Bayer 04 Leverkusen ist auf bestem Weg, Deutscher Meister zu werden. Könnte ein Autokorso von Opladen zum Stadion führen?
Mehrere OptionenWo lang würde ein Autokorso bei einer Meisterfeier von Bayer 04 Leverkusen führen?
Nach dem Sieg über den VfL Wolfsburg ist die Euphorie um die Werkself weiterhin so groß wie vielleicht noch nie. Noch gilt es, sieben Bundesliga-Spieltage zu absolvieren. Bayer 04 Leverkusen ist auf dem besten Weg, die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte zu holen und traut sich auch, dieses Ziel laut auszusprechen.
Zu einer Meisterschaftsfeier gehört neben der Schale und einer angemessenen Party-Location auch eine Reihe arhythmisch und laut hupender Autos voller Fans. Doch wo durch Leverkusen würde eine solche Kolonne sinnvollerweise führen?
Fanmarsch-Idee: Von der Opladener Fußgängerzone zur BayArena?
Streng genommen sind Autokorsos laut Straßenverkehrsordnung (Paragraph 30) verboten, schließlich handelt es sich dabei um unnötig erzeugten Lärm sowie unnützes Hin- und Herfahren. Aber: Die Polizei drückt während Sportereignissen oder Hochzeiten erfahrungsgemäß beide Augen zu. Ein Autokorso zu eventuellen Meisterfeierlichkeiten würde von der Polizei begleitet – vielleicht sogar nahe dem Präsidium in Opladen starten?
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Von der Opladener Fußgängerzone bis zum Stadion – eine denkbare Route. Schließlich führte der Fanmarsch der circa 2000 Bayer-Fans vor dem Europa-League-Halbfinalspiel gegen den AS Rom im Mai 2023 über diese Strecke.
Laut Google Maps eine Stunde zu Fuß oder zehn Minuten mit dem Auto – an normalen Tagen. Im Autokorso dürften die knapp vier Kilometer deutlich länger dauern. Dem Fanmarsch-Gedanken folgend, könnte man in der Nähe der Fußgängerzone Opladens starten und sich über die Kölner Straße bis hin zur Robert-Blum-Straße vorarbeiten. Dann würde man sich nach dem Passieren zweier Kreisverkehre in der Bismarckstraße, Heimat der BayArena, wiederfinden.
Alternativ könnten die Fans statt über die Kölner Straße auch über die Europa-Allee bis hin zum Kreisverkehr an der Robert-Blum-Straße fahren. Das hätte den Vorteil, dass die Kölner Straße als eine der Hauptstraßen rund um die Opladener Innenstadt freibleiben könnte. Blieb sie beim Fanmarsch im vergangenen Jahr jedoch nicht.
Die Autostrecke über den Europaring wäre für Leverkusener und Leverkusenerinnen sicher das Nonplusultra, damit würden sie aber die Hauptverbindung zwischen Wiesdorf und Opladen für einige Zeit lahmlegen.
Bayer 04 Leverkusen plant noch keine Meisterfeier – Stadt auch nicht
Wir haben bei Bayer 04 nachgefragt, ob bereits Meisterschaftsplanungen im Gange sind. Doch unser Autokorso fährt in eine Sackgasse. „Bayer 04 Leverkusen konzentriert sich uneingeschränkt auf die noch sehr zahlreichen sportlichen Aufgaben in den unterschiedlichen Wettbewerben der laufenden Saison“, heißt es vonseiten des Vereins. Geplant sei also noch nichts.
Auch die Stadt Leverkusen gibt sich zu Meisterfeierlichkeiten zurückhaltend. Auf Nachfrage lässt Pressesprecherin Britta Meyer wissen: „Wir werden gut vorbereitet sein, sollte es so weit kommen“. Sie fährt fort: „Schon jetzt ist jede Partie ein Fest“, ergänzt aber: „Wir freuen uns jetzt erstmal auf das Derby gegen den 1. FC Köln am Sonntag“.
Zu einem möglichen Autokorso erhalten wir von der Stadt keine Informationen. Welche Strecken könnten neben der „Fanmarsch-Idee“ gute Alternativen darstellen?
Von Wiesdorf zum Stadion wäre eine sehr kurze Strecke, schnell würden wichtige Verkehrspunkte zugestopft. Denkbarer wäre es, von Schlebusch in Richtung Bismarckstraße aufzubrechen, alternativ mit Ziel Rathausvorplatz in Wiesdorf. Die Route müsste man allerdings an Alkenrath vorbei durch Manfort leiten (oder am Klinikum vorbei), sonst würden die Fans den Willy-Brandt-Ring samt zweier Autobahnanbindungen verstopfen.
Autokorso: Diese Regeln gelten laut Straßenverkehrsordnung
Ein Autokorso im Rahmen einer Bayer-04-Meisterschaft würde von der Leverkusener Polizei begleitet, entsprechend sind wohl nicht alle gesetzlichen Regelungen, die für Autokorsos gelten, relevant – etwa, dass die Autokolonnen Zwischenräume für den übrigen Verkehr einhalten müssen. Bei einem offiziellen Autokorso würden wohl eher wenige Autofahrende versuchen, sich dazwischenzuquetschen.
Dennoch: Die erste Bundesliga-Meisterschaft in der Geschichte von Bayer 04 Leverkusen könnte auch viele Privatpersonen dazu bewegen, sich hinters Lenkrad zu setzen.
Wie steht es also aus rechtlicher Sicht um das Anbringen von Fahnen am Auto? Hier ist die Straßenverkehrsordnung kulant: Kleine Fähnchen an den Seitenscheiben, Aufkleber am Auto oder gleich den ganzen Wagen in Rot-Schwarz lackieren – kein Problem. Wichtig aber: Die Sicht des Fahrenden darf nicht eingeschränkt werden. So wäre es zum Beispiel verboten, eine große Bayer-Flagge an einer langen Stange während der Fahrt aus dem Fenster zu halten.
Alkohol am Steuer ist selbstredend auch als Teilnehmender eines Autokorsos tabu. Anschnallpflicht und Vorfahrtsregelung gelten ebenso. Das Posieren auf der Motorhaube ist nur auf dem eigenen, parkenden Fahrzeug erlaubt. Auch aus dem Auto hinauslehnen sollte man sich während der Fahrt nicht.
Autokorsos etwa dürfen auch bei Rot über die Ampel fahren, wenn das erste Fahrzeug noch die grüne Ampelphase erwischt hat. Die Kolonne darf auch in Kreisverkehren, an Zebrastreifen und an Kreuzungen zusammenbleiben. Verkehrsrechtlich gelten Kolonnen zwar als ein Fahrzeug, sind diese aber nicht offiziell bei der Stadt angemeldet und genehmigt, gelten dieselben Regeln wie für alle anderen Verkehrsteilnehmenden.