BaustelleDieser Stau in Leichlingen nervt auch NRW-Innenminister Herbert Reul
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Leichlingen – Von einer neuen Baustelle sind in dieser Woche alle Autofahrer überrascht worden, die von Leichlingen zur Autobahnauffahrt in Langenfeld-Immigrath wollen. Am Montag haben Bauarbeiten an der Bergischen Landstraße begonnen, die vor allem im Berufsverkehr zu langen Staus führen. Eine Fahrspur der L403 ist in Höhe der Autobahnbrücke über die A3 gesperrt. Eine Signalanlage regelt den Verkehr hier wechselweise.
Berufspendler, die über A542 und A3 Richtung Düsseldorf und Monheim fahren wollen, berichten von morgendlichen Wartezeiten im Stau vor der Ampel von bis zu einer Dreiviertelstunde. Ein prominenter Leidtragender ist NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Der Leichlinger stand mit seiner Wagenkolonne, die ihn chauffiert, auf dem Weg von seiner Wohnung in die Landeshauptstadt offenbar ebenfalls in der Schlange und hat sich über die aktuellen Verkehrsprobleme so geärgert, dass er einen Brief an den zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW geschrieben hat.
Verärgert reagierten die Leichlinger Autofahrerinnen und -fahrer auf die Behinderungen vor allem deshalb, weil weder der zuständige Landesbetrieb noch die Stadt Langenfeld vorher vor der Baustelle an der Stadtgrenze gewarnt haben. Die Leichlinger Stadtverwaltung holte Informationen ein und klärte auf, was dort geschieht: Auf einer Länge von 1200 Metern wird der Rad- und Gehweg neben der L403 im Auftrag der Straßen-NRW-Regionalniederlassung Rhein-Berg saniert. Die Arbeiten erfolgen in drei Bauabschnitten, an denen die Landesstraße jeweils auf eine Fahrspur verengt wird. Begonnen worden ist damit nun am Leichlinger Ende von der Einmündung Mittelheide bis zum Parkplatz jenseits der A3 (der erreichbar ist).
Für die Bauarbeiten, die später bis zur Autobahnauffahrt wandern, müssen die Verkehrsteilnehmer Geduld aufbringen, denn sie werden insgesamt voraussichtlich einen Monat lang dauern. Warum dies ausgerechnet jetzt geschehen muss, wo der Verkehr in Leichlingen durch die lange währende Baustelle auf der Opladener Straße (L294) ohnehin schon gestört ist, wundert und ärgert Herbert Reul. Er hat sich in seiner Eigenschaft als hiesiger Landtagsabgeordneter direkt an die Direktorin der Landesstraßen-Baubehörde, Petra Beckefeld, gewendet.
Zwei Strecken zur A3 blockiert
In seinem Schreiben beklagt Reul, dass nun auch noch die L403 verstopft ist, die viele Autofahrer auf dem täglichen Weg zur Arbeit wegen der Staus auf der Opladener Straße als Ausweichroute zur Autobahn nehmen. „Im Ergebnis dauerte zum Beispiel am gestrigen Tage die Strecke von Autobahnausfahrt bis Innenstadt Leichlingen teilweise bis zu 50 Minuten“, schrieb Reul am Dienstag.
„Selbstverständlich muss saniert und ausgebaut werden, beide Projekte unterstütze ich vollumfänglich“, erklärt der Innenminister. Aber es stelle sich die Frage, warum beide Baustellen gleichzeitig laufen müssten und warum das bei der Landesbehörde nicht besser koordiniert werde. Wenn ein Parallel-Betrieb nicht vermeidbar gewesen sei, fragt Herbert Reul kritisch, hätte man dafür dann nicht bereits die verkehrsärmeren beiden Wochen der Herbstferien nutzen können?
„Für viele Menschen in Leichlingen stellt diese Situation eine enorme Beeinträchtigung im Alltag dar und schafft Unverständnis“, erklärt Reul. Er bittet seine Kollegin Beckefeld, die Situation zu überprüfen und möglichst „Abhilfe zu schaffen“.
Verbesserungswürdig erscheint an der Baustelle nach Langenfeld im übrigen auch die Beschilderung für Radfahrer und Fußgänger. Während der Sanierungsarbeiten sind zwar ein beampelter Überweg und ein provisorischer Notweg für den Geh- und Radverkehr eingerichtet worden, der teils sogar über die gesperrte Fahrbahn verläuft. Aber vor allem aus Richtung Immigrather Straße kommende Spaziergänger, Jogger und Radler stehen eher orientierungslos vor den Absperrungen und kargen Hinweisen und suchen sich notgedrungen einen Weg an den Bauzäunen vorbei, um weiterzukommen.