Leichlingen – Wenn es nach der jungen Generation ginge, würde Herbert Reul von der CDU Landtagsabgeordneter im Wahlkreis 22. Zwei Wochen vor der echten Landtagswahl am kommenden Sonntag hatten die Leichlinger Schülerinnen und Schüler in der ersten Mai-Woche bei der U18-Wahl abgestimmt. Dabei kam nun heraus, dass der NRW-Innenminister aus Leichlingen das Direktmandat in seinem Heimatort gewinnen würde. Er bekam bei den Erststimmen 39 Prozent, seine Mitbewerber Sebastian Lemmer (SPD) 23 Prozent, Jürgen Langenbucher (Grüne) 18 und Marco Frommenkord (FDP) 12 Prozent.
Organisiert hat die örtliche U-18-Wahlsimulation für jene, die am 15. Mai noch nicht mitwählen dürfen, das Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa). 14 junge Wahlhelferinnen und Helfer hatten Infomaterialien und Stimmzettel für Gymnasium, Sekundarschule und die Grundschule Kirchstraße vorbereitet.
Hohe Wahlbeteiligung
956 Schülerinnen und Schüler im Alter von neun bis 17 Jahren gaben ihre Stimmen ab. Das ist ein neuer Rekord. Bei der U18-Landtagswahl 2017 hatten sich 837 Kinder und Jugendliche beteiligt.
Nach der Auszählung stellte sich heraus, dass die Schülerschaft ihre Erst- und Zweitstimmen sehr unterschiedlich verteilt hat. Denn während unter den Direktkandidaten CDU-Mann Reul haushoch gewonnen hat, lagen bei den Zweitstimmen für die Partei die Grünen weit vorne. Sie bekamen 23,59 Prozent – vor den fast gleichauf liegenden SPD (18,70) und CDU (18,49). Die FDP erreichte 12,11 und die Tierschutzpartei 6,16 Prozent. Linke und AfD sind bei den Jugendlichen an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.
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„Die noch nicht wahlberechtigten jungen Menschen haben bewiesen, dass sie wählen können“, zieht das KiJuPa ein positives Fazit. Das sieht man auch daran, dass weniger als zwei Prozent der abgegebenen Stimmen ungültig waren. „Das Ergebnis verdeutlicht, dass sich junge Menschen zunehmend für Politik interessieren und sich beteiligen wollen.“
Landesweit haben sich fast 45.000 Kinder und Jugendliche in mehr als 530 Wahllokalen an der U18-Landtagswahl beteiligt. Eine Übersicht über alle Ergebnisse gibt es auch. Sie wird gefördert durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW. Die Koordination liegt beim Landesjugendring NRW.