Leverkusen – In den kommenden Monaten finden in Leverkusen einige Floh- und Trödelmärkte vor allem für gebracuhte Kinderkleidung statt. Wir haben die Termine zusammengestellt.
TRÖDEL-TERMINE
Vorsortierte Basare:
16. MÄRZ Kita Flohkiste, Am Hammer 10a, Leichlingen
6. APRIL Kita Engelbertstraße 10, Pattscheid, 13 - 16 Uhr. Basar rund ums Kind, Dünweg 11, Burscheid, 14 – 16 Uhr
26. MAI Kita St. Hildegard, Dr. August-Blank-Straße 8, Manfort, 10 – 13 Uhr, Schwangere schon ab 9.30 Uhr.
Trödelmärkte mit Ständen:
9. MÄRZ: Pfarrheim zum Hl. Kreuz, Memelstraße 13, Rheindorf.
16. MÄRZ: Pfarrsaal St. Stephanus, Heinrich-Brüning-Straße 136, Bürrig, Trödel der Kita Eschenweg, erstmals auch mit und für Schulkinder, 11 – 14 Uhr. Stadthalle Hitdorf, 12 - 15 Uhr. Martin Luther Haus, Stresemannplatz 2, 9.30 – 13 Uhr
23. MÄRZ Kita Kolberger Straße 93a, Opladen, 10 – 13 Uhr.
24. MÄRZ Kita Arche Noah, Pfarrer-Klein-Straße 18, Lützenkirchen, 11 – 13 Uhr. Kita am Steinberg 23, Steinbüchel, 10 – 14 Uhr. Pfarrhaus St. Maria Rosenkranzkönigin, Quettinger Straße 111, Flohmarkt der Kita Maximilian Kolbe, 12.30 – 16 Uhr.
31. MÄRZ Jugendhaus Lindenhof, Weiherstraße 49, 11 bis 14 Uhr
7. APRIL Kita St. Franziskus, Karl-Jaspers-Straße 56, 10 - 13 Uhr Gemeindesaal St. Stephanus, Heinrich-Brüning-Straße 136, Bürrig, 11 - 13 Uhr.
Ein Besuch auf dem Pänz-Trödel in Schlebusch
Etwas ist falsch unter den bunten Girlanden und Luftballons im großen Festzelt hinter der Schlebuscher Gesamtschule. Auf den Biertischen stapeln sich keine Kölschgläser, sondern Kinderkleidung und Spielzeug. Und drum herum drängen sich Unkostümierte: Vorwiegend Frauen mit Babybäuchen, Kinderwagen oder großen Einkaufstaschen.
Die KG Grün-Weiß Schlebusch nutzt ihr veranstaltungsfreies Wochenende um den „1. sortierten Pänz-Trödel“ der Vereinsgeschichte auszurichten. „Das war eine Grillabend-Idee“, erzählt Tanja Esser, die gemeinsam mit Monika Bodenröder die ersten Besucher persönlich begrüßt: „Kommen Sie rein und kaufen Sie reichlich“. Gesagt, getan, nach kurzer Zeit sind alle sieben Kassen ausgelastet.
Die KG Grün-Weiß hat den Nerv der Zeit getroffen. Denn während gewerbliche Trödelmärkte in Leverkusen ausgestorben sind, blüht das Geschäft mit dem Kindertrödel. Längst gibt es sie nicht mehr nur in Kindergärten, wo Eltern an Tapeziertischen Aussortiertes anbieten.
Sortierte Basare sind im Trend: Dabei markieren Verkäufer jedes Teil mit einer Verkäufernummer, Preis und Größe. Der Veranstalter sortiert dann alles nach Themengebieten: Kleidung, Schuhe, Kinderwagen, Autositze, Umstandsmode, Spielsachen – erlaubt ist, was Eltern gebrauchen können.
Gezielter zur Ware
Für Kaufinteressenten hat das den großen Vorteil, dass sie gezielt zum Tisch mit der richtigen Größe gehen können und nicht jeden Stand durchforsten müssen. Und, dass es keine Diskussion über den Preis gibt: Der steht auf dem Klebezettel.
Das gefällt nicht jedem Trödelfreund. „Ich will mit dem Verkäufer quatschen und über den Preis verhandeln“, schreibt ein Mitglied der Facebook-Gruppe „Kindertrödel – Termine Leverkusen“, die 1860 Mitglieder hat. Tendenz steigend. Große Veranstaltungen brauchen längst Ordner, die die Besucherströme und den Verkehr lenken.
Im Festzelt geht es etwas entspannter zu. Obwohl mehrere hundert Einkäufer kommen, hält sich der Ellenbogeneinsatz in Grenzen. Die Gänge sind breit, das Zelt weitläufig. „Das sind mehr als 1000 Quadratmeter, welche Kita hat schon so viel Platz?“, sagt Bodenröder.
Anfangs wollte sie die Anzahl der Verkäufer auf 50 beschränken. „Aber dann kamen immer mehr Anfragen und dann haben wir auf 70 erhöht“, erzählt Bodenröder. Und dann auf 80, 100 – letztendlich haben samstags 104 Verkäufer ihre Waren abgegeben. Dreieinhalb Stunden haben 25 Karnevalisten sortiert, bis alles seinen Platz gefunden hatte.
Der Vorteil für die Käufer liegt auf der Hand, warum aber tun sich Veranstalter den Stress an, kistenweise Kleidung nach Größen zu sortieren, den Verkauf zu überwachen und abzurechnen und schließlich die Reste wieder zurück in die Kisten der jeweiligen Verkäufer zu sortieren? Die Antwort ist: Weil sortierte Basare viel lukrativer sind.
Bei klassischen Trödeln zahlen Verkäufer eine Tischgebühr von fünf bis zehn Euro, mit Kuchenverkauf kommen vielleicht 200 bis 300 Euro zusammen. Bei den sortierten Basaren geben die Verkäufer dafür, dass sie nicht selbst am Tisch stehen müssen, 20 Prozent ihrer Einnahmen ab.
Von jedem T-Shirt für einen Euro, das den Besitzer wechselt, bleiben also 20 Cent in der Kasse. Durch die Masse an Waren kommen durchaus vierstellige Beträge zusammen. Die KG Grün-Weiß Schlebusch will den Erlös zur Zugfinanzierung und für Kostüme der Kindertanzgruppen nehmen, deren Eltern die meiste Arbeit übernommen haben.
Zufriedene Kunden
Die Käufer sind durchweg zufrieden mit dem ersten Pänz-Trödel im Karnevalszelt. „Toll, dass Schwangere früher rein durften“, sagt Elisa Brill. So konnte sie durch die Babyabteilung stöbern, ohne sich den Bauch zu stoßen.
In ihrer Tüte sind Bodys, Strampler und ein Prinzessinenkleid für ihre Tochter, die in drei Monaten geboren werden soll. „Das dauert noch ewig, bis ihr das passt, aber ich fand es soooo niedlich“, strahlt die werdende Mutter. Und bei 2,50 Euro ist die Investition überschaubar.
„Mir hat besonders gut gefallen, dass die Helfer angeboten haben, Sachen an der Kasse zu hinterlegen, wenn die Hände voll waren. Das habe ich so noch nirgends erlebt“, sagt Anja Koppen, die für ihre drei Kinder häufig auf Trödelmärkten einkauft.
Optimierungsfähig fand sie die Sortierung. „Schuhe und Bücher hätten besser nach Größe und Alter sortiert sein können und die Kleidung nach Jungs und Mädchen.“ Insgesamt aber ist die erfahrene Trödlerin beeindruckt, was die Karnevalisten bei ihrer Premiere geschafft haben.
An Trödelmärkten schätzt sie nicht nur die Schnäppchenpreise, sondern auch die Nachhaltigkeit. „Es ist schön, wenn Kleidung und Spielsachen noch eine weitere Runde drehen können und nicht im Müll landen.“ Dann fährt sie nach Hause, den Kindern ihre neuen Schätze präsentieren. Der Sonntag ist gerettet.