Leichlingen – Mit bemerkenswertem Elan ist das Leichlinger Sozialkaufhaus Globolus ins zweite Jahr seines Bestehens gestartet. Wie die Kunden in dieser Woche merken konnten, ist der Wechsel des Trägers mit einigen Neuerungen und Verbesserungen verbunden. Wie berichtet hat die Arbeiterwohlfahrt (Awo) die Trägerschaft des gemeinnützigen Kaufhauses zum 1. Januar vom Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes übernommen. Awo-Vorsitzender Michael Altmeyer-Lange hat den Laden an der Neukirchener Straße mit dem ehrenamtlichen Helferteam etwas umgebaut und einige Weichen neu gestellt.
Das beginnt damit, dass der Zugang von der kleinen rechten Nebentür zum großen früheren Supermarkt-Eingang mit den bequemeren Automatiktüren verlegt worden ist. Und es führt bis zur Einrichtung einer Kaffee-Ecke mit Stehtisch, wo die Kunden kostenfrei etwas trinken können.
Eigene Werkstatt
Außerdem ist Platz für eine neue Kinderecke geschaffen worden, wo gespielt und gemalt werden kann, während die Eltern für wenig Geld einkaufen gehen. Weil dem Globolus aus einem Nachlass eine komplette Werkstatteinrichtung geschenkt wurde, können nun sogar Reparaturen an Ort und Stelle erledigt werden.
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„Spendenbereitschaft und Kundenzahl nehmen zu“, sagt Mitbegründer Matthias Ebecke, der sich freut dass der Laden so gut angenommen wird – mittwochs von rund 150 Personen. Der Nachschub an Waren leide unter dem Betreiberwechsel nicht. Kleidung, Geschirr, Bücher, Spielsachen und Hausrat, gebraucht und neu, werden von Privatleuten und Geschäften gespendet. Besonders begehrt sind ausrangierte Discounter-Artikel, mit denen Aldi das Sozialkaufhaus unterstützt. Etwa die Hälfte der Kundschaft hat den Leichlingen-Pass des Sozialamtes und bekommt auf die ohnehin niedrigen Preise noch 20 Prozent Rabatt. Trotzdem kommen so viele Einnahmen zusammen, dass die Initiatoren für einen Transporter sparen wollen. Vereine können künftig bei der Awo Anträge stellen, um aus den Erlösen Zuschüsse für soziale Projekte zu bekommen.
Der Erfolg ermutigt die Ehrenamtler, die Öffnungszeiten – bisher nur mittwochs – auf einen Samstag pro Monat auszuweiten. Neu geregelt wird auch die Spendenannahme. Von nun an kann man während der Öffnungstage Sachen direkt im Kaufhaus abgeben. Bisher war dies nur nach telefonischer Absprache möglich. Durch eine Neuaufteilung des Erdgeschosses konnte mehr Platz für das Lager geschaffen werden. Auch die Warenpräsentation, bei der zwei im Einzelhandel beschäftigte Ehrenamtlerinnen geholfen haben, ist verbessert worden.
Hinter der Aufbruchstimmung steht der Optimismus, dass das Globolus längerfristig Bestand hat. Bisher stellen die Eigentümer des Gebäudes, das Architekturbüro Pässler und Partner, die Etage vorübergehend kostenfrei zur Verfügung. Aber ab Ende 2019 ist der Abbruch des alten Kaufparks geplant. Die Initiatoren streben an, dass die Einrichtung fortbesteht. Wo, ist noch nicht bekannt. Altmeyer-Lange scheint guter Dinge, dass die Initiative eine ausreichend große, günstig gelegene und mietfreie Bleibe findet. „Wir suchen einen öffentlichen Raum und sind mit der Stadtverwaltung im Gespräch“, sagte er. Der Weg ins Rathaus gegenüber sei ja nicht weit. Bürgermeister Steffes und sein Wirtschaftsförderer Sascha Maschinski schauten am Mittwoch bei der Amtsübergabe an die Awo schon mal im Sozialkaufhaus vorbei.
Das Sozialkaufhaus Globolus ist im früheren Kaufpark, Neukirchener Straße 12, mittwochs von 10 bis 16 Uhr und ab 9. Februar künftig auch an jedem zweiten Samstag im Monat von 10 bis 15 Uhr geöffnet.