 13,9 Millionen Euro in eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur auf der Eifelstrecke zwischen Köln und Trier. Für die Reisenden bedeutet das, dass sie zwischen dem 2. Juli und dem 25. August auf Teilstrecken acht Wochen lang auf Busse umsteigen müssen.
Hürth-Erftsadt: Deutsche Bahn erneuert Gleise auf fünf Kilometern
„Wir müssen immense Massen bewegen. Das ist eine logistische Herausforderung“, betonte Hans Gabler, Leiter des Instandhaltungsmanagements der DB-Netz in Köln.
Die größte Maßnahme ist vom 2. bis 23. Juli zwischen Hürth-Kalscheuren und Erftstadt geplant. Dort werden mit Hilfe einer Gleisumbaumaschine rund 5,3 Kilometer Gleisstrecke erneuert. „Ein Meter Gleisumbau kostet 700 Euro“, rechnete Gabler vor.
Vom 23. Juli bis 6. August werden rund zwei Kilometer Gleis im Bahnhof von Derkum ausgetauscht. „Parallel wird an der Brücke in der Kölner Straße in Weilerswist gearbeitet“, so Gabler.
„Dort müssen die Rollenlager ausgetauscht werden. Dafür muss die Brücke auf Hydraulikstützen abgesetzt werden“, so der Leiter des Instandhaltungsmanagements. Die Kosten für die Maßnahme lägen bei einer halben Million Euro.
Deutsche Bahn erneuert Eifelstrecke: Anlagen teils noch aus den 80ern
Vier Gleisstücke mit einer Gesamtlänge von etwa 1,2 Kilometern werden vom 6. bis 11. August im Euskirchener Bahnhof erneuert. Dabei werden auch 19 neue Weichen eingebaut. Abschließend werden vom 11. bis 20. August rund 700 Meter Gleis und sieben Weichen im Blankenheimer Bahnhof erneuert.
Die Sperrpause wird von Straßen NRW zudem vom 11. bis 25. August für Asphalt- und Brückenarbeiten auf der Bundesstraße 51 am Abzweig der Landesstraße 204 nach Schmidtheim genutzt. „Die Anlagen, die wir modernisieren, sind Anfang der 1980er-Jahre gebaut worden und mittlerweile 40 Jahre alt“, betonte Gabler.
Darüber hinaus sind auch Arbeiten für das neue elektronische Stellwerk „Linker Rhein“ und auf dem rheinland-pfälzischen Teil der Strecke vorgesehen. In Daufenbach wird die Eisenbahnbrücke „Scheidweiler“ erneuert und am Kuckuckslay-Tunnel die Zweigleisigkeit wiederhergestellt.
Für die Schienenersatzverkehre werden Haltestellen eingerichtet. Zur Information der Reisenden werden 500 Plakate an den Stationen, in den Zügen und Bussen sowie fünf Roll-ups im Bereich der DB-Reisezentren angebracht. Außerdem gibt es 20 Spannbanner an Treppengeländern und Zäunen, 8500 Handzettel und 5000 QR-Codes in den Zügen.
Bauarbeiten an Bahn-Eifelstrecke: Radbus kommt erstmals zum Einsatz
Für Radler hatte Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland, eine gute Nachricht: Erstmals wird der Einsatz eines Radbusses getestet.
Er ist zwischen dem 2. Juli und dem 6. August täglich zweimal pro Richtung zwischen Köln und Blankenheim unterwegs. Die Fahrzeuge starten um 8.15 und 9.15 Uhr auf dem Breslauerplatz in Köln. Zurück geht es dann um 15.55 und 16.55 Uhr von Blankenheim-Wald.
Zwischen dem 7. und 10. August fährt der Radbus nur zwischen Euskirchen und Blankenheim. Abfahrtszeiten sind in Euskirchen um 9.15 und um 10.15 Uhr und in Blankenheim Wald um 15.55 und 16.55 Uhr. Der Bus hat Platz für 20 Fahrräder, Plätze müssen am Werktag zuvor bis 18 Uhr unter der Hotline 02 11/91 30 93 33 reserviert werden.
Abo-Kunden dürfen pro Ticket zwei Räder mitnehmen. „In den Bussen können keine Tickets gekauft werden“, betonte Sedlaczek. Das Projekt werde von einem Marktforschungsinstitut begleitet.
